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Inferno

Inferno

Titel: Inferno Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dan Brown
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alles.«
    Langdon sah, wie der Ärger aus dem Gesicht des Mannes wich.
    »Robert«, sagte der Neuankömmling mit heiserer Stimme. »Wir dachten für einen Moment, Sie …« Er schüttelte den Kopf, als hätte er noch immer Mühe, das Gehörte zu verarbeiten. »Wir dachten, Sie hätten die Seite gewechselt … dass Sie vielleicht bestochen wurden … oder unter Druck gesetzt … Wir hatten ja keine Ahnung!«
    »Ich bin die einzige Person, mit der er seither gesprochen hat«, erklärte Sienna. »Er weiß nur, dass er letzte Nacht in meinem Krankenhaus aufgewacht ist und dass jemand versucht hat, ihn umzubringen. Er hatte schlimme Halluzinationen: Leichen, Pestopfer und eine Frau mit silbernem Haar und Schlangenamulett, die ihm gesagt hat …«
    »Elizabeth!«, platzte der Mann heraus. »Das ist Elizabeth Sinskey! Robert, Dr. Sinskey ist diejenige, die Sie gebeten hat, uns zu helfen!«
    »Na, wenn das so ist, dann wissen Sie hoffentlich auch, dass sie in Schwierigkeiten steckt«, sagte Sienna. »Wir haben sie auf dem Rücksitz eines Vans mit Soldaten gesehen. Sie sah aus wie eine Gefangene, die man unter Drogen gesetzt hat.«
    Der Mann nickte langsam und schloss die Augen. Seine Lider waren rot und geschwollen.
    »Was ist mit Ihrem Gesicht?«, erkundigte sich Sienna unhöflich.
    Er öffnete die Augen wieder. »Wie bitte?«
    »Ihre Haut. Sie sieht entzündet aus. Sind Sie krank?«
    Der Mann blickte sie erschrocken an. Sienna mochte vielleicht zu direkt gewesen sein, doch Langdon hatte sich diese Frage ebenfalls gestellt. Eingedenk der Andeutungen über Pest und Tod, mit denen er heute zu tun gehabt hatte, machte ihn der Anblick des blutigen Ausschlags nervös.
    »Es geht mir gut«, antwortete der Mann. »Das war die verdammte Hotelseife. Ich bin allergisch gegen Soja, und die meisten parfümierten Seifen in Italien basieren darauf.«
    Sienna seufzte erleichtert und entspannte sich ein wenig. »Zum Glück haben Sie die Seife nicht gegessen. Eine Hautreizung ist besser als ein anaphylaktischer Schock.«
    Beide lachten verkrampft.
    »Sagt Ihnen der Name Bertrand Zobrist etwas?«, wagte Sienna sich vor.
    Der Mann erstarrte. Er sah aus, als habe er gerade den leibhaftigen dreiköpfigen Teufel gesehen.
    »Wir glauben, dass wir eine Botschaft von ihm gefunden haben«, sagte Sienna. »Sie weist auf einen Ort in Venedig hin. Ergibt das einen Sinn für Sie?«
    Jetzt funkelten die Augen des Mannes wild. »Himmel, ja! Absolut! Und worauf genau weist diese Botschaft hin?«
    Sienna atmete tief durch. Sie war offenbar bereit, dem Fremden alles über das Spiralgedicht zu erzählen, das Langdon und sie eben erst gefunden hatten. Langdon legte ihr instinktiv die Hand auf den Arm. Der Mann schien zwar ein Verbündeter zu sein, doch nach den Ereignissen des heutigen Tages würde Langdon niemandem mehr so schnell trauen. Außerdem kam ihm die Krawatte dieses Dr. Ferris seltsam bekannt vor. Langdon glaubte, den Mann schon in der Dante-Kirche beim Gebet gesehen zu haben. Hat er uns verfolgt?
    »Wie haben Sie uns hier gefunden?«, fragte Langdon.
    Es schien den Mann noch immer zu verwirren, dass Langdon sich an nichts erinnern konnte. »Robert, Sie haben mich gestern Abend angerufen und mir erzählt, Sie hätten ein Treffen mit einem Museumsdirektor namens Ignazio Busoni arrangiert. Dann sind Sie verschwunden. Sie haben sich nicht mehr gemeldet. Als ich erfuhr, dass Busoni tot aufgefunden worden war, begann ich mir Sorgen zu machen. Ich suche schon den ganzen Morgen nach Ihnen. Ich sah die Polizei vor dem Palazzo Vecchio. Während ich herauszufinden versuchte, was dort los war, kamen Sie mit …« Er blickte zu Sienna. Offenbar hatte er sich ihren Namen nicht gemerkt.
    »Sienna«, half sie ihm. »Sienna Brooks.«
    »Tut mir leid … Jedenfalls kamen Sie in diesem Moment mit Sienna Brooks durch eine winzige Tür. Ich folgte Ihnen, um herauszufinden, was Sie dort zu suchen hatten.«
    »Ich habe Sie in der Cerchi-Kirche gesehen. Sie haben gebetet, nicht wahr?«
    »Ja! Ich konnte mir keinen Reim auf Ihr Verhalten machen. Als Sie die Kirche verlassen haben, sahen Sie aus, als hätten Sie einen Plan. Also bin ich Ihnen gefolgt. Und als ich gesehen habe, wie Sie ins Baptisterium geschlichen sind, habe ich beschlossen, Sie zur Rede zu stellen. Ich habe einen Wächter bestochen, um ein paar Minuten allein hineinzudürfen.«
    »Sehr mutig von Ihnen«, bemerkte Langdon. »Vor allem, wenn Sie wirklich davon ausgegangen sind, ich hätte die Seite

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