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Individuum und Massenschicksal

Individuum und Massenschicksal

Titel: Individuum und Massenschicksal Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jane Roberts
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von »
    Emir« ein, die uns Eleanor Friede vom Verlag Delacorte Press zusandte.
    Wir verbrachten die ganze Zeit mit diesen Arbeiten.
    Während all der Vorkommnisse, wie sie seit der 832sten Sitzung vom 29. Januar 1979 vermerkt wurden, hat Jane gelegentlich Lyrik geschrieben und regelmäßig an ihrem dritten »Seven« - Roman »
    Oversoul Seven and the Museum of Time« gearbeitet.
    Während des Abendessens sahen Jane und ich heute im Fernsehen die Berichte über eine Serie von verheerenden Tornados, von denen das nördliche Texas und das südliche Oklahoma - ein Gebiet, das als »
    Tornado Alley« bekannt ist - gestern am späten Nachmittag heimgesucht worden waren. Über fünfzig Menschen wurden bisher als tot gemeldet; es gab Hunderte von Verletzten und Tausende Obdachlose. Wir sind durch einige der betroffenen Gemeinden gefahren. Wir fragten uns, aus welchem Grunde sich Menschen in einem Gebiet ansiedeln, von dem man weiß, daß solche Wirbelstürme praktisch jedes Jahr auftreten. Diese Frage kann natürlich hinsichtlich aller gefährdeten Wohngebiete auf dem Planeten gestellt werden.
    (Flüsternd:) Guten Abend.
    (»Guten Abend, Seth.«)
    Diktat. (Laut:) Dies ist der Anfang des Kapitels 7, die Überschrift wurde schon durchgegeben. Die unterschiedlichen Formen politischer Herrschaft stellen die Aktualisierung verschiedener Bewußtseinsaspekte dar. (Pause).
    Das amerikanische Experiment mit der Demokratie ist heroisch, kühn und innovativ. Alle Einwohner eines Landes gelten von Gesetzes wegen als gleichrangige Bürger. Das war und ist das angestrebte Ideal. In der Praktik des Ideals gibt es dennoch Ungleichheiten. Die Art, wie die Menschen auf der Straße und in der Gesellschaft miteinander umgehen, zeigt große Abweichungen von diesem erklärten nationalen Ideal. Doch ist der Traum ein unabdingbares Element des amerikanischen Lebens, und selbst die Skrupellosen müssen zumindest Lippendienst leisten oder ihre Pläne in seinem Licht schmieden.
    (Nach langer Pause:) In der Vergangenheit wurden und in weiten Bereichen der Welt von heute werden noch immer viele wichtige Entscheidungen nicht vom Einzelmenschen getroffen, sondern vom Staat, der Religion oder der Gesellschaft. In diesem Jahrhundert wurden im Vordergrund der amerikanischen Kultur umwälzende Vorgänge deutlich wie die Veräußerlichung der organisierten Religion aller Konfessionen, die immer mehr gesellschaftliche statt spirituelle Aufgaben wahrnehmen, und die Verquickung der Wissenschaft mit der Technologie und Geldinteressen. Ruburts Buch über William James würde sich hier als Hintergrundmaterial gut eignen, insbesondere seine Ausführungen über Demokratie und Spiritualität. Auf jeden Fall sollte in den USA jedes Individuum frei und jedem anderen gegenüber gleichgestellt sein. Ehen zum Beispiel wurden nicht länger arrangiert. Ein Mann mußte nicht mehr den Beruf seines Vaters ergreifen. Junge Erwachsene fanden sich mit der Vielzahl von persönlichen Entscheidungen konfrontiert, die in vielen anderen Kulturen mehr oder weniger automatisch auferlegt werden. Der Ausbau des Kommunikationssystems und des Transportwesens erschloß das Land, so daß ein Individuum nicht länger an die Stadt oder Region seiner Geburt gebunden war. All dies war mit einer bedeutenden Erweiterung des menschlichen Bewußtseins verbunden. Das Land strömte über vor Idealismus - und tut es noch immer.
    (Nach langer Pause um 21.37 Uhr:) Dieser Idealismus jedoch verirrte sich leider in den düstren Lehren des Freudianismus und Darwinismus. Wie könnte denn ein Land effizient regiert werden von Individuen, die schließlich bloß Amokläufer ihrer eigenen Körperchemie und mit von Kindheit an einprogrammierten Neurosen geschlagen sind, von Abkömmlingen einer verderbten Gattung, die (eindringlich) aufs Geratewohl von einem lieblosen Kosmos ins Dasein geworfen wurde, in dem kein Sinn zu finden ist?
    Die etablierten Kirchen fühlten sich bedroht, und wenn sie schon nicht zu beweisen vermochten, daß der Mensch eine Seele hat, so konnten sie doch wenigstens dafür sorgen, daß durch angemessene Sozialarbeit für die Notdurft des Leibes gesorgt wurde, und so gaben sie etliche der Prinzipien auf, die zu ihrer Stärke hätten beitragen können.
    Statt dessen begnügte man sich mit Platitüden, die Reinlichkeit (Pause) mit Tugend gleichsetzten - (amüsiert) von daher natürlich eure Deodorant-Werbung und so manche anderen Aspekte des Marktes.
    Für die Geistes- und Gefühlshaltung der

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