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Incubus et Succubus

Incubus et Succubus

Titel: Incubus et Succubus Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Asher Reed
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daraus.“
      „Liebesakt“, sagte Liam und Luca reagierte recht schroff, spannte seinen Rucksack erneut, den er nun fester um die Schultern gezogen hatte, und sagte: „Dankeschön, ich denke, dieser Ausflug wird mir ewig in Erinnerung bleiben.“
    „Ich wollte nur nett sein“, sagte Dominik. Er fand nicht, dass er etwas Anzügliches in Gegenwart des Jungen gesagt hatte; er fand wohl eher das Verhalten, das der Vater an den Tag legte, ließ den Jungen verunsichern. Aber dazu sagte er kein Wort, denn es war nicht sein Kind. Gott bewahre!
     
     
     
     
     

3. Kapitel ♂♂♂
    Der Weg ist das Ziel
     
     
    Die Gruppe hatte sich formiert. Die Spitze bildeten Daniel und Lena, die sich prächtig verstanden und wahrscheinlich schon so intensiv in ihren Gesprächen waren, dass sie beide über Analverkehr sprachen, zumindest dachte das Luca, der weit hinter ihnen abgehängt war und dem gemeinsamen Sohn die Flora und Fauna des Waldes näher bringen wollte.
     
    Lena: „Echt? Und wie kamst du auf den Titel für deine Ausstellung?“
      „Das hat – wenn ich ehrlich bin – etwas länger gedauert. Aber, die vielen Reisen durch die Ste iermark inspirierten mich derart, da erkannte ich, dass sich der Mensch von der Natur, aus die er kam, entfernt hat. Früher – damit meine ich weit früher – da war der Mensch eins mit der Natur. Er nahm Nahrung aus ihr, um zu überleben, nicht um sie zu zerstören. Obendrein glaube ich nicht, dass sich die Natur wirklich zerstören lässt, sie lässt sich nur viel gefallen – ist anpassungsfähig. Wir Menschen sind zwar auch Gewohnheitstiere, aber wenn der Regen einmal nicht mehr dort fällt, wo er sonst immer gefallen ist, muss der Mensch abwandern. Tief im Erdinneren gedeiht und lebt vieles weiter … davon haben wir Menschen, zumindest die meisten von uns, gar keine Ahnung.“
      Lena war fasziniert und lauschte eingängig den Erzählungen ihres neuen Freundes. Sie war von Daniel, zugegebener maßen, so beeindruckt, dass sie gerne seine E-Mail-Adresse gehabt hätte.
      „Und wenn man das ganze nicht von der Wurzel aus anpackt, sondern nur ein paar Jahre z urückgeht, da erkennt man nur Spuren dieses Verbundenseins mit der Natur. Der bäuerliche Betrieb, der sich stark mit dem Zusammenspiel von Mensch und Natur befasst hat – eher unbewusst. Der Bauer bewirtschaftete das Land, aber um soviel zu bekommen, wie er brauchte und um seinen Ertrag bis zur nächsten Aussaat zu sichern. Und etwas später, als die Menschen die Landflucht erkannten und sich Stadtteile gebildet hatten, sogar dort in den Gemeindewohnungen hatten sie einen Garten zu betreuen und die, die keinen Garten hatten, schafften sich außerhalb des Stadtteils einen Garten an. Sei es durch ein Elternteil, das von der Landwirtschaft lebte und der ebenso gepflegt werden musste oder eben weil neben der normalen Arbeit, wie wir sie jetzt kennen, noch eine Landwirtschaft mitzubewirtschaften war. Unvorstellbar heute so ein Zweitleben. Die Menschheit war immer stark – von sich aus – mit der Natur verbunden und schon beinahe von eben dieser geprägt. Irgendwann ließ sie sich dann scheiden, weil die Zeit der Bewirtschaftung den Menschen genommen worden ist, sei es aus Geldgier – meistens ist es Geldgier – oder aus anderen Gründen. Fakt ist, wir nehmen uns keine Zeit mehr, die Natur, aus der wir gekommen sind, kennenzulernen. Statt einer Wanderung, die früher ganz normal war, gehen die Menschen heute ins Fitnessstudio und was tun sie da?  Sie suchen Ablenkung. In Graz versuchen ältere Männer … tja, darauf möchte ich jetzt gar nicht eingehen.“ Daniel brach ab und sah sogar ein wenig traurig durch die grünen Büsche hindurch, scheinbar suchte er nach einem Ziel, das er anstarren konnte. Er zeigte mit dem Finger in die Richtung, die richtig war, blickte einmal auf seinen Kompass und Lena fragte: „Eine interessante Geschichte … und weil die Menschheit mit der Natur so verbunden war und es heute nicht mehr ist, beziehen sich die Fotos auf die Natur, deshalb der englische Titel Nature und auf das Scheiden, die Scheidung der Natur, also Divorce .“
      „Ja, ziemlich simpel würde ich meinen.“
      „Ganz und gar nicht simpel. Ich würde eher sagen, dass die Aussage gut aufgearbeitet ist und ziemlich spannend klingt. Und du möchtest eine Umschulung vornehmen?“
    „Mhm. Ich interessiere mich sehr für Design und besonders für das Erarbeiten von Fotokoll agen, es macht mir Spaß und Freude, Bilder zu

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