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Inferno

Inferno

Titel: Inferno Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dan Brown
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Mahnung an eine grimmige Zeit in der Geschichte Italiens.«
    »Sie sind sicher, dass Sie in Ihrer Vision so eine Maske gesehen haben?«, fragte Sienna mit bebender Stimme. »Die Maske eines mittelalterlichen Pestdoktors?«
    Langdon nickte. Die langschnäbelige Maske ist unverkennbar .
    Sienna runzelte die Stirn.
    Sie sucht nach einem Weg, mir die schlechte Neuigkeit möglichst schonend beizubringen.
    »Und die Frau hat Ihnen immer wieder gesagt, Sie sollen suchen und finden?«
    »Richtig. Genau wie die anderen Male davor. Das Problem bei der Sache ist, ich habe nicht die geringste Ahnung, was ich suchen soll.«
    Sienna stieß einen langen Seufzer aus. Ihr Gesichtsausdruck war ernst. »Ich glaube, ich weiß es. Genauer gesagt … Ich glaube, Sie haben es schon gefunden.«
    Langdon starrte sie an. »Was … was reden Sie da?«
    »Robert, gestern Nacht, als Sie im Krankenhaus aufgetaucht sind, hatten Sie etwas Ungewöhnliches in Ihrer Jackentasche. Erinnern Sie sich, was das war?«
    Langdon schüttelte den Kopf.
    »Sie hatten einen Gegenstand bei sich … ein ziemlich ungewöhnliches Objekt. Ich habe es zufällig entdeckt, als wir Sie gesäubert haben.« Sie deutete auf Langdons zerrissenes Tweedjackett, das flach ausgebreitet auf dem Küchentisch lag. »Es ist noch in der Tasche, falls Sie gerne einen Blick darauf werfen möchten.«
    Unsicher beäugte Langdon seine Jacke. Das erklärt zumindest, warum sie zurückgerannt ist und meine Jacke geholt hat. Er griff nach dem blutbesudelten Jackett und durchsuchte nacheinander sämtliche Taschen. Nichts. Er suchte ein weiteres Mal – mit dem gleichen Ergebnis. Schließlich sah er sie schulterzuckend an. »Ich finde nichts.«
    »Was ist mit der Geheimtasche?«
    »Was? Meine Jacke hat keine Geheimtasche.«
    »Nein?« Sie sah ihn ungläubig an. »Dann ist das gar nicht Ihre Jacke? Gehört sie jemand anderem?«
    »Doch, doch, das ist meine Jacke«, erwiderte Langdon verwirrt.
    »Sind Sie sicher?«
    Sogar verdammt sicher , dachte er. Das war sogar meine Lieblingsjacke .
    Er drehte die Jacke auf links und zeigte Sienna das Etikett mit dem Symbol seiner Lieblingsmarke in der Welt der Mode: eine stilisierte Weltkugel mit einer Leiste aus dreizehn Knöpfen und einem Kreuz obenauf, ähnlich dem Reichsapfel der alten Kaiser und Könige.
    Typisch für die Schotten, Krieger des Christentums auf einem Stück Stoff zu verewigen.
    »Sehen Sie hier«, sagte Langdon und deutete auf die handgestickten Initialen R. L. auf dem Etikett. Er wählte stets die maßgeschneiderten Modelle von Harris und zahlte auch den Aufpreis für das Einsticken seiner Initialen. Auf dem Campus der Universität wurden in den Vorlesungssälen und Mensen ständig Hunderte von Tweedjacken aus- und angezogen, und Langdon hatte keine Lust, bei einer – auch noch so unabsichtlichen – Verwechslung den Kürzeren zu ziehen.
    »Ich glaube Ihnen«, sagte Sienna und nahm ihm das Jackett ab. »Aber sehen Sie, hier .«
    Sie schlug die Jacke um und legte den Saum in der Nähe des Kragens frei. Und tatsächlich, diskret im Saum verborgen war geschickt eine große Tasche eingearbeitet.
    Was zum Teufel …? Langdon war sicher, dass er diese Tasche noch nie zuvor gesehen hatte. Sie verbarg sich in einer perfekt geschneiderten Naht. »Die war vorher nicht da!«, beharrte er.
    »Dann nehme ich an, dass Sie das hier auch noch nie gesehen haben?«, fragte Sienna und zog ein schlankes metallenes Objekt aus der Tasche, das sie Langdon behutsam in die Hand legte.
    Sprachlos starrte Langdon das Gebilde an.
    »Wissen Sie, was das ist?«, fragte Sienna.
    »Nein …« stammelte er. »So etwas habe ich noch nie gesehen.«
    »Nun, unglücklicherweise weiß ich , was das ist. Und ich bin ziemlich sicher, dieses Ding ist der Grund, warum man Sie töten will.«
    In seinem abgeschirmten Abteil an Bord der Mendacium wurde der Koordinator Laurence Knowlton immer unruhiger, während er über das Video nachdachte, das er im Auftrag des Klienten am nächsten Morgen weltweit veröffentlichen sollte.
    Ich bin der Schatten?
    Gerüchten zufolge hatte ihr Klient in den Monaten vor seinem Tod einen psychischen Zusammenbruch erlitten, und dieses Video schien diese Gerüchte mehr als zu bestätigen.
    Knowlton wusste, dass es für ihn zwei Alternativen gab. Er konnte das Video entweder wie vereinbart zur Veröffentlichung vorbereiten … oder es zum Provost bringen und eine zweite Meinung einholen.
    Obwohl ich seine Meinung schon kenne , dachte

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