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Infektion - Tripp, B: Infektion - Rise Again

Infektion - Tripp, B: Infektion - Rise Again

Titel: Infektion - Tripp, B: Infektion - Rise Again Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ben Tripp
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wenigen Fakten sein, die sie hatte oder die sie sich denken konnte. Sie wusste zum Beispiel, dass die Tankfüllung eines Mustang für 230 bis 260 Meilen reichte. Der Tank war halb voll gewesen, als Kelley den Wagen gestohlen hatte. Wenn sie also tatsächlich die Route genommen hatte, die für Danny am wahrscheinlichsten war, hätte Kelley in Riverton Junction tanken müssen. Danny hatte verstohlen an der Kasse der Tankstelle nach einer Quittung gesucht, die vielleicht auf Kelley hindeutete, aber nichts Brauchbares gefunden. Die meisten Autos fassten etwa 60 Liter, genau wie der Mustang. Es gab fünfzehn Quittungen für ungefähr diese Menge am vierten Juli. Kelly hätte bar bezahlt, sodass es keine verräterische Kreditkartenabrechnung mit ihrer gesegneten Unterschrift geben konnte.
    Allerdings hätte Kelley auch einen ganz anderen Weg nehmen können. Vielleicht hatte sie im Radio gehört, dass es Schwierigkeiten gab, und entschieden, sich irgendwo zu verkriechen. Oder sie hätte über die 58 zur 99 und weiter über die 5 nach San Francisco fahren können. Allerhöchstens acht Stunden Fahrt, falls sie das Gaspedal durchtrat und keine Essenspause einlegte, was unwahrscheinlich war. Wie es schien, konnte Kelley tagelang ohne Essen auskommen. Falls sie San Francisco erreicht hatte, war sie entweder tot oder völlig verloren, sodass Danny sie niemals finden würde. Dannys Hypothese reichte nicht über zwei Tankfüllungen hinaus, von Forest Peak aus gerechnet. San Francisco, Las Vegas, Glendale, Arizona oder sogar Tijuana in Mexiko – ein Mädchen, das fest entschlossen war, konnte jede dieser Städte innerhalb eines Tages erreichen und hätte anschließend noch genug Zeit für eine Mahlzeit in einem Restaurant. Verdammt, in nur vier Tagen könnte sie das ganze Land durchqueren!
    Also hielt sich Danny an ihre aktuelle Hypothese. Ihr blieb nichts anderes übrig, wenn sie sich nicht eingestehen wollte, dass das gesamte Unterfangen völlig idiotisch war.
    Also fuhr sie weiter durch die Nacht. Die weißen Linien schossen unter dem Interceptor hindurch wie Leuchtmunition aus einem Maschinengewehr. Sie hatte alles um sich herum vergessen. Amy, die anderen Überlebenden, der Flugplatz – nur noch Erinnerungen aus der Vergangenheit. Gegen Morgen war ihr Gesicht bleich, und ihre Augen blickten glasig und leer. Sie sah sich selbst im Rückspiegel, und für einen Moment erkannte sie darin nicht sich selbst, sondern einen Zombie. Sie fuhr an den Straßenrand, um sich eine Weile unter den kränklichen Armen einer Pinyon-Kiefer auszuruhen. Sie stand neben einem trockenen Bachbett auf einer Ebene mit Dach- und Mittelmeer-Trespen, zwei eingeschleppten Süßgras-Arten, die die einheimische Vegetation fast vollständig verdrängt hatten. Danny verspürte eine gewisse Seelenverwandtschaft mit dem Baum. Auch sie gehörte einer alteingesessenen Spezies an, die durch nichteinheimische Eindringlinge ausgerottet wurde.
    Danny schreckte plötzlich aus dem Schlaf auf. Ihr Magen hob sich, als würde sie fallen. Hastig suchte sie die Umgebung ab. Kein Zombie in Sicht. Im Wagen war es glühend heiß. Danny hatte die Fenster trotz der Hitze nur ein paar Zentimeter weit geöffnet. Sie wollte vermeiden, dass irgendetwas nach ihr griff, während sie schlief. Jetzt war es Viertel vor neun morgens – also hatte sie zweieinhalb Stunden lang geschlafen. Es wurde Zeit, sich wieder auf den Weg zu machen. Sie startete den Motor und ließ den Wagen zurück auf die Straße rollen, wobei eine Staubwolke aufgewirbelt wurde. Und noch bevor sie wieder Asphalt unter den Rädern hatte, fügte sich ein weiteres Puzzleteil ins Bild.
    Kelley hatte in ihrer Nachricht diesen Asozialen erwähnt, Zap Owler. Sie hatte geschrieben, dass Owler an den Go-Kart-Bahnen Amphetamin verkaufte, und die genannt, zu der Danny sie an ihrem siebten Geburtstag mitgenommen hatte. Kartland in Potter. Danny erinnerte sich, dass es Kelley anscheinend keinen großen Spaß gemacht hatte, aber sie war gut gefahren. Ihr kleines Gesicht im großen roten Miethelm, blass und mit großen dunklen Augen, mit grimmig entschlossener Miene, von dem Moment an, als sie auf die Bahn getreten war, bis zum Ende ihres dritten Rennens. Danny hatte es nicht geschafft, Kelley zu schlagen, obwohl sie ihr Go-Kart immer wieder von hinten gerammt hatte. Damals hatte sie gedacht, es würde daran liegen, dass Kelley kaum etwas wog, wodurch ihr Gefährt einen Geschwindigkeitsvorteil hatte. Aber in Wirklichkeit war das

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