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Inferno

Inferno

Titel: Inferno Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dan Brown
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Verhalten nur damit erklären, dass Sie die Seiten gewechselt hatten … Wir nahmen an, irgendjemand hätte Ihnen eine größere Summe geboten, wenn Sie für ihn arbeiten statt für uns.«
    Langdon schüttelte den Kopf. »Das ist absurd!«
    »Es kam uns auch sehr unwahrscheinlich vor, aber es war die einzige logische Erklärung … und weil so viel auf dem Spiel steht, durften wir kein Risiko eingehen. Natürlich sind wir nie auf den Gedanken gekommen, dass Sie an einer Amnesie leiden könnten. Als unsere Techniker die Aktivierung Ihres E-Mail-Accounts bemerkt haben, mussten wir lediglich die IP -Adresse zu der Wohnung in Florenz zurückverfolgen. Aber dann sind Sie mit dieser Frau geflohen, was unseren Verdacht weiter erhärtet hat, dass Sie für jemand anderen arbeiten.«
    »Sie sind direkt an uns vorbeigerast!« Langdon schluckte. »Ich habe Sie hinten in einem schwarzen Van gesehen, zwischen Soldaten. Ich dachte, Sie wären eine Gefangene . Sie wirkten wie im Delirium. Als hätte man Sie unter Drogen gesetzt.«
    »Sie haben uns gesehen?« Dr. Sinskey war verblüfft. »Wie auch immer, Sie haben Recht … Ich habe tatsächlich starke Medikamente verabreicht bekommen.« Sie stockte kurz. »Aber die hatte ich mir selbst verordnet.«
    Langdon war völlig verwirrt. Sie hat denen befohlen, ihr Medikamente zu geben?
    »Sie erinnern sich nicht daran«, sagte Sinskey, »aber als unsere C-130 in Florenz gelandet ist, kam es zu einem Druckabfall, und ich erlitt einen Anfall von paroxysmalem Lagerungsschwindel. Das ist eine Krankheit des Innenohrs. Ich leide seit längerem darunter. Diese Anfälle sind zwar nur von kurzer Dauer und ziehen keine ernsten Schäden nach sich, aber die Betroffenen leiden in einem Maße unter Schwindel und Übelkeit, dass sie kaum den Kopf heben können. Normalerweise hätte ich mich ins Bett gelegt, bis es vorbei ist, aber wir mussten uns der Zobrist-Krise stellen, und so habe ich mir selbst eine stündliche Injektion Metoclopramid verschrieben, um mich nicht ständig übergeben zu müssen. Das Medikament hat eine starke Nebenwirkung: Man wird unglaublich schläfrig. Wenigstens war ich so einigermaßen in der Lage, die Operation aus dem Van zu leiten. Das SRS -Team wollte mich in ein Krankenhaus bringen, aber ich habe befohlen, das nicht zu tun. Zuerst mussten wir Sie finden. Glücklicherweise ist das Schwindelgefühl während des Flugs nach Venedig abgeklungen.«
    Langdon ließ sich in sein Bett sinken. Das alles verwirrte ihn immer mehr. Ich bin die ganze Zeit vor der WHO weggelaufen? Vor den Leuten, für die ich eigentlich arbeiten sollte?
    »Aber jetzt müssen wir uns konzentrieren, Professor«, erklärte Sinskey, und ihre Stimme nahm einen drängenden Tonfall an. »Zobrists Pathogen … Haben Sie eine Ahnung, wo es sein könnte?« Sie sah Langdon erwartungsvoll an. »Wir haben kaum noch Zeit.«
    Weit entfernt , wollte Langdon erwidern, doch irgendetwas hielt ihn davon ab. Er blickte zu Brüder, dem Mann, der am Morgen auf ihn geschossen und ihn später fast erwürgt hatte. In den letzten Stunden hatte sich alles so rasant verändert, dass Langdon nicht mehr wusste, wem er noch vertrauen konnte und wem nicht.
    Sinskey beugte sich vor und sah ihm in die Augen. »Wir sind zu dem Schluss gekommen, dass das Pathogen sich hier in Venedig befindet. Ist das korrekt? Sagen Sie uns wo, und ich schicke ein Team an Land.«
    Langdon zögerte.
    »Professor!«, warf Brüder ungeduldig ein. »Sie wissen doch sicher etwas … Sagen Sie uns, wo es ist! Ist Ihnen nicht klar, worum es hier geht?«
    »Agent Brüder!« Aufgebracht fuhr Sinskey zu dem Mann herum. »Das reicht!« Sie wandte sich wieder an Langdon. »Angesichts dessen, was Sie durchgemacht haben, ist es verständlich, dass Sie verwirrt sind und nicht wissen, wem Sie noch vertrauen können.« Wieder hielt sie kurz inne und schaute ihm tief in die Augen. »Aber uns läuft die Zeit davon, und ich bitte Sie, mir zu vertrauen.«
    »Kann er aufstehen?«, ertönte eine Stimme, die Langdon noch nicht kannte. Ein kleiner gepflegter Mann mit sonnengebräunter Haut stand in der Tür und musterte ihn gelassen. Langdon entging das gefährliche Glitzern in seinen Augen nicht.
    Sinskey bedeutete Langdon aufzustehen. »Professor, ich würde es vorziehen, nicht mit diesem Mann hier zu kooperieren, aber die Umstände lassen uns keine andere Wahl.«
    Unsicher schwang Langdon die Beine über die Bettkante und erhob sich. Es dauerte einen Moment, bis er sicher

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