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Indigo - Das Erwachen

Titel: Indigo - Das Erwachen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jordan Dane
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kann.“
    â€žUm ehrlich zu sein, habe ich ihm gar keine Wahl gelassen. Als ich gesehen hab, wie er wie ein Bunsenbrenner in Flammen aufgegangen ist, war das Eis gebrochen.“
    Das laute Lachen des Mannes hallte durch das ganze Haus, und fast hätte Rayne einen Satz nach hinten gemacht. Sie hatte sich an die Stille gewöhnt, musste aber zugeben, dass ihr das Lachen gefiel.
    â€žDen Trick mit den Flammen habe ich nicht auf Lager. Jeder von uns manifestiert sich auf seine eigene Weise.“ Er zwinkerte und setzte sich auf einen Stuhl neben Rayne. Sie blieb unter den Zirkusplakaten stehen. „Ich befürchte, ich bin ziemlich langweilig und altmodisch. Gabriel hat meine Fähigkeiten schon lange übertroffen. Er ist ein absolutes Wunder.“
    â€žHat er das von seinen Eltern? Wie ich sehe, war er zusammen mit seiner Mutter beim Zirkus. War sein Dad auch dabei?“
    Onkel Reginalds Gesichtsausdruck verdüsterte sich so schnell, als wäre ein plötzlicher Sturm aufgezogen. Er biss die Zähne zusammen und runzelte die Stirn. Rayne glaubte, einen Fehler gemacht zu haben. Unsicher nahm sie gegenüber von Gabriels Onkel Platz, doch der ältere Herr wich ihrem Blick aus.
    â€žKathryn, seine Mutter, war meine Schwester. Unsere Seite der Familie hatte die Gabe. Gabriels Vater hat das nie verstanden.“ Kopfschüttelnd verschränkte er die Arme. „Ich habe schon viel zu viel gesagt. Gabriel achtet sehr auf seine Privatsphäre. Wenn ich in seiner Abwesenheit noch mehr über ihn preisgeben würde, hätte ich das Gefühl, ihn zu verraten. Bitte entschuldigen Sie, meine Liebe, es ist nichts Persönliches. In der Tat finde ich Sie sogar ganz hinreißend.“
    â€žDito.“
    Rayne erwiderte das warme Lächeln, das endlich auf das Gesicht des Mannes zurückgekehrt war. Mit jeder Frage, die sie ihm über Gabriel stellte, hatte sie das ungute Gefühl gehabt, zu weit zu gehen. Dass Gabriel sein Leben freiwillig mit ihr teilte, war wichtiger als alles andere.
    â€žSie müssen hungrig sein. Kommen Sie.“ Er schnupperte und sagte: „Riechen Sie das? Ich verhungere gleich.“
    Rayne war es vorher gar nicht aufgefallen, aber ein wunderbarer Duft nach Essen durchzog die Luft und ließ ihren Magen knurren. Sie roch frische Brötchen und Speck. Als sie erst das Buffet sah, das im Esszimmer aufgetragen worden war, konnte sie es gar nicht mehr abwarten, sich den Bauch vollzuschlagen. Auf einem langen Serviertisch häuften sich Teller voller warmer Speisen, Schalen mit frischem Obst und Saftkrüge, und über allem schwebte der Duft von Kaffee. Onkel Reginald ließ ihr den Vortritt, und sie schnappte sich einen Teller und lud ihn voll. Dann begann sie ein Gespräch über einThema, von dem sie hoffte, dass es unverfänglich war. Sie wollte nicht noch weiter in Gabriels Privatsphäre eindringen.
    â€ž Briefe von den Toten , worum ging es dabei?“, fragte sie, während sie ihren Teller und das Saftglas vor sich abstellte und sich setzte. „Wenn Sie nicht darüber sprechen möchten, verstehe ich das natürlich.“
    Onkel Reginalds Miene verfinsterte sich wieder, als er an die Vergangenheit dachte. Er stellte seinen Teller und eine Kaffeetasse ihr gegenüber auf den Tisch und setzte sich.
    â€žGabriels und Kathryns Show war wunderbar. Sehr berührend. Ich habe niemals zuvor oder danach etwas Vergleichbares gesehen.“ Seine tiefe Stimme verlor sich. „Kathryn verlieh der Darbietung Zirkusflair, und auch Hellboy trug seinen Teil bei, doch der wahre Star war Gabriel.“
    â€žUnd womit? Was genau hat er getan?“
    â€žEr war immer schon ungewöhnlich empfindsam. Selbst mitten in einer großen Menschenmenge konnte er die Gedanken der anderen nur schwer ausblenden, und … besonders empfänglich war er für ihren Schmerz. Eines Tages hörte er plötzlich mitten während des Auftritts auf, kritzelte etwas auf ein Stück Papier und reichte es einer Frau im Publikum. Als sie las, was er geschrieben hatte, umarmte sie ihn. Ich dachte, sie würde niemals aufhören zu weinen.“
    â€žWas hatte er denn geschrieben?“
    â€žDas hat er nie verraten. Danach erklärte er, was er geschrieben habe, sei nur für sie bestimmt gewesen. Aber ich habe Gerede gehört, dass sich die Tochter der Frau umgebracht und keinen Abschiedsbrief hinterlassen hatte. Gabriel hatte aufgeschrieben,

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