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Infektion - Tripp, B: Infektion - Rise Again

Infektion - Tripp, B: Infektion - Rise Again

Titel: Infektion - Tripp, B: Infektion - Rise Again Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ben Tripp
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glitzernden Wasserfläche auf dem ebenen Wüstenboden.
    » Ich hab hier zwei, Sheriff«, meldete Topper über das Walkie-Talkie, als sie die Rollbahn etwa zur Hälfte kontrolliert hatten. » Ich mach sie fertig.«
    » Nein«, erwiderte Danny. » Wartet auf mich.«
    Sie lief über den Asphalt zu der Stelle, wo sich Ernie und Topper gegen den Maschendraht lehnten und zwei Untote beobachteten, die über die Schotterfläche rund um den Zaun auf sie zugewankt kamen. Topper hielt die Automatik seines gestorbenen Freundes Mike in der Hand, aber gemäß Dannys Wunsch verzichtete er auf den Gnadenschuss. Danny stellte erfreut fest, dass die Biker ihre Befehle zu respektieren schienen. Seit Agua Rojo hatte sie versucht, sich von ihrer besten Seite zu zeigen, und nachdem sie selber ein paarmal die gefährlichsten Aufgaben übernommen hatte, setzten alle anderen offenbar wieder großes Vertrauen in sie.
    Danny hakte die Finger in den Maschendraht und betrachtete die Untoten. Der eine war ein kleines lateinamerikanisches Mädchen in rosafarbenem Prinzessinnenkleid. Ihr fehlte der rechte Arm. An der Schulter hing nur noch ein ellbogenlanger Hautstreifen. Der zweite war ein korpulenter Mann in Boxershorts und Muskelshirt. Seine bloßen Füße waren zerfetzt. Danny konnte sich nicht vorstellen, wie die Zombies hierhergelangt waren. Vielleicht waren sie von einem der mit Leichen beladenen Laster gefallen. Vielleicht hatten sie die halbe Wüste zu Fuß durchquert. Danny konnte es nicht sagen. Sie sah sich das kleine Mädchen an. Es trug abgewetzte schwarze Lackschuhe mit Schnallen. Kelley hatte immer solche Schuhe haben wollen, als sie klein gewesen war, hatte sich aber mit Billigmarken-Laufschuhen von Wal-Mart begnügen müssen.
    » Wir sollten sie erledigen«, sagte Topper. Offensichtlich machte die wandelnde Kinderleiche ihn nervös.
    » Nein«, sagte Danny.
    » Ist das wieder eine deiner Regeln oder ein Gesetz?«, fragte Topper und drehte sich zu Danny um.
    Vielleicht hatte sie die Männer doch nicht so gut im Griff, wie sie dachte.
    » Wir wollen sie beobachten. Um zu erkennen, wie es um ihre Fähigkeiten zur Problemlösung steht. Außerdem würden sie uns auf Lücken im Zaun aufmerksam machen.«
    Ernie nickte eifrig. » Sie ist gut, Topper. Du solltest sie zu einem Rendezvous einladen.«
    Topper reichte Ernie die Waffe. » Du hältst Wache, Häuptling Cochise.«
    Trotz des Namens war das Terminalgebäude eher eine Schlafbaracke als eine Durchgangsstation und ähnlich wie eine Feuerwache eingerichtet. Es gab eine Gemeinschaftsküche sowie einen Speisesaal und einen Aufenthaltsraum, beide mit Zugang zu einem großen Foyer direkt hinter dem Vordereingang. Die großen Bäder waren mit mehreren Duschkabinen und breiten Spiegeln über einem halben Dutzend Waschbecken ausgestattet. Das eine Bad trug die Bezeichnung » Piloten«, das andere hieß » Pilotinnen«, und der männliche Bereich war doppelt so groß wie der weibliche – entsprechend den demographischen Verhältnissen in der überwiegend männlichen Welt des Luftfahrtwesens. Im oberen Geschoss befand sich ein langer, zweigeteilter Schlafsaal mit zwanzig Pritschen und nebenan drei kleinen Privatzimmern mit jeweils zwei Einzelbetten. Diese Räume standen normalerweise völlig leer, aber wenn es zu einem Großbrand kam, würde es hier von Piloten, Feuerwehrleuten und Bodenpersonal wimmeln.
    Zwischen den Konservendosen, den Duschen und der Industriewaschmaschine kamen sich die Überlebenden vor, als wären sie im Himmel gelandet. Danny war jetzt nicht länger die sture, knallharte Polizistin. Jetzt war sie ihre Retterin.

6
    A my duschte als Vorletzte. Von den Frauen war jetzt nur noch Danny an der Reihe. Es war die vierte Nacht der Katastrophe, die fünfte Nacht, seit Kelley fortgelaufen war, doch nun hatten sie ein kleines Stück Normalität in diesem verrückten Universum gefunden.
    Das warme Wasser schien unerschöpflich zu sein, und es gab eine Riesenflasche Shampoo mit Erdbeerduft. Die Beleuchtung funktionierte, und der Generator wurde von Diesel aus einem 3000-Liter-Tank gespeist. Alle hatten sich an Kochreis, Wiener Würstchen aus dem Glas und Bohneneintopf aus einer großen Dose satt gegessen. Der Bohneneintopf erinnerte Danny an die verschütteten Peperoni auf dem Boden des Wooden Spoon und an versengtes Menschenfleisch. Deshalb hatte sie diese Mahlzeit ausfallen lassen, weil sie angeblich noch einmal draußen nach dem Rechten sehen wollte. Doch alle anderen waren jetzt

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