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Infektion - Tripp, B: Infektion - Rise Again

Infektion - Tripp, B: Infektion - Rise Again

Titel: Infektion - Tripp, B: Infektion - Rise Again Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ben Tripp
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sauber und gesättigt und fühlten sich ein wenig sicherer hinter dem vier Meter hohen Zaun.
    Die zwei Zombies, der Mann und das Mädchen, waren mehrere Stunden lang apathisch am Zaun hin und her gestreift. Sie zeigten keine Anzeichen von Intelligenz. Sie zerrten am Maschendraht, ihre Münder standen offen, und gelegentlich gaben sie ein Stöhnen von sich. Sie starrten auf das Licht in den Gebäuden, aber sie besaßen nicht genug Verstand, um sich zum Tor zu schleppen oder über den Zaun zu klettern oder sich durch den Boden zu graben.
    Danny machte sich auch deshalb rar, weil sie keine Lust hatte, sich die Komplimente und die Begeisterung ihres zusammengewürfelten Haufens aus Überlebenden anzuhören. Einige von ihnen, zum Beispiel Michelle und ihr Bruder Jimmy James, verhielten sich ruhiger, weil ihre Trauer noch frisch war. Das Pärchen im Studentenalter, Martin und das Mädchen, deren Name Pfeiffer lautete, was für Danny alles andere als eine Überraschung gewesen war, machten ebenfalls einen traurigen Eindruck und blieben die meiste Zeit unter sich. Sie saßen auf der braunen Kunstledercouch im Aufenthaltsraum mit dem Rücken zu den vier Regalen voller National Geographic und verschiedenen Luftfahrtmagazinen.
    Doch nun befanden sich die meisten von ihnen im Obergeschoss oder im Aufenthaltsraum, und Danny konnte sich unbemerkt in die Räume der Pilotinnen schleichen, wo Amy sich unter einem altmodischen Duschkopf aalte. Danny zog sich die Stiefel aus und knöpfte ihr Hemd auf, aber sie wollte nicht nackt vor dem großen Spiegel an der Wand über den Waschbecken herumstehen. Sie wollte direkt unter die Dusche gehen.
    » Hallo, Amy«, sagte sie.
    Amy zuckte zusammen, fuhr herum und wischte sich den Seifenschaum aus den Augen.
    » Lass das! Du weißt doch, dass ich ziemlich schreckhaft bin.«
    » Entschuldigung«, sagte Danny. Sie zupfte sich nachdenklich ein paar versengte Haarklumpen vom Kopf. Ein Seitenblick zum Spiegel zeigte ihr, was die anderen sahen: Sie war ein Gespenst, ihre Haut war schmutzig und pellte ab, das Fleisch darunter war rot und entzündet. Ihre Lippen waren wie gebratener Schinkenspeck. Keine Augenbrauen, keine Wimpern, ihr Haar nur noch eine Masse aus braunem Schorf, vorn bis zu Stoppeln heruntergebrannt. Ihre zerfetzte Uniform war so dreckig, dass sie wie ein Tarnanzug aussah.
    » Was ist?«, fragte Amy.
    » Du hast Kelleys Nachricht gelesen?«
    Amy spülte sich das Shampoo aus dem Haar. Sie hatte sich vornübergebeugt, sodass ihr Haar wie ein Wasserfall von ihrer Stirn floss. Sie antwortete nicht sofort. Danny vermutete, dass sie überlegte, über welchen der fünfhundert in der Nachricht angesprochenen Punkte Danny mit ihr reden wollte.
    » Ja.« Amy betonte das Wort fast wie eine Frage.
    » Stehst du wirklich auf Frauen?«, fragte Danny.
    » Nicht, wenn sie so riechen wie du«, sagte Amy.
    Als es schließlich so weit war, musste Danny mit fast völlig kaltem Wasser duschen. Ihre Haut war so stark verbrannt, aufgeschürft und wund, dass sich der lauwarme Wasserstrahl wie kochender Essig anfühlte. Trotzdem blieb sie lange unter dem kühlen Regen stehen, damit die abgestorbene Haut allmählich aufgeweicht wurde und sich die schlimmsten Rußklumpen aus ihrem Haar lösten. Dann zog sie die Kleidung an, die Amy für sie geholt hatte: ein übergroßes T-Shirt, das ihr bis zu den Knien reichte, und eine Einweghose für Maler, die aus einem Hangar stammte.
    Mit brennender Haut, aber spürbar erfrischt, ließ sich Danny von Amy zum Wohnmobil bringen, in dem Patrick die Nacht verbringen wollte, nachdem er nun hinter dem Zaun in Sicherheit war.
    Es war gegen zehn Uhr nachts, und am tiefschwarzen Himmel standen kalt schimmernde Sterne. Ein gewisser Simon, von Beruf Buchhalter, übernahm die erste Wache im Tower. Vor dem Tor stand Dannys Interceptor, in Richtung der sanft geneigten Boscombe Field Road. Sie hatte beschlossen, ihn dort stehen zu lassen, wie sie den anderen erklärte. Er sollte als Hinweis dienen, dass sich jemand auf dem Flugplatz aufhielt. Je nach dem, was ein nächtlicher Passant im Sinn hatte, war das Fahrzeug eine Einladung oder eine Warnung. Den Zombies wäre es ohnehin egal.
    » Schau dich an«, sagte Patrick lächelnd und breitete die Arme aus. Danny stellte gerührt fest, dass er sich aufrichtig freute, sie zu sehen. Er hatte geschwollene Tränensäcke, und seine Haut war kalkweiß. Doch er hatte sich ein sauberes Hemd aus einem verborgenen Schlafzimmerschrank angezogen. Leise,

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