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Inferno

Inferno

Titel: Inferno Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dan Brown
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furchtbar ansteckend aussehende Kerl könne die nächsten drei Stunden vor ihm stehen und warten, bis das Baptisterium regulär öffnete.
    Als der Mann mit dem Ausschlag tiefer in den oktogonalen Innenraum der großen Kapelle schlich, schaute er unwillkürlich nach oben. Gütiger Gott . Eine so unglaubliche Decke hatte er noch nie gesehen. Ein dreiköpfiger Dämon starrte auf ihn herab, und der Mann senkte hastig den Blick.
    Der Raum lag scheinbar verlassen da.
    Wo zum Teufel sind sie?
    Als der Mann sich umsah, blieb sein Blick am Hauptaltar hängen: ein massiver, rechteckiger Marmorblock in einem Alkoven, abgesperrt mit Seilen, die die Besucher fernhalten sollten.
    Der Altar schien die beste Versteckmöglichkeit im ganzen Raum zu bieten. Außerdem bewegte sich eines der Seile leicht … als hätte jemand es erst wenige Augenblicke zuvor berührt.
    Langdon und Sienna kauerten reglos hinter dem Altar. Sie hatten kaum Zeit gehabt, die schmutzigen Handtücher einzusammeln und die Abdeckung des Taufbeckens zu schließen, bevor sie mitsamt der Totenmaske hinter dem Altar in Deckung gegangen waren. Ihr Plan war, im Versteck zu bleiben, bis der Raum voller Touristen war, und dann in der Masse zu verschwinden.
    Die Nordtür der Kapelle war definitiv soeben geöffnet worden – zumindest für einen Moment, denn Langdon hatte Lärm von der Piazza draußen gehört, der abrupt verstummt war. Jetzt herrschte wieder Stille.
    Dann hörte Langdon Schritte auf dem Steinfußboden.
    Ein Fremdenführer? Will er den Raum kontrollieren, bevor die Touristen kommen?
    Langdon hatte keine Zeit mehr gehabt, den Scheinwerfer über dem Taufbecken auszuschalten, und nun fragte er sich, ob dieser Fehler sie verraten würde. Bis jetzt noch nicht . Die Schritte näherten sich … und verhallten. Wer auch immer die Person war, sie stand nun am Absperrseil, über das Langdon und Sienna einen Augenblick zuvor gesprungen waren.
    Für einen langen Moment geschah nichts.
    »Robert, ich bin es!«, sagte unvermittelt eine ärgerliche Stimme. »Ich weiß, dass Sie sich da hinten verstecken. Kommen Sie endlich raus und verraten Sie mir, was das soll!«

KAPITEL 59
    Es ist sinnlos, so zu tun, als wäre ich nicht hier.
    Langdon bedeutete Sienna, in Deckung zu bleiben – mit der Maske, die wieder sicher im Ziploc-Beutel verstaut war.
    Dann erhob er sich langsam und stand da wie ein Priester hinter dem Altar des Baptisteriums. Die Herde davor war winzig – nur ein einzelner Mann. Der Fremde hatte hellbraunes Haar, trug eine auffällige Brille und litt unter einem schlimmen Ausschlag im Gesicht und am Hals und hatte verquollene Augen. Nervös kratzte er sich die juckenden Stellen, während er Langdon irritiert und verärgert zugleich anstarrte.
    »Würden Sie mir bitte sagen, was zum Teufel das alles zu bedeuten hat, Robert?«, forderte er, stieg über das Absperrseil und ging auf Langdon zu. Er sprach mit amerikanischem Akzent.
    »Sicher«, antwortete Langdon höflich. »Aber verraten Sie mir doch bitte zuerst, wer Sie sind.«
    Der Mann blieb stehen und hob ungläubig die Augenbrauen. »Was?«
    Die Augen des Mannes kamen Langdon vage vertraut vor … genau wie die Stimme … Ich habe ihn schon mal gesehen … irgendwo, irgendwann . Ruhig wiederholte Langdon: »Bitte sagen Sie mir, wer Sie sind und woher ich Sie kenne.«
    Der Mann warf ungläubig die Hände hoch. »Dr. Jonathan Ferris? World Health Organization? Ich bin derjenige, der nach Cambridge geflogen ist und Sie abgeholt hat?«
    Langdon versuchte, sich zu erinnern.
    »Warum zum Teufel haben Sie sich nicht mehr gemeldet?«, verlangte der Mann zu wissen. Er kratzte sich noch immer im Gesicht. »Wer ist diese Frau, mit der ich Sie hier habe reingehen sehen? Arbeiten Sie jetzt für die andere Seite?«
    Sienna erhob sich neben Langdon und ergriff sofort die Initiative. »Dr. Ferris? Ich bin Dr. Sienna Brooks. Ich arbeite hier in Florenz. Professor Langdon wurde letzte Nacht durch einen Streifschuss am Kopf verletzt. Er leidet seitdem unter Amnesie. Er weiß weder, wer Sie sind, noch was in den letzten zwei Tagen passiert ist. Ich bin hier, weil ich ihm helfen möchte.«
    Während Siennas Worte in dem leeren Baptisterium widerhallten, neigte der Mann verwirrt den Kopf zur Seite, als hätte er die Bedeutung ihrer Worte nicht verstanden. Dann riss er die Augen auf, wich einen Schritt zurück und stützte sich auf einem der Absperrpfosten ab.
    »Oh … o mein Gott!«, stammelte er. »Das erklärt

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