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Infektion - Tripp, B: Infektion - Rise Again

Infektion - Tripp, B: Infektion - Rise Again

Titel: Infektion - Tripp, B: Infektion - Rise Again Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ben Tripp
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Kämpfen gegen andere Gangs, Drogen und der Verlockung, schnell zu Geld zu kommen. Es gab tatsächlich solche Kämpfe, und sie wurden direkt vor den Häusern anständiger Bürger ausgetragen, aber die meisten waren gar nicht zu solchen Partys eingeladen. Die meisten lebten mit drei Generationen in einem Haus und bemühten sich Monat für Monat um ein ausreichendes Einkommen. Das größte Problem waren die Jobs. Wenn man Geld verdienen wollte, verbrachte man die Hälfte seiner Zeit damit, Arbeit zu finden, und die andere Hälfte, sie zu erledigen.
    Troy hatte es geschafft, aus der Stadt abzuhauen. Er war sehr weit gekommen, bis er zu dem geworden war, was seine Großmutter als » Nigro-Pionier« bezeichnet hatte. Er lebte weit weg auf dem Land, wo die meisten Menschen weiß waren. Er war ein Bahnbrecher. Was keineswegs seine Absicht gewesen war. Vorher hatte er noch nie von Forest Peak gehört. Er hatte eine Ausbildung in der Feuerwache gemacht, fünf Blocks vom Haus entfernt, in dem er aufgewachsen war. Dann hatte er einen Aushang am Schwarzen Brett gesehen: ein Sommer-Ausbildungsprogramm für Brandbekämpfung in der Wildnis. So konnte er in die Verlängerung gehen. Als Feuerwehrmann in der Saison der zunehmend schlimmer werdenden Waldbrände, tief in den Bergen, wo die reichen Idioten ihre Villen bauten. Er war dabei.
    Zwei Jahre später war er immer noch dabei und hatte sich in Forest Peak eingelebt. Dort gab es keine Villen. Aber er wachte jeden Morgen mit dem Gefühl der Freiheit auf. Wen interessierte es, dass er der einzige Bruder in der Stadt war? Die Kollegen auf der Feuerwache wussten, dass er viel cooler als sie war. Sie freuten sich über die Abwechslung. Aber er wusste, dass es jemanden gab, der mitgeholfen hatte, so etwas möglich zu machen. Wenn es hier einen weiblichen Sheriff gab, konnten sich die Leute sogar einen schwarzen Feuerwehrmann vorstellen.
    Doch nun stand nur noch dieser weibliche Sheriff zwischen ihm und einer Führungsrolle in einer beispiellosen Krisensituation. Er hatte nicht das Gefühl, für eine solche Rolle bereit zu sein. Die Tierärztin Amy war Dannys Stellvertreterin, aber sie war keine Führungspersönlichkeit. Sie war eher der Handlanger-Typ.
    Troy hörte das ferne Lachen und fragte sich, wie viele von ihnen ungeachtet ihrer Qualifikation eine Führungsrolle übernehmen mussten, wenn immer wieder die Tapfersten aus ihren Reihen starben.
    Danny wachte schlagartig aus einem traumlosen Schlaf auf. Die Sonne schien schräg durch die Fenster herein. In der Decke summte die Klimaanlage. Ein paar Sekunden lang war sie desorientiert: fremdes Bett, fremdes Zimmer. Dann wurde ihr klar, wo sie sich befand. Sie war im Wohnmobil in Ohnmacht gefallen. Es war früher Morgen. Sie war noch am Leben, was bedeutete, dass man sich während der Nacht an ihren Wachablösungsplan gehalten hatte. Für einen Moment geriet sie in Panik, doch sie blieb ruhig. Wenn etwas schiefgegangen wäre, hätte sie davon gehört. In Boscombe Field war es offenbar friedlich geblieben. Danny gähnte und reckte sich, was ihr überall Schmerzen bereitete. Dann drehte sie sich herum und sah auf dem Nachtschrank die leere Dose mit der La-Mer-Creme stehen.
    Mit der Dose in der Hand wankte sie durch den kurzen Gang am Bad vorbei in den Wohnbereich. Patrick lag auf dem umgebauten Sofabett und sah sich einen Film auf dem großen Fernseher an, der sich aus der Wand ausklappen ließ. Der Ton war fast unhörbar. Danny strich sich mit den Fingern durchs Haar und bemerkte, dass sich ihre Kopfhaut ungewohnt kühl anfühlte und nicht mit Haar, sondern einem kurzen Flaum bedeckt war.
    » Guten Morgen«, sagte Patrick, als Danny zum Bad zurückging, um einen Blick in den dreigeteilten Spiegel zu werfen. Jemand hatte ihr gesamtes Haar auf die Länge von etwa einem Zentimeter gestutzt. Nur noch an wenigen Stellen war etwas von den Brandverletzungen zu sehen.
    » Hast du mein Haar abgeschnitten?«, fragte Danny.
    » Ja«, sagte Patrick. » Aber ich musste damit warten, bis du weggetreten warst.«
    » Und was ist hiermit?« Sie verließ das Bad und hielt die Creme-Dose hoch – mit vorwurfsvoller Geste, wie sie hoffte.
    » Sie ist leer«, sagte Patrick. Der Film war in Schwarz-Weiß, und Gregory Peck spielte mit. Er war der Kommandant eines U-Boots. Danny hatte keine Ahnung, welcher Film das war. Sie hatte Gregory Peck bisher nur in Das Omen gesehen – im Fernsehen. Ihr Vater hatte ihr erlaubt, länger aufzubleiben, um sich den Film

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