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Indigo - Das Erwachen

Titel: Indigo - Das Erwachen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jordan Dane
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Harley reflektierte im Dunkeln in den Augen vor Tieren, die am Straßenrand lauerten. Rayne gelang es nie, zu erkennen, was für Tiere es waren, ehe sie im Dunkeln verschwanden. Doch sie konnte spüren, dass sie sie beobachteten. Als die Straße in einer Kurve nach oben führte, spürte Rayne, wie hart der Motor arbeiten musste, und lehnte sich in die Steigung. Gabriel folgte ihrem Beispiel und drückte sich noch enger an sie.
    Gewaltige Bäume säumten den Straßenrand, und man hatte riesige Findlinge spalten müssen, um Platz für den schmalen Weg zu machen, der den Berg hinaufführte. Im Tageslicht wäre die Aussicht wahrscheinlich überwältigend gewesen. Doch bei Nacht glitten die Scheinwerfer über plötzlich klaffende steile Abgründe, die sich in den Schatten versteckten, was die Fahrt noch unheimlicher machte.
    Als die Straße wieder flacher verlief, nahmen sie eine Kurve, und Rayne konnte einen Blick auf Lichter in der Ferne erhaschen. Als sie näher kamen, bremste sie ab, um genauer hinzusehen. Eine massive Steinmauer umschloss das größte Anwesen, das sie jemals gesehen hatte. Gabriel hatte sie zu einem Herrenhaus mitten im Nirgendwo geführt, wobei das Grundstück eher einem Hochsicherheitstrakt glich. Sie umklammerte die Lenkergriffe fester. Schon beim ersten Kennenlernen hatte sie den Eindruck gehabt, dass Gabriel aus reichen Verhältnissen stammte. Sehr reichen Verhältnissen. Und wenn er wirklich einmal hier gelebt hatte, lag sie mit ihrer Einschätzung richtig. Allerdings half ihr das auch nicht, ihr Unbehagen abzuschütteln.
    Als sie die Maschine ausrollen ließ und auf dem Hügelkamm anhielt, nahm Gabriel seinen Helm ab, und sie tat es ihm gleich. Rayne sog die Nachtluft ein und spürte, wie eine sanfte Brise mit ihrem Haar spielte. Sie starrte die steinerne Hausfassade an, in der dunkle Fenster klafften, die wie Augen aussahen. Die gruseligen Türmchen und Spitzen erinnerten sie an irgendetwas …
    â€žHogwarts. Du hast mich nach Potterhausen gebracht?“
    â€žUnd da dachte ich schon, du vertraust mir, Rayne.“
    Als sie das unterdrückte Lachen in seiner Stimme hörte, atmete sie tief durch und blickte über ihre Schulter. Der Mond zeichnete Gabriels Gesicht mit seinem blauen Schimmer nach und ließ seine Augen noch eindrucksvoller wirken.
    â€žTu ich auch. Besonders jetzt, wo ich weiß, dass du bestens mit Harry Potter befreundet bist.“
    Die Klugscheißerei half ihr, gegen den Knoten aus Angst anzukämpfen, der sich in ihrem Bauch bildete.
    â€žNicht vergessen: Tu, was ich sage und stell keine Fragen.“ Er legte seine Hände auf ihre Hüften. „Möglicherweise bin ich hier nicht willkommen.“

    Es kam ihr zwar fast unmöglich vor, ihn nicht mit Fragen zu löchern, doch sie hielt die Klappe und reichte ihm ihren Helm. Sie wollte den Wind auf ihrem Gesicht spüren, als sie auf den imposanten Hauseingang zufuhr, dessen Holztüren für einen Riesen gedacht zu sein schienen.
    Sie vertraute Gabe, aber wer auch immer in so einem Haus wohnte, war ein ganz anderes Kaliber.
    Zentrum von L.A .
    Da Lucas verletzt und krank gewesen war, hatte Kendra ihm ihr Bett überlassen müssen. Denn sie wollte ihn bei sich haben, und zwar aus vielen Gründen. Er hatte deliriert und war von Albträumen geplagt worden. Er brauchte sie. In seinen klareren Momenten erinnerte er sich nicht an seine Träume, vielleicht wollte er aber auch einfach nicht über die anscheinend quälenden Halluzinationen sprechen, die ihn heimsuchten. Kendra konnte das sehr gut verstehen.
    Doch nachdem das Fieber zurückgegangen war und es ihm besser ging, spürte sie, wie ihr jedes Mal die Hitze ins Gesicht stieg, wenn sie seine nackte Haut berührte oder seine Wunden verband. Wie er sie ansah, ganz zu Hause in ihrem gemeinsamen Schweigen. Sein Blick ließ ihn älter wirken als seine fünfzehn Jahre. Äußerlich war er wunderschön, und das, was sie von seinem freundlichen Wesen erahnen konnte, verriet ihr, dass es um seine Seele ebenso stand. Nachdem er Verbindung zu ihr aufgenommen hatte und das Band zwischen ihnen in beide Richtungen verlief, war sie in einen rauschartigen Zustand verfallen, den sie niemals enden lassen wollte.
    Doch seit seiner Fiebernacht war nichts mehr wie vorher. Alles hat sich verändert .
    Die Realität ihrer Vergangenheit holte sie ein. Im ersten Moment

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