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Infektion - Tripp, B: Infektion - Rise Again

Infektion - Tripp, B: Infektion - Rise Again

Titel: Infektion - Tripp, B: Infektion - Rise Again Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ben Tripp
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Plastikbecher der Schnellrestaurantkette Jack in the Box. Der Becher war noch mit einem Deckel verschlossen, in dem ein Strohhalm steckte. Jemand hatte den Erdnussbutter-Snack gegessen und jemand anderer aus dem Becher getrunken. Dann hatten sie die Verpackungen aus dem Autofenster geworfen, und nun waren sie wahrscheinlich tot.
    Dannys Gedanken schweiften ab, bis sie die Krähen hörte.
    Und nicht nur die Krähen. Auch die Geier.
    Sie brauchte keine Tankstelle. Die Verkehrsampeln gingen nicht, also gab es keinen Strom in der Stadt. Und das bedeutete, dass auch die Zapfsäulen nicht funktionierten. Danny hatte zwei Plastikkanister und einen Gartenschlauch dabei, den sie sich über die Schulter gelegt hatte. Was sie jetzt brauchte, war ein Fahrzeug mit vollem Tank.
    Potter lag am Fuß eines Hügels. Der Stadtrand wurde durch Bahngleise markiert, die in Nord-Süd-Richtung verliefen und die Ansiedlung von der leeren Landschaft dahinter trennten. Dort gab es nur noch eine glühend heiße Salzfläche, die vor Jahrmillionen Meeresgrund gewesen war.
    Danny folgte der Straße, die nach Potter hineinführte, und hielt sich an die Mittellinie. Dann ging sie hangabwärts auf die Gleise zu und durchquerte einen Bereich, der fast völlig frei von Vegetation war.
    Sie erreichte ein Gelände, das vor sehr langer Zeit ein Minigolfplatz gewesen war. Ein paar grüne Pigmente klebten immer noch an den amöbenförmigen Betoninseln mit zerbröckelnden Windmühlen, Burgen und Rasenskulpturen. Danny erkannte die Fundamente des Clubhauses, das zum Minigolfplatz gehört hatte. Es war abgebrannt, als Danny ein kleines Kind gewesen war, noch vor Kelleys Geburt. Danny hatte die Minigolfanlage nie in Betrieb gesehen. Das Einzige, was davon überlebt hatte, waren ein paar Palmen, die einst den Parkplatz gesäumt hatten. Ansonsten war kaum noch zu erkennen, was sich hier früher einmal befunden hatte.
    Würde die ganze Stadt in zwanzig Jahren so aussehen, oder waren die Menschen bis dahin nach Potter zurückgekehrt? Danny konnte sich nicht vorstellen, warum irgendjemandem etwas daran liegen konnte, aber es musste Menschen geben – oder gegeben haben –, die diese Stadt liebten.
    Sie erreichte den harten weißen Talboden aus Salz. Die Bahngleise verliefen in ein paar Hundert Metern Entfernung. Danny ging darauf zu, und ihre Stiefel knirschten auf dem trockenen Grund.
    Die Gleise lagen auf einem erhöhten Bett aus Klinkersteinen, und Danny sah, dass die ehemals glänzenden Schienen bereits vom Rost matt geworden waren. Sie überlegte, dass eigentlich Wasser nötig war, damit etwas rosten konnte, aber wenn die heißen Gleise in der Nacht abkühlten, schlug sich darauf möglicherweise Tau nieder. Danny folgte der Bahnlinie und trat zwischen die stark geteerten Holzbohlen. Sie fühlte sich immer noch angeschlagen von den Kämpfen in Forest Peak und hatte Technicolor-Hämatome am ganzen Körper, aber sie hatte das Gefühl, rennen zu können, wenn es sein musste. Kämpfen zu können, wenn es sein musste. Sie war sich nur nicht sicher, wie lange sie durchhalten würde.
    Die Geier kreisten am blauen Himmel. Scharen von Krähen sprangen unvermittelt in die Luft, kreisten eine Weile und setzten anderswo zur Landung an. Danny fragte sich, ob sie auf eine Gefahr am Boden reagierten oder sich einfach nur vom geistlosen Gruppendenken eines Vogelschwarms leiten ließen, wie es auch Tauben und Gänse taten. Doch Amy hatte gesagt, dass Krähen die intelligentesten Vögel waren. In diesem Fall hielten sie sich wahrscheinlich auf Distanz zu den Zombies. Danny vermutete, dass Zombies alles fraßen, was sie in die Hände bekamen, nicht nur Menschen. Jetzt müssen die Krähen umdenken, dachte sie. Dann sah sie den Zug.
    Es war kein gewöhnlicher Zug. Er war fast vollständig in einem Tarnmuster aus Rechtecken in Braun, Schwarz und Grau angestrichen, in einer digital erzeugten Anordnung, die eine größtmögliche visuelle Irritation versprach. Aber es war keins der üblichen militärischen Muster, zumindest keins, das ihr bekannt war. Der letzte Waggon, den sie als Erstes sah, hatte hinten ein kleines Passagierabteil und war vorn flach. Auf der Ladefläche stand ein Kampffahrzeug vom Typ Bradley M3A3. Es sah ähnlich wie ein Panzer aus und wurde als Truppentransporter und Panzerbrecher eingesetzt. Die Bewaffnung dieses Gefährts bestand aus einem mittelschweren Maschinengewehr, einem 25-mm-Geschütz, das zweihundert Schuss pro Minute abgeben konnte, und einer

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