Inferno
Ätherkind. Sie war die Erste Heilige der Hölle.
Sie konnte genauso gut weiter mitmachen. Immer noch besser, als den ganzen Tag rumsitzen und MTV und White-Zombie-Videos schauen .
»Nutz deine Macht«, sagte Via. »Sie gehört dir. Du kannst Geschichte schreiben.«
Schon möglich.
Sie schraken zusammen, als sie plötzlich Schritte auf dem dunklen Weg hörten, doch dann sagte Via: »Da ist sie ja.«
Es war Hush, die da auf sie zukam, klein und unheimlich mit ihrem bleichen Gesicht und dem fließenden schwarzen Kleid.
»Hallo Hush«, sagte Cassie.
»Stell dir mal vor«, berichtete Via aufgeregt. »Cassie hat beschlossen, dass sie zurück in die Stadt will!«
Hush lächelte sie an. Ezoriels hauseigene Transfiguristen hatten ihren Kopf und die Hand wieder angenäht, und sie hatten ihr sogar einen neuen Kehlkopf implantiert.
Sie zeigte auf den anderen Pfad, den Spalt, der aus dem Totenpass führte.
»Was stehen wir dann noch hier rum?«, sagte Hush. »Der nächste Zug fährt in zehn Minuten. Ab in die Hölle, Dämonenärsche versohlen!«
II
Der Himmel ist dunkelrot. Der Mond ist schwarz. Hier ist es seit Jahrtausenden Mitternacht, und so wird es immer sein. Die Silhouette der Stadt erstreckt sich grenzenlos in die Ferne. Genauso grenzenlos sind die Schreie, die in die ewige Nacht hinausfliegen, nur um von weiteren Schreien abgelöst zu werden.
Es ist ein endloser Kreislauf menschlicher Geschichte, 5000 Jahre alt:
Städte erheben sich, dann versinken sie.
Doch nicht diese Stadt.
Nicht die Mephistopolis.
Lesen Sie weiter in:
EDWARD LEE: Inferno – Höllensturz
Titel der amerikanischen Originalausgabe
CITY INFERNAL
Deutsche Übersetzung von Elli Stern
Verlagsgruppe Random House
Deutsche Erstausgabe 05/2006
Redaktion: Natalja Schmidt
Copyright © 2001 by Edward Lee
Copyright © 2006 der deutschsprachigen Ausgabe by
Wilhelm Heyne Verlag, München,
in der Verlagsgruppe Random House GmbH
Umschlagillustration: Dirk Schulz
eISBN : 978-3-641-01480-3
http://www.heyne.de
www.randomhouse.de
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