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Infektion - Tripp, B: Infektion - Rise Again

Infektion - Tripp, B: Infektion - Rise Again

Titel: Infektion - Tripp, B: Infektion - Rise Again Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ben Tripp
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es absolut ruhig war und alle sich eingerichtet hatten. Aber nach den unangenehmen Fragen des heutigen Abends wurde es Zeit. Sie hatte den Plan schon vor Riverton Junction im Kopf gehabt, aber ursprünglich sollte es nur eine Nebenaktion sein, während sie weiterhin damit beschäftigt war, so viele Menschen wie möglich zu retten. Nun jedoch waren die Leute, die sie gefunden hatte, in Sicherheit. Sie war auf jeden Fall wieder zurück, bevor ihnen die Vorräte ausgingen. Sofern sie nicht ums Leben kam, womit alle weiteren Überlegungen ohnehin müßig waren. Die Leute würden nur versuchen, sie aufzuhalten, ihr erklären, wie verrückt sie war, während sie zum Pissen zu den Büschen hinüberspazierten und von Zombies angefallen wurden.
    Im Interceptor waren mehrere Liter Wasser und einige Energieriegel verstaut. Sie hatte genügend Munition, um das Finale von The Wild Bunch nachzustellen – dank des Eifers der Beschaffungsabteilung der Highway-Polizei von Kalifornien. Sie hatte sogar eine Schachtel mit Road-Blocker-Patronen für Schrotflinten, allerdings nur mit einer einzigen Kugel, die einen Motorblock durchschlagen konnte. Und sie hatte Kelleys Nachricht, die sie sich wieder in die Hemdtasche gesteckt hatte. Sie wartete bis ein Uhr morgens und tat, als würde sie auf der Couch im Büro des Towers schlafen. Ein Stockwerk höher schnarchte Maria. Es wurde Zeit.
    Eins der kleinen Flugzeuge, die am Rand des Rollfelds standen, war eine Piper, deren über dem Rumpf angesetzte Tragfläche nur wenige Meter von einem der Drucktanks mit Feuerlöschschaum entfernt war. Diese Tanks waren höher als der Zaun und nur anderthalb Meter davon entfernt. Der Zaun war dazu gedacht, Leute auszusperren und nicht sie einzusperren.
    Die Wachen rechneten damit, dass Danny sich zu jeder Tages- und Nachtzeit auf dem Flugplatz herumtrieb. Als Simon, der im Kontrollturm Wache hielt, sie nun sah, wie sie mit einem Rucksack in der Hand über den Asphalt lief, dachte er sich nichts dabei. Sie verschwand im Schatten hinter den Hangars. Er kam nicht auf die Idee, darauf zu achten, wann sie zurückkehrte, sodass ihm gar nicht bewusst wurde, dass sie verschwunden blieb.
    Der Interceptor stand am Ende der Zone, die vom Außenscheinwerfer über dem Tor zum Flugplatz beleuchtet wurde. Auch das gehörte zu Dannys Plan. Die Augen eines Wächters gewöhnten sich an die Dunkelheit. Vom Tower aus konnte er meilenweit in die Wüste hinausblicken. Aber er hatte einen blinden Fleck: das helle Licht dieses Scheinwerfers. Er befand sich genau zwischen dem Tower und dem Interceptor.
    Als Danny den Wagen die sanfte Neigung der Boscombe Field Road hinunterrollen ließ, auf dem gleichen Weg wie Ted und die übrigen Entflohenen, sah Simon es nicht. Ob er ihre Rücklichter sah, als sie den Wagen eine halbe Meile weiter anspringen ließ, spielte keine Rolle mehr. Sie war unterwegs.

8
    D ie Meilen rauschten an Danny vorbei.
    Der Interceptor raste auf Flügeln aus Finsternis dahin, und seine Scheinwerfer brannten einen Lichtweg durch die Nacht. Danny fuhr auf der Mittellinie, und die Straße wurde zu einem reißenden Strom aus Stein, der durch einen schwarzen Tunnel einem fernen, unbekannten Ziel entgegenfloss. Dinge huschten vorbei: nackte Felsformationen, Skelette von Bäumen und Büschen, Zäune, die im Morsecode ihrer Pfosten blinkten. Manchmal tauchte ein Schild aus der Dunkelheit auf, und die reflektierende Oberfläche strahlte wie eine einäugige Katze, immer größer, bis es in einem Lichtstreifen hinter ihr verschwand. Das Brummen des Motors und das Summen der Reifen wurden zum Klagelied einer gestorbenen Zivilisation. Das Rauschen des Bluts in ihren Ohren stimmte in das Requiem der Maschine ein.
    Danny fuhr, bis das Benzin alle war, tankte neues und fuhr weiter, bis die Sonne aufging. Die ganze Zeit durchforsteten ihre Gedanken Kelleys Nachricht nach Hinweisen, welchen Plan sie verfolgte.
    Danny hatte eine neue Arbeitshypothese, die jedoch darauf hinauslief, tausend Quadratmeilen abzusuchen. Oder zehntausend. Sie brauchte mehr als die bloße Spekulation, dass Kelley sich auf den Weg nach San Francisco machen würde, weil sie dort schon einmal gewesen war. Sie brauchte einen Hinweis, einen unbewussten Fingerzeig, der die Aufmerksamkeit eines Detektivs auf das richtete, was der Verdächtige zu verbergen versuchte. In der Nachricht musste es irgendwo einen solchen Hinweis geben. Danny hatte sich den Text fast vollständig eingeprägt. Es musste etwas in den

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