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Incubus et Succubus

Incubus et Succubus

Titel: Incubus et Succubus Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Asher Reed
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begannen die Wanderer den letzten Kletteraufstieg zu bezwingen und beinahe hätte man wirklich klettern müssen. Doch es gab einen schmalen und nicht minder gefährlichen Weg, aber es sah wunderschön aus. Mitten in der steilen Anhöhe befand sich ein schmaler, mit Steinen, die glatt waren, bepflasterter Weg. Von oben bildeten sich Sonnenkränze, die durch den dichten Wald hindurchschienen. Vögel zwitscherten unaufhaltsam und fröhlich vor sich hin. Eine weitere kleine Quelle hatte sich ihren Weg durch die Felsspalten gebahnt und trat an der Spitze aus. Die Wanderer versuchten das Wasser und es schmeckte herrlich. Blätter und Astwerk wuselten unter ihren festen Wanderschuhen und Lena fiel etwas auf: „Eigenartig, es sieht so aus, als würde dieser Weg ständig begangen werden …“, sie wollte noch etwas anfügen, fand aber keine richtigen Worte oder sie sprach sie nicht aus.
      „Tja, das kommt sicherlich davon, dass diese Kapelle bald ein Platz für heimische Geschicht sschreiber und Historiker werden wird. Sie ist – zumindest glaube ich das – nicht verzeichnet.“
      „Woher willst du das wissen?“
      Daniel, der ein wenig Luft holen musste, sagte dann: „Das erste Mal hörte ich von der Kapelle vor rund zwei Jahren, es tauchten Bilder auf. Sie ist auch heruntergekommen und sieht nicht gerade restauriert aus. Aber sie liegt mitten im Wald und bietet einen Platz der Idylle. Dicht bewachsen ist sie, ein heidnischer Ort würde ich meinen. Ich denke, dass sogar Rätsel, die man sich gestellt hat, über die Abspaltung der Kirche auf dem ländlichen Sektor, hier gelöst werden können. Mich wundert es, dass die Kirche nicht versucht hat, diesen Ort zu kaufen, um eventuelle Nachforschungen auf eigene Kosten anzustellen – oder diese Kapelle gleich abzureißen.“
      „Wem gehört der Wald? “
      „Keinem Förster oder Waldbesitzer oder dergleichen. Vielleicht dem Staat.“
      „Oder doch schon der Kirche?“, sagte Luca mit einem Lächeln.
      Dominik, der auch etwas sagen wollte, hatte mit der geringen Luft, die absolut nicht in seiner Lunge bleiben wollte, zu kämpfen. Obwohl die Wanderung sehr langsam voranging – und auf ihn Rücksicht genommen wurde – waren die Schritte der Geübten einfach zu schnell für ihn.
      „Wem auch immer diese Waldregion gehört … es verbirgt sich ein kultureller Schatz in ihm. Vielleicht sollten wir Achim fragen, was sagst du Dominik?“
      „A-c-h-i-m?“, sagte er aus der Puste gekommen und nach Luft schnappend.
      „Na, der ist doch Architekt oder verwechsle ich da etwas?“
      „N-ö!“
      Daniel stand nun auf dem höchsten Platz, ja, er war oben angekommen und das nicht mal wir klich ohne stark Luft zu holen. Wanderungen waren eben schon immer das seine gewesen, was ihm zu dieser Figur verhalf. Was bei den Schwulen interessant war: Würden er und sein Freund nackt nebeneinander in einer Sauna sitzen, würden sie komplett konträre Typen ansprechen. Da Dominik dick (um nicht zu sagen fett) war, sprach er jene Leute an, die dicke Mannsbilder anziehend fanden, aber nicht nur wegen seines Leibes sprach er einige Leute an, sondern auch wegen seines großen Gehänges, das zwischen seinen Beinen baumelte. Daniel hingegen sprach eher die aktiven Schwulen an, die seinen festen Arsch umklammern wollten, um dann ihr Ding hineinzuschieben. In diesem Punkt waren Männer wirklich sehr einfach gestrickt … muss man doch mal sagen.
      Lena war angekommen und ließ ihre Augen dorthin gleiten, wo Daniel hinzeigte. Vor ihnen, in einer Schlucht, war die Kapelle … herrschaftlich, gotisch türmte sich ihnen eine finstere Gestalt auf, die hockte, wartete geweckt zu werden.
      „Unglaublich, da s ist unglaublich, das ist ein sensationeller Fund.“ Lena war von dem Bild, das sich vor ihr auftat, absolut angetan. Dieses Bauwerk, das mitten im Wald seine Ruhestätte gefunden hatte und über die Zeit vergessen wurde, war nun wiederentdeckt worden.
      L iam kam und sein Ausdruck, als er die Kapelle sah, war: „Wau!“
      Lena hockte sich hin, sah mit ihrem Sohn, der sich auch hinhockte , dieses Bild an. Teilweise war das Dach der Kapelle eingerissen, durchbrochen und an einigen Stellen fehlte es vollständig. Ein Baum ragte mitten aus der Kapelle hervor, Schlingpflanzen hatten einen Teil überwuchert, das alte Gestein war dunkelrot-braun besprenkelt und zirka 40 oder 50 Meter von ihnen entfernt. Die Schlucht, die sie noch hinunterzugehen hatten, war ebenso mit

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