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Infektion - Tripp, B: Infektion - Rise Again

Infektion - Tripp, B: Infektion - Rise Again

Titel: Infektion - Tripp, B: Infektion - Rise Again Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ben Tripp
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Panzerbataillon war unzerstörbar. Man durfte sich nur nicht entspannen, weil es Schutzpanzer gab, aber man wusste, dass sie schnell und hart zurückschlagen konnten, wenn es zu einem Kampf kam. Der Trick bestand darin, ihre Spuren entlangzufahren, weil dort keine Minen vergraben sein konnten. Danny hatte sich monatelang nicht sicher gefühlt, doch sie ging davon aus, dass sie mit den besten Jungs zusammen war, die sie sich bei einer Regimentskampftruppe wünschen konnte. Harlan hatte sie wieder, Ramirez ebenfalls, obwohl er sie die ganze Zeit nur zusammenschiss. Spasskey und Duke waren gute Männer, aber sie kannte sie nicht richtig – sie hatten die Ausfälle der letzten Woche ersetzt.
    Sie entdeckten das brennende Lehmziegelhaus etwa eine Meile vor dem vereinbarten Treffpunkt. Der Besitzer hatte einen Betonanbau hinzugefügt, als der Krieg ausgebrochen war, denn aus drei Wänden ragten rostige Armierungen hervor, und die Tür- und Fensteröffnungen waren leer. Kein Dach. Auch gut, denn der Ort war bereits abgeschrieben. Artilleriefeuer war zu hören, doch sie konnten nicht sagen, aus welcher Richtung es kam. Es schien nicht in ihre Richtung zu zielen, doch niemand wusste, wer da schoss oder worauf geschossen wurde. Konnten ein paar der Multis oder Scharmützel zwischen Einheimischen und den sogenannten irakischen Sicherheitskräften sein, einem Haufen gefährlicher Stammesmitglieder.
    Was auch immer es war, Artilleriefeuer bedeutete Kampfeinsatz. Sie fuhren um das brennende Haus herum, und nicht weit entfernt rannten ein paar Männer. Anfragen und Befehle knisterten in den Funkgeräten. Luftunterstützung war auf dem Weg. Doch manchmal waren solche Zwischenfälle dafür gedacht, Luftunterstützung anzulocken. Dann humpelten die Black Hawks durchlöchert nach Hause. Dannys Team musste hinaus, um ein wenig Aufmerksamkeit auf sich zu lenken. Die Panzer jedenfalls zuerst. Doch da war eine Frau vor den Panzern. Sie stand neben dem Haus. Dannys Instinkt sagte ihr, dass es eine Falle war. Allerdings sagte ihr Instinkt das immer. Weil der gesamte verdammte Krieg eine war.
    Die Frau sah aus wie Gevatter Tod, von Kopf bis Fuß in Schwarz gehüllt. Vielleicht eine gläubige Schiitin. Die waren noch immer selten im Irak, obwohl der Fundamentalismus weiter um sich griff. Vielleicht war sie aber auch die Frau eines Söldners aus dem Iran oder Saudi-Arabien. Harlan blickte zu Danny: Würde sie sich die Ehre geben? Danny sprang vom Humvee, während Spasskey ihr von oben mit einer M249 SAW Deckung gab. Ihre Augen registrierten jeden Schatten, ihre Hände lagen nass um den Griff der Mossberg Kaliber 12, doch sie ging fast lässig über den Erdflecken, der dem Haus als Vorgarten diente. Nur ein freundlicher Besuch, Nachbar, habe bemerkt, dass dein Haus unter Feuerbeschuss liegt. Würdest du beiseitegehen, damit die Panzer vorbeirollen können?
    Die Funkgeräte in den Fahrzeugen spielten verrückt. Danny konnte nicht genau verstehen, was gesagt wurde, doch irgendetwas Bedeutsames ging vor sich. Aber nicht hier. Sie konnte hier nichts sehen. Trotzdem ging irgendwo irgendetwas vor sich. Die Glocke hörte nicht auf zu klingeln …
    Danny wurde so schlagartig wach, als wäre sie vom Grund des Ozeans hochgeschossen. Ihr Wecker klingelte. Es war Samstagmorgen, acht Uhr. Das Wochenende des Vierten Juli, und sie war eine Stunde zu spät für den Appell in ihrer eigenen Polizeiwache.
    Deputy Dave rief sie über Funk: » Sheriff Adelman, wo zum Henker sind Sie? Bitte kommen, Danny.«
    Danny rannte durchs Haus, stopfte ihre zerknitterte Bluse in die Hosen und rammte die Füße in die Stiefel. Da war der Hut. Der Pistolengürtel hing über dem Stuhl. Die Pistole lag auf dem Tisch. Eine Nachricht von Kelley. Was zum Teufel war das? Auf offiziellem Schreibpapier. Danny steckte die Pistole ins Holster, griff nach Kelleys Nachricht und rannte hinaus. Sie war höchstens seit drei Minuten wach.
    Als sie in den Ford Explorer sprang, ertönte eine weitere Alarmglocke in ihrem Hinterkopf.
    Danny gefror das Blut in den Adern. Etwas fehlte noch außer Kelley. Sie blickte zwinkernd auf die Einfahrt.
    Kelley hatte den Mustang genommen.
    Die Straße, die vom Adelman-Grundstück nach Forest Peak hinunterführte, war eine anderthalb Fahrspuren breite, schlecht geteerte, steile Piste durch den Wald. Sie schlängelte sich wie eine Klapperschlange zwischen den riesigen Bäumen hindurch: Gelbkiefern, Douglasien mit dicker, geriffelter Rinde, junge Schwarzeichen,

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