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INFAM - Die Nacht hat tausend Augen (German Edition)

INFAM - Die Nacht hat tausend Augen (German Edition)

Titel: INFAM - Die Nacht hat tausend Augen (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: André Wegmann
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verschiedene Schlachtermesser, Löffel und Kellen hängen. Alle diese Küchenutensilien waren wesentlich größer als normal. Sie musste schluchzen, als sie rechts daneben eine riesige Herdplatte auf einem in den Boden eingelassenen Keramikfeld erblickte, auf der ein Kochkessel stand, in dem locker drei ausgewachsene Schweine Platz gefunden hätten.
Oder Menschen.
Für dich reicht der Platz allemal, sagte Sarahs innere Stimme.
Sids Griff um ihren Hals verstärkte sich und Sarah stöhnte schmerzerfüllt auf und richtete ihren Blick zu Boden. Als sie ihren Kopf wieder ein Stück anhob, sah sie Denise, die sich vor ihr aufgebaut hatte.
„So, meine kleine Sarah. Während meiner Abwesenheit habe ich hier alles vorbereitet, sodass einem Festmahl nichts mehr im Wege steht. Wie du dir sicher schon denken kannst, gibt es heute eine ganz besondere kulinarische Köstlichkeit.“ Sie lachte und zeigte hinter sich, wo eine etwa anderthalb Meter hohe Wandtafel hing. Mit roter Kreide hatte jemand „Sarah al dente“ darauf geschrieben, umrahmt von kleinen Herzchen.
Sarah schaute Denise hasserfüllt an. „Du bist doch total wahnsinnig.“
„Wahnsinnig ist nur unser kleiner Freak hier, ich würde mich eher als … hemmungslos bezeichnen. Und in anderen Situationen wusstest du diese Charaktereigenschaft durchaus zu schätzen.“ Denise grinste.
Rechts hinter Denise sah Sarah eine Küchenzeile – ebenfalls aus Edelstahl -, auf der sich Gewürzständer, Geschirr und verschiedene Lebensmittel wie ein Kopf Salat, eine gelbe Paprika, ein Glas Senf, eine Packung Orangensaft und eine Flasche Wein befanden.
„Sid hat Hunger“, quiekte Sid.
Denise trat einen Schritt vor und kniff Sid übertrieben in eine Wange. „Ja mein kleiner Schatz. Du kriegst gleich was zu essen.“
Sid knurrte kurz auf und drückte kraftvoll Sarahs Hals, sodass diese aufschrie.
„Hör auf damit!“, fuhr Denise ihn an. Sid gab ein hohes Fiepen von sich und trampelte auf den Boden.
„Jetzt ist es Zeit für die Vorspeise und ein bisschen Fingerfood“, sagte Denise an Sarah gewandt und grinste diabolisch.

„Bring sie dahin“, sagte sie zu Sid und zeigte auf eine Stelle neben der Wandtafel, wo ein metallener Hohlkörper, der Sarah an eine Ritterrüstung erinnerte, auf einem Holzsockel stand. Der Hohlkörper besaß eine Tür, die offen stand und ein vom Körper abzweigendes längliches Rohr „Steig da rein und stecke deinen rechten Arm durch das Rohr“, sagte Denise.
Sarahs Angst nahm Überhand und sie überlegte fieberhaft, wie sie diesem Horror entkommen könnte. Der Wahnsinnige hielt sie jedoch unbarmherzig gepackt und sie hatte kaum Bewegungsspielraum. Beim Anblick dieser Gerätschaft wurde ihr übel. Sie erinnerte Sarah an die eiserne Jungfrau, über die sie mal etwas im Schulunterricht gelesen hatte. Dieses Instrument wurde im Mittelalter zur Folterung und Hinrichtung von Menschen benutzt. Normalerweise war der Hohlkörper mit nach innen stehenden Nägeln beschlagen, die sich in den Körper des Todeskandidaten bohrten, sobald die eiserne Jungfrau geschlossen wurde. Dieses Gerät hier besaß zwar keine Nägel, aber Sarah war sich absolut sicher, dass sein Zweck kaum etwas Angenehmerem diente. Sie sträubte sich, in diese Gerätschaft zu steigen, doch Sid schob sie erbarmungslos darauf zu. Dann packte auch Denise sie grob an, drehte sie um und während Sarah zu schreien anfing, steckten die beiden sie mit vereinten Kräften in diese Rüstung. Denise krallte sich ihren rechten Arm und schob ihn durch das Rohr. Sarah wollte sich widersetzen und den Arm zurückziehen, aber es gelang ihr nicht. Denise hatte die Öffnung des Rohrs mit Hilfe einer Drehvorrichtung verkleinert, sodass Sarahs Arm bewegungsunfähig festgesetzt war und lediglich die Hälfte der Hand und ihre Finger heraushingen.
Ein metallisches Scheppern ertönte, als Denise die Tür der Gerätschaft schloss. Zu den Schmerzen, die Sarah nach wie vor mit kaum nachlassender Intensität malträtierten, kamen jetzt aufkeimende Panik und ein klaustrophobisches Gefühl hinzu. Sarahs Kopf schaute oben aus der Vorrichtung heraus und sie konnte ihn frei bewegen, ansonsten war sie aber kaum in der Lage sich zu regen. Sie drückte mit ihrer linken Hand gegen den Panzer aus Metall, aber die Apparatur ließ sich von innen nicht öffnen. Sarah ahnte Schlimmes auf sich zukommen und einmal mehr war sie kurz davor, innerlich zu brechen.
„Bitte Denise, ich habe dir doch nichts getan. Hör auf damit

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