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Indigo - Das Erwachen

Titel: Indigo - Das Erwachen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jordan Dane
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etwas, das Ihnen helfen wird, einzuschlafen.“
    Nachdem sie Mia die Autoschlüssel abgenommen hatte, legte Fiona ihren Arm um die junge Frau und half ihr nach draußen. Bis zum nächsten Mittag würde sie einen vollständigen Bericht für Alexander Reese schreiben. Danach hatte sie Zeit, den Inhalt des Rucksacks zu untersuchen. Dank des Darby-Mädchens hatte sie eine ziemlich genaue Vorstellung davon gewonnen, was sich zugetragen hatte. Tausende von Möglichkeiten schossen ihr durch den Kopf. Sie konnte ihre Aufregung kaum mehr verbergen.
    Ein Kristallkind war durchaus dazu in der Lage, einen Vorfall wie den in der Bibliothek auszulösen. Sie wünschte sich verzweifelt, dass es so war, und dass es sich bei diesem Kristallkind um Lucas handelte, den Jungen, den sie entdeckt hatte. Ihre Untersuchungen und die Erfahrungen, die sie während ihrer Studien für die Kirche gesammelt hatte, hatten ihren Instinkt so sehr geschärft, dass sie in der Lage war, diese menschlichen Schandflecken zu erkennen. Als Ärztin wollte sie mehr darüber erfahren, was ihre Mutation verursachte. Doch jenseits von ihrem wissenschaftlichen Interesse machten ihre Überzeugungen diese Kinder in ihren Augen zu einer Plage für die Menschheit.
    Nur ein sehr mächtiges Indigokind konnte dieses Ausmaß an Chaos verursacht haben – und das bedeutete, dass es gerade im Begriff war, sich zu einem mächtigen Kristallkind weiterzuentwickeln. Doch was hatte diesen Prozess ausgelöst? Sie musste es wissen. Vielleicht hatte Mia weitere Informationen für sie, und wenn sie Glück hatte, enthielt auch der Rucksack Hinweise.
    Was sie im Museum gesehen und von dem Darby-Mädchen gehört hatte, hätte sie eigentlich in Panik versetzen müssen. Doch alles, was sie empfand, war Aufregung, die wie Eiswasser durch ihre Adern schoss und sie überaufmerksam machte. Jetzt war der Zeitpunkt gekommen, an dem alles, was sie und Alexander unternommen hatten, um die Menschheit zu retten, Früchte tragen würde. Der Darby-Junge. Er musste es einfach sein. Sie kamen ihrem Ziel näher, das konnte sie spüren. Bald würde sie den Jungen auf Station 8 in Gewahrsam haben – unter ihrer absoluten Kontrolle.
    Ehe sie in ihren Wagen stieg, wies sie den Mann, der bei ihr geblieben war, an: „Beauftragen Sie das Team, sich in die Verkehrskameras auf dem Parkplatz und den umliegenden Straßen zu hacken. Falls der Darby-Junge und die andere Schwester nicht zu Fuß unterwegs sind, könnten wir etwas Nützliches finden.“
    Fiona atmete die Nachtluft ein und blickte zurück auf den Haupteingang des Museums, über den die bunten Lichter der Streifenwagen tanzten. Sie wollte sich an diesen Augenblick erinnern können. Denn sie hatte das Gefühl, einen wichtigen Wendepunkt erreicht zu haben – einen, den sie herbeigeführt hatte, indem sie den Darby-Jungen fand.
    Lucas zwang sich, die Augen aufzuschlagen und sich von den Qualen zu befreien, die ihm mittlerweile schon so vertraut waren: dem Albtraum, der immer wiederkehrte und ihn dazu veranlasst hatte, aus Haven Hills zu fliehen. Er war in einem Dämmerzustand zwischen Wachen und Träumen gefangen und spürte, wie sich sein Bewusstsein von seinem Körper löste. Er konnte auf sich herabsehen und beobachten, wie er mit den Armen um sich schlug, wie glänzender Schweiß seine Haut bedeckte – doch er war immer noch an den Körper gebunden, der ihn im Stich gelassen hatte und gefangen hielt.
    Es war nicht das Fieber gewesen, das ihn davon abgehalten hatte, die Augen zu öffnen. Es war der Traum gewesen.
    Ein rot-weißes Zeichen über einer Sicherheitsdoppeltür ließ ihn zusammenzucken. Station 8. Er spürte, dass seine Beine und Arme an einer kalten Trage festgebunden waren. Unfreundliche Männer in Weiß ignorierten sein Flehen um Hilfe. Sie brachten ihn in einen kalten Raum mit grellen Lichtern. Sein Herz klopfte so laut, dass sich das Pulsieren bis in sein Gehirn fortpflanzte. Er wusste, was als Nächstes kommen würde. Der Traum war immer gleich. Immer war es eine gesichtslose Frau in Weiß, die ihm den Schmerz brachte. Selbst ihre Stimme ließ ihn zusammenzucken, doch sie war gedämpft, als würde sie unter Wasser sprechen.
    â€žNein!“, schrie er, doch niemand rettete ihn.
    Lucas wusste nicht, was er da sah. War es eine Erinnerung, die versuchte, an die Oberfläche zu kommen?

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