Infektion - Tripp, B: Infektion - Rise Again
Bomben auf Danny abgefeuert! Es krachte, und Amy sah, wie der Mustang kopfüber durch die Luft flog, eine dunkle Silhouette vor dem Feuerschein. Dann stürzte er in die Flammen und den Rauch und den Staub, und das war es.
Reese trat noch einmal nach Amy, spuckte auf sie und ging mit einem lauten Triumphschrei weg. Murdo jubelte ebenfalls und klatschte. Boudreau stand im Tor zum Flugplatz und beobachtete das Feuer in der Wüste. Seine Haltung drückte Zufriedenheit aus, wie ein erschöpfter Mann, der das gemütliche Haus bewunderte, das er soeben fertiggestellt hatte. Amy verspürte einen tiefen Hass auf diese Männer. Mit Hass und Wut kannte sie sich nicht aus, aber diese Gefühle hatten in ihr geschlafen, und nun würde sie sich mit ihnen auseinandersetzen müssen. Sie wollten, dass sie verletzte und tötete, dass sie Rache übte. Das war alles, was es in dieser Welt noch gab. Amy lehnte solche Dinge ab, aber die Empfindung, die blanke Wut, brannte weiter, genauso wie das Feuer in der Wüste, das Dannys Grab markierte.
Murdo schlug Boudreau auf die Schulter, als er zum ASV zurückging. Boudreau reckte die geballte Faust empor. Sie brüllten sich gegenseitig Worte zu. Anscheinend waren sie die Sieger.
Dann wurde Boudreau das Ohr abgerissen. Er taumelte rückwärts und stürzte tot zu Boden. Sein Schädel war von einem Hochgeschwindigkeitsgeschoss durchschlagen worden. Eine Sekunde später hörten sie den Schuss. Murdo, mit Blut und Hirn bespritzt, warf sich in den Sand und kroch unter den ASV . Zwei weitere Schüsse hallten durch die Nacht, aber niemand wurde getroffen. Reese rannte ins Terminalgebäude. Das Tor stand immer noch weit offen, und nun konnte man über dem Zischen und Prasseln des Feuers in der Wüste das Stöhnen hören. Die Untoten kamen. Die Zets.
Amy fühlte sich nicht so gut wie sonst. Sie war noch nie körperlich angegriffen worden, abgesehen von gelegentlichen Prügeln durch ihre Eltern. Es war weniger der Schmerz, sondern eher die Furcht, dass es nie aufhören würde.
Reese hatte sie offensichtlich schonend behandelt. Er durfte die Ärztin, auch wenn sie eigentlich Tierärztin war, nicht handlungsunfähig schlagen. Er hatte sie nur aufhalten und bestrafen wollen. Was natürlich genau die gegenteilige Wirkung hatte. Wenn er sie nicht töten durfte, konnte sie es sich leisten, keinerlei Rücksicht zu nehmen. Trotzdem hatte sie Schmerzen. Mit großem Mitgefühl dachte sie an Patrick und nahm es ihm nicht übel, in ein schönes, ruhiges Koma gefallen zu sein.
Amy erhob sich mühsam und humpelte über den Parkplatz. Sie konnte Murdos gedämpfte Stimme hören, als er sich mit den Männern stritt, die im ASV kauerten. Sie hörte die aufgeregten Stimmen im Weißen Wal. Sie wich Boudreaus Leiche aus, als sie zum Tor ging und die Flügel zuzog, einen nach dem anderen. Sie drückte das Vorhängeschloss zu. Sie machte sich keine Sorgen, von der Person erschossen zu werden, die sich dort draußen in der Nacht aufhielt. Sie hatte das Gefühl, dass es jemand war, den sie kannte.
Jetzt konnte sie sehen, wie die Zets näher kamen, einige als dunkle Umrisse vor der Feuerwand, andere im Licht der Scheinwerfer an den Fahrzeugen. Sie bewegten sich langsam schlurfend und mit herabhängenden Kiefern. Aus ihren Kehlen drangen die Laute, die wie Wind in winterlichen Bäumen klangen. Die Untoten waren eingetroffen. Und Amy hatte den Eindruck, dass es schrecklich viele waren.
Es schien ewig zu dauern, bis es dämmerte. Die Hawkstone-Männer hatten die Situation nicht mehr unter Kontrolle. Sie benutzten die Zivilisten als menschliche Schutzschilde, um sich aus ihren Fahrzeugen zurückzuziehen. Es war Molinis Idee gewesen. Er vermutete, dass Boudreau nur von einem der Männer, die sie vor einigen Tagen vom Flugplatz gejagt hatten, erschossen worden sein konnte. Mit der Waffe in der Hand zwang er die weinenden Überlebenden, einen Kreis um ihn zu bilden, worauf sie langsam mit ihm in der Mitte über den Parkplatz schlurften. Sie hielten an den militärischen Fahrzeugen an, bis alle seine Kameraden ausgestiegen und hinter den Zivilisten in Deckung gegangen waren. Sie wussten nicht, aus welcher Richtung die Schüsse gekommen waren, aber wahrscheinlich aus der Nähe der Straße. Es lohnte sich nicht, Risiken einzugehen. Sie zwangen die zusammengedrängten Zivilisten, zum Terminalgebäude zurückzukehren und dort die Rollos vor den Fenstern zu schließen, während die Söldner auf dem Boden sitzen blieben und mit ihren
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