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Infektion - Tripp, B: Infektion - Rise Again

Infektion - Tripp, B: Infektion - Rise Again

Titel: Infektion - Tripp, B: Infektion - Rise Again Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ben Tripp
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ihres Revolvers. Sie zog die Waffe aus dem Holster.
    Immer mehr Schmerz konzentrierte sich in ihrer Schulter, wo ihr Körpergewicht am eingeklemmten Arm hing. Sie bemühte sich, ein Knie gegen den Fensterrahmen zu drücken und den anderen Fuß auf den Boden zu stellen. Jetzt hatte sie einen Ansatz. Sie schob den Lauf der Waffe in die verbogene Lücke zwischen Tür und Dach. Dann hebelte sie mit aller Kraft. Die Waffe wurde verbogen. Die Tür bewegte sich ein wenig. Jetzt konnte sie ihre Finger wieder anspannen. Dann rutschte der Mustang einen Zentimeter tiefer, und Danny sah, wie sich das Metall noch fester um ihre Hand legte. Die Haut ihres linken Zeigefingers platzte auf wie eine Bratwurst.
    Sie brauchte schnell einen funktionierenden Plan, sonst würde sie auf jeden Fall sterben.
    Danny versuchte noch einmal, die Tür aufzuhebeln. Aber die Lücke war so eng geworden, dass nicht einmal der Lauf des Revolvers hineinpasste. Einen halben Finger breit. Ihr wurde bewusst, dass sie wimmerte, und sie zwang sich, damit aufzuhören. Jetzt nahm sie das Stöhnen in der Dunkelheit wahr.
    Danny drehte den Kopf, damit sie unter dem Dach des Mustang das Bachbett überblicken konnte, das von brennenden Kreosot- und duftenden Mesquitebüschen erhellt wurde. Zwei Zets wankten in ihre Richtung, gebeugte Silhouetten im flackernden Feuerschein.
    Sie hatte immer noch keinen Plan. Sie würde entweder durch Feuer oder Zähne im Wrack ihres geliebten 1968er Mustang sterben. Es sei denn, sie konnte sich aus dem Fahrzeug befreien, das ihre linke Hand mit stählernem Griff gepackt hielt.
    Danny wurde klar, was sie tun musste. All die strahlende Hoffnung war immer noch in ihr, aber sie konnte sie zu nichts verwenden. Jeder musste eines Tages sterben, und heute war ihr Tag.
    Sie legte den Revolver an die Schläfe. Sie dachte keine großartigen letzten Gedanken und schickte auch kein Gebet an Gott. Sie verabschiedete sich nicht einmal von Kelley. Es war viel leichter. Sie drückte den Abzug, damit die dicke Kugel durch ihren Kopf jagte und den Benzingestank, die Flammen und die Zähne ausblendete, die sich ihr näherten.
    Der Schuss ging nicht los.
    Sie hatte den Rahmen der Waffe so sehr verbogen, dass sich der Hammer nicht mehr rührte.
    Danny suchte an ihrem Gürtel, bis sie das Messer gefunden hatte, das sie in San Francisco an sich genommen hatte. So würde es gehen. Sie würde sich die Kehle durchschneiden. Oder … Plötzlich sah Dannys schmerzvernebelter Geist eine andere Möglichkeit. Sie hatte noch nie eine so schlechte Idee gehabt, aber sie war immer noch besser, als sich selbst die Kehle durchzuschneiden.
    Danny nahm die vernickelten Handschellen vom Gürtel, ließ sie aufklappen und legte nacheinander beide Ringe um ihr linkes Handgelenk. Die Schmerzen in ihren eingeklemmten Fingern waren überwältigend. Sie drückte die Handschellen zu. Sie rasteten ein, bis sich die Ringe in die Haut ihres Arms gruben. Aber sie drückte noch fester, bis der Widerstand der Knochen ihres Handgelenks zu groß wurde. Das musste reichen. Sie spürte den Pulsschlag im Arm, als sich das Blut an den stählernen Hindernissen staute. Gut. Danny griff mit ihrer freien Hand nach dem Messer.
    Der nächste Zombie war höchstens noch zwanzig Meter entfernt. Hinter ihm kamen ein paar weitere, die durch das Bachbett zum Feuer taumelten. Der Rauch der brennenden Reifen und des Benzins raubte Danny den Atem. Es sah nicht danach aus, dass der Tank explodieren würde. Offenbar würde er ausbrennen, was die ganze Nacht dauern konnte, während sie langsam geröstet wurde. Brennendes Benzin lief über das Heck des Wagens und fiel in prasselnden Tropfen in die kochende Pfütze aus Motoröl, die sich nicht weit von Dannys Fuß sammelte. Die Hitze war enorm.
    Sie hörte ein rhythmisches Stampfen, als würde ein Hubschrauber über sie hinwegfliegen. Dann wurde ihr bewusst, dass es ihr eigener Herzschlag war. Dann hob sie das Messer. Die scharfe Klinge war zehn Zentimeter lang und unten am Griff leicht gezähnt. Es war nicht viel Platz, aber sie schaffte es, die Klinge an die Stelle zu legen, wo ihre Finger im Rahmen des Mustang klemmten. Sie hielt den Atem an. Stieß das Messer in den Spalt. Trotz der Handschellen quoll Blut hervor, und glühend heißer Schmerz jagte durch Dannys Körper.
    Sie ließ das Messer fallen.
    Es landete auf dem Boden und rutschte unter das Wagendach. Danny kam nicht mehr heran. Ihr Herz zog sich auf einen stecknadelkopfgroßen Punkt zusammen. Jetzt

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