Individuum und Massenschicksal
sich die Glaubensannahmen über die Leistungsfähigkeit des menschlichen Körpers verändert, und demzufolge nahm die Laufgeschwindigkeit zu.
Tatsächlich kann der Körper schneller laufen, als selbst die gegenwärtige Bestleistung vermuten läßt. Ich möchte damit bloß die Auswirkung von Glaubensüberzeugungen auf körperliche Leistungen zeigen. Nicht alle Menschen wollen Rekordschnelläufer sein. Ihre Kreativität und ihre Ideale können auch in ganz anderen Bereichen zum Ausdruck kommen, doch immer trägt die individuelle Leistung zum Wissen der Gattung bei: Gut, besser, am besten. Ist es schlimm, kein guter Läufer zu sein? Sicher nicht, es sei denn, ihr habt das Laufen zu eurem speziellen Hobby oder gar Leistungssport gemacht; und in diesen Fällen könnt ihr eure Leistung durch Üben verbessern.
Nun gehen eure Ideale, welcher Art auch immer sie sind, ursprünglich aus eurer inneren Erfahrung hervor, und das gilt auch für die Gattung insgesamt. Eure Ideen von Gesellschaft und Zusammenarbeit entstehen aus einem ebenso biologischen wie auch spirituellen Wissen, das euch bei der Geburt mitgegeben wurde. Der Mensch erkannte durch die Beobachtung kooperativen Verhaltens in der Tierwelt die Notwendigkeit des Zusammenschlusses von Individuen zu Gruppen. Eure Zivilisationen sind eure brillanten, kreativen, äußeren Nachbildungen einer sozialen Innenwelt der Zellverbände und der kooperativen Naturvorgänge, die euch das Leben im Körper ermöglichen. Damit soll nicht gesagt sein, daß der Intellekt weniger zählt; dank eurer intellektuellen Fähigkeiten bringt ihr äußere Zivilisationen hervor, die ihrerseits Widerspiegelungen psychischer, spiritueller und biologischer innerer Zivilisationen sind. Immer lernt ihr von der Natur, und immer seid ihr ein Teil derselben.
Euer Forscherdrang, euer Wunsch, außerordentliche Leistung auf jeglichem Gebiet besser zu verstehen, eure Ideale - sie sind spirituell und biologisch schon in euch angelegt. Wenn so manche gesellschaftlichen Umstände, die ich in diesem Buch angeschnitten habe, alles andere als ideal sind, dann könnt ihr als Individuen eine Veränderung dieser Umstände in Gang setzen. Ihr könnt es, indem sich zunächst ein jeder von euch als der Mensch, der er ist, akzeptiert und indem ihr mit Vorstellungen von Unwert und Ohnmacht aufräumt, ganz gleich woher sie stammen, indem ihr beginnt, euren eigenen Handlungsimpulsen Aufmerksamkeit zu schenken und eurer eigenen Führung zu vertrauen.
Ihr könnt damit beginnen, wo immer ihr euch jetzt gerade befindet.
Punkt.
(21.42 Uhr.) Ihr haltet euch nicht mit den unerfreulichen Verhältnissen in eurer Umgebung auf, sondern ihr unternehmt Schritte in eurem eigenen Leben, um eure Ideale in der euch bestmöglichen Weise zum Ausdruck zu bringen. Dafür gibt es ungezählte Möglichkeiten.
Ganz generell möchte ich sagen, daß ihr zum Arzt gehen solltet, wenn ihr euch wegen eures Gesundheitszustands ernstliche Sorgen macht, denn andernfalls würden euch eure eigenen Glaubensvorstellungen zuviel Angst machen. Aber macht einmal den Anfang mit Beschwerden, die im Grunde harmlos wiewohl lästig sind, und versucht, selber damit ins reine zu kommen. Versucht herauszufinden, was euch plagt und warum. Wenn ihr Kopfweh habt oder eine einfache Magenverstimmung oder chronische, doch nicht ernsthafte Beschwerden wie Stirnhöhlenkatarrh oder Heuschnupfen - denkt daran, daß euer Körper wirklich imstande ist, sich selber zu heilen.
Macht die in meinem Buch »Die Natur der persönlichen Realität«
angegebenen Übungen, um die geistigen oder seelischen Ursachen eures schlechten Befindens aufzudecken. Statt bei Kopfweh ein Aspirin zu schlucken, setzt euch hin, atmet ruhig und vergegenwärtigt euch, daß ihr ein Teil, und zwar ein wesentlicher, des Universums seid. Überlaßt euch dem Empfinden eurer Zugehörigkeit zur Natur. Durch eine solche Übung kann ein Kopfweh oft in kürzester Zeit abklingen. Und jede solche Erfahrung hilft euch, mehr und mehr Vertrauen in eure eigenen Körpervorgänge zu gewinnen.
Überprüft eure tägliche Lektüre und die Fernsehsendungen, die ihr euch anschaut, und nehmt euch vor, Verweise auf die Anfälligkeit des Körpers nicht zu beachten. Nehmt euch vor, Veröffentlichungen, die sich im Tonfall der Autorität über die niederträchtigen oder gar »mörderischen
« Instinkte der Menschheit ergehen, nicht zu beachten. Unterzieht euch der Mühe, euren Intellekt von diesen hinderlichen Glaubensvorstellungen
Weitere Kostenlose Bücher