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Individuum und Massenschicksal

Individuum und Massenschicksal

Titel: Individuum und Massenschicksal Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jane Roberts
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diesem
    Geschehenszusammenhang springen die Kennzeichen eines Kults weniger ins Auge. Doch sind sie vorhanden. Es gibt ebensowohl wissenschaftliche wie auch religiöse Kulte.
    Religion und Wissenschaft verkünden laut, daß sie die Wahrheit suchen, obgleich sie allem Anschein nach völlig entgegengesetzte Systeme bilden. Beide betrachten ihre Glaubenssätze als unantastbare Wahrheiten. Sie suchen überall nach einem Anfang und einem Ende. Die Wissenschaftler haben ihr eigenes Vokabular, das dazu verwendet wird, die Exklusivität der Wissenschaft zu untermauern. Ich spreche jetzt von der Korporation der Wissenschaft ganz allgemein, denn in gewisser Weise besteht da eine Korporation, die durch die »Mitgliedschaft« jedes einzelnen Wissenschaftlers zustande kommt. So mag sich beispielsweise ein bestimmter Wissenschaftler in seiner Rolle des Familienvaters ganz anders verhalten als in seiner Rolle des Wissenschaftlers. Vielleicht liebt er den Hund seiner Familie, während es ihm andererseits gar nichts ausmacht, von Berufs wegen andere Tiere mit krankem Gewebe zu infizieren.

    Im übrigen besteht eine Wechselwirkung zwischen Kultsystemen, und so finden wir eine deutliche Beziehung zwischen dem Zustand der Religion, wenn sie als Kult in Erscheinung tritt, und dem Zustand der Wissenschaft, wenn sie als Kult in Erscheinung tritt. Gegenwärtig stellen eure kultischen Religionen eine Reaktion auf das kultische Verhalten der Wissenschaft dar. Die Naturwissenschaft betont, daß sie mit Wertungen nichts zu tun hat und diese allenfalls den Philosophen überläßt. Indem sie jedoch behauptet, die Welt sei eine Schöpfung des Zufalls, ein bedeutungsloses Zufallskonglomerat, das durch einen gefühllosen Kosmos gebildet wurde, legt sie ganz klar ihren Glauben offen, demnach Welt und Mensch im Grunde wertlos sind. Übrig bleibt nur, was irgendwie sich dem individuellen biologischen Prozeß des Menschen an Vergnügen oder Leistung abringen läßt.
    (21.58 Uhr.) In einer überregionalen Zeitschrift erschien vor kurzem ein Artikel, der »begeistert« über die jüngsten Fortschritte auf dem Gebiet der Psychologie berichtet in dem Sinne, daß der Mensch bald werde einsehen müssen, daß seine Gedanken, Stimmungen und Gefühle Ergebnis der Chemikalien sind, die in seinem Gehirn herumwirbeln. Eine solche Feststellung entwertet die subjektive Welt des Menschen.
    (Nach langer Pause:) Die Wissenschaftler berufen sich auf ihren großen Idealismus. Sie behaupten, den Weg zur Wahrheit zu kennen. Ihre
    »Wahrheit« finden sie, indem sie die Stoffwelt erforschen, die Welt der Objekte - Tiere und Sterne, Milchstraßen und Mäuse -, wobei sie (eindringlich) diese Objekte betrachten, als hätten sie keinen eigentlichen Wert, als käme ihrem Dasein keine Bedeutung zu.
    Solche Glaubensüberzeugungen aber trennen den Menschen von seiner eigenen Natur.* Er kann sich selbst nicht vertrauen - denn wer kann sich auf das zufällige Gebrodel von Hormonen und Chemikalien verlassen, die irgendwie (lauter und ironisch) ein Schmorgericht namens Bewußtsein bilden - ein unappetitliches Gebräu bestenfalls! Und so entzieht sich das Korps der Wissenschaftler ununterbrochen der Möglichkeit, ihre Wissenschaften irgendeiner größeren Vision des Lebenssinnes zu öffnen. (Lange Pause.) Sie kennen keine Wertschätzung des Lebens, und so rechtfertigt ihre Philosophie tatsächlich die Möglichkeit eines Unglückfalls, der unzählige Menschen direkt oder indirekt das Leben kosten würde, auch die Ungeborenen.**
    Diese Möglichkeit ist tatsächlich vorgesehen im wissenschaftlichen Programm. Es gibt Pläne, allerdings ganz unzulängliche, für das
    * Vergleichen Sie die Erörterungen der Sitzungen 825, 829 (besonders jene nach 22.10 Uhr) und 832.
    ** Vergleichen Sie den Inhalt der letzten Sitzung samt Janes Anmerkungen.
    Verhalten im Ernstfall - also existiert diese Wahrscheinlichkeit in eurer Welt, und sie ist kein Geheimnis. Geschlossen lehnen eure Naturwissenschaftler parapsychische Fähigkeiten wie die der Telepathie, des Hellsehens oder der Psychokinese oder jegliche Forschung, die diese ins Blickfeld rückt, kurzerhand ab. Erst in jüngster Zeit haben einige von ihnen begonnen, die Möglichkeit, daß der Geist Einfluß auf die Materie haben könne, in Erwägung zu ziehen, und schon die bloße Möglichkeit verstört sie zutiefst, weil sie die Grundlagen ihrer Weltanschauung erschüttert. (Pause.)
    Die Wissenschaftler - ich meine insbesondere die Naturwissenschaftler -

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