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Infektion - Tripp, B: Infektion - Rise Again

Infektion - Tripp, B: Infektion - Rise Again

Titel: Infektion - Tripp, B: Infektion - Rise Again Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ben Tripp
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auf die unterste Treppenstufe. Amy legte eine Hand auf Dannys Hand und drückte sie auf das Geländer.
    » Warte«, sagte Amy. » Ich mache mir Sorgen wegen der Sache, die du vorhast.«
    » Ich habe gar nichts vor.«
    Amy blickte durch sie hindurch. » Nachdem wir jetzt hier sind, überlegst du, dich abzusetzen.«
    Dannys Blick ging zum Fenster. Doch dort sah sie nur ihr eigenes Spiegelbild. » Wie kommst du …?«
    » Hör mir zu«, unterbrach Amy sie. » Ich habe Kelleys Nachricht gelesen, und ich kenne dich. Du magst es nicht, wenn Leute dir Probleme aufhalsen, die du nicht lösen kannst. So etwas zehrt dich auf. Aber es gibt nur zwei Möglichkeiten. Entweder ist Kelley am Leben, oder sie ist es nicht. In beiden Fällen besteht deine Aufgabe darin, selber am Leben zu bleiben. Du musst nicht die einsame Wölfin spielen.«
    » Wie bist du auf solche Ideen gekommen?«
    » Hör auf damit. Du weißt, dass es stimmt.«
    Danny rieb sich mit den Händen über das Gesicht, und danach brannten sowohl das Gesicht als auch die Hände. Beides war noch zu wund für intensive Reibungen. Sie fühlte sich müde und kribbelig und kam sich erneut sehr dumm vor. Sie wollte sich nicht rechtfertigen müssen.
    » Ich muss sie finden, Amy. Selbst wenn sie jetzt eine von ihnen ist. In ihrem Brief sagte sie, ich hätte versprochen, zu ihr zurückzukommen, was ich nie getan habe. Diesmal muss ich es wiedergutmachen.«
    » Dieser Patrick … Als du aus den Latschen gekippt bist, bin ich mit ihm wach geblieben. Während du geschnarcht hast, hat er geweint, die ganze Nacht lang. Um seinen Freund Weaver.«
    » Ja, aber er weiß, dass Weaver tot ist. Kelleys Statut ist ungewiss.«
    Amy lachte laut. » Du meinst Status.«
    Wieder wurde Danny wütend. Sie wünschte sich, es würde ihr nicht so leichtfallen, sauer zu reagieren, statt zu versuchen, nachzudenken und sich zu erklären.
    » Gut, also Status. Ganz wichtig! Auch du hast schon gesagt, wir wären im Doom Valley. Aber es ist das Death Valley, das Tal des Todes. Du benutzt ständig falsche Namen.«
    Amy wurde durch diese Worte offenbar nicht gekränkt. Sie lachte erneut, auf freundliche Art, was noch viel schlimmer war. Danny wollte nicht, dass Amy liebevoll zu ihr war. Das machte es für sie schwerer, ihre Pläne umzusetzen.
    » Weißt du, dass du einen verdammt schrägen Sinn für Humor hast?«, sagte Danny und wartete auf eine Reaktion.
    Amy lächelte, aber nun blickten ihre Augen traurig. » Und du hast überhaupt keinen Sinn für Humor. Das macht einen Teil deines Charmes aus. Alles wird sich wieder normalisieren, Danny. Daran glaube ich.«
    Danny wedelte mit einer Hand vor ihrem Kopf, um diese Idee zu verscheuchen. » Für wen? Für die Überlebenden? Für die Zombies? Es wird keine Normalität mehr geben.«
    Danny wandte sich von Amy ab und stieg die perforierten Metallstufen zum Kontrollturm hinauf. Sie hörte, wie die Tür zuschlug, als Amy hinausging. Sie kam sich niederträchtig vor und hatte ein schlechtes Gewissen.
    Der Kontrollraum des Towers war ziemlich klein. Die Wände bestanden aus grünen Glasscheiben, die schräggestellt waren, um Blendeffekte bei Tageslicht zu vermeiden. Maria saß am Funkgerät. Die Technik wirkte völlig veraltet. Aber das Satellitenfunkgerät war für einen so abgelegenen Flugplatz in außergewöhnlich gutem Zustand. Danny hatte das Gefühl, dass ursprünglich geplant war, diese Anlagen weiterauszubauen, man aber nie dazu gekommen war. Von den Expansionsbestrebungen zeugte nur noch die wunderbare Kommunikationstechnik, mit der sich Maria jetzt beschäftigte.
    » Wie lange bist du schon hier?«, fragte Danny.
    Maria drehte vorsichtig eine Kaffeetasse auf der Konsole, so lange, bis sich der Griff einmal im Kreis herumbewegt hatte. » Seit heute Morgen.«
    » Irgendwelche Pausen gemacht?«
    » Ein paarmal. Ich werde vorläufig hier oben schlafen.« Sie wirkte erschöpft, und ihr braunes Gesicht sah gelblich aus.
    » Schone deine Kräfte«, sagte Danny. » Wir werden noch mindestens eine Woche hier sein, ganz gleich, was geschieht. Wenn sie dich gehört haben, haben sie dich gehört. Sie wissen, woher das Signal kommt.«
    » Wer ist › sie‹?«, fragte Maria.
    » Ich weiß es nicht«, sagte Danny und wünschte sich, sie wäre eine bessere Lügnerin.
    Eine schlechte Lügnerin, aber versiert in der Kunst der Auslassung, im Umgang mit dem leeren Raum, der eine Lüge umgab. Danny hatte eigentlich noch eine Nacht warten wollen, um ganz sicher zu sein, dass

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