Infernoclub 2 Mein verwegener Duke
ein.
„Ich will eure Ausreden nicht hören! “, brüllte er jetzt. „Selbst wenn einer dieser Seeleute ertrunken wäre, hätte ich mich nicht einmischen sollen, um eure Haut zu retten. Erwähnte ich schon, dass die Küstenwache sogar erwogen hat, eure Frauen einzusperren? Und auch die meisten eurer kleinen Söhne. Es ist kein Geheimnis, dass an diesen Schiffsplünderungen meistens das ganze Dorf beteiligt ist. Dennoch“, der Duke nahm sein Auf-und-ab-Gehen wieder auf, „in Anbetracht der Tatsache, dass niemand zu Tode gekommen ist, konnte ich den Offizier der Küstenwache mit einer großen Summe Goldes bestechen, und ich versprach ihm, die Sache selbst in die Hand zu nehmen. Er war mit einer einfachen Regelung einverstanden. Ich versprach, die Männer auszuliefern, die für den Schiffsuntergang verantwortlich sind. Sie allein werden vor Gericht gestellt. Dafür wird der Rest des Dorfes verschont bleiben. “
Er bemerkte, wie erleichtert sie aussahen.
„Gentlemen, ich weiß, es gehört zu eurer Tradition, einander mit Schweigen zu schützen. Ich bewundere euren Zusammenhalt. Doch die Zeiten haben sich seit dem Ende des Krieges geändert“, erklärte er und sah sie langsam nacheinander an. „Die Küstenwache muss nicht mehr nach Napoleon Ausschau halten. Sie kann sich jetzt auf Leute wie euch konzentrieren. “
Einige von ihnen erbleichten.
„In jedem Fall war die Küstenwache mit meinem Vorschlag einverstanden, und Mr Doyle war klug genug, um ebenfalls einverstanden zu sein. “
Ehe er London verließ, hatte Rohan an den Anführer der Schmuggler geschrieben und ihm die Gelegenheit gegeben, sich zu rehabilitieren, indem er die Schuldigen vor seiner Ankunft ausfindig machte.
Er warf dem alten Caleb Doyle einen finsteren Blick zu. „Ich nehme an, Sie sind bereit, sie jetzt zu übergeben? “
„Aye, Sir. “
Rohan nickte kurz. „Bringen Sie sie herein. “
Doyle blickte seine Leute an. Sie sollten die Gefangenen holen, die unter Bewachung draußen bei den Kutschen warteten. Die Schmuggler verließen die Halle, einzig Doyle blieb zurück. Als Rohan ihn ansah, entging ihm nicht, wie erschöpft der alte Mann wirkte, und vielleicht schämte er sich sogar.
Zweifellos war Caleb Doyle bedrückt, immerhin waren zwei seiner Neffen an der Sache beteiligt gewesen. Das bedeutete für sie entweder den Galgen oder irgendeine Strafkolonie.
Welche Verschwendung. Rohan vermutete aber auch, dass Doyles schuldbewusster Blick daher rührte, dass ihn als Anführer der Schmugglerbande eine Mitschuld traf, weil es ihm nicht gelungen war, seine Männer unter Kontrolle zu halten.
Rohan wusste, dass Doyle den Befehl nicht gegeben hatte. Dieses Verbrechen war ein Einfall einiger jüngerer Männer gewesen, die ihren Mut unter Beweis stellen wollten.
Das war ein Teil des Problems. Doyle wurde älter, schwächer und verlor nach und nach seine Autorität. Es war unvermeidlich, dass seine Rolle als Erster des Dorfes irgendwann von den Jüngeren infrage gestellt werden würde. Zweifellos hatte Doyles Stolz darunter gelitten, aber Rohan hatte nicht vor, ihn den Wölfen zum Fraß vorzuwerfen. Der alte Mann war zu wertvoll, um ihn zu verlieren. Obwohl er von Natur aus gerissen war, hatte Caleb Doyle sich sowohl seinem Vater als auch ihm gegenüber all die Jahre als treu erwiesen.
Nachdem er so viele geheime Kommuniques übermittelt hatte, vermutete der graubärtige Anführer der Schmuggler inzwischen wohl einiges über die lange Verwicklung der Warringtons in geheime Regierungsangelegenheiten.
Zum Glück war Caleb Doyle zu gerissen, um durchblicken zu lassen, wie viel er wusste. Oder ahnte. Tatsächlich beruhte ein Teil von Doyles Geschicklichkeit darauf, genau zu wissen, welche Fragen er nicht stellen sollte.
Die Stimmung in der großen Halle war angespannt, als sie hörten, wie Eldred die Vordertür aufmachte, um die schuldigen Schmuggler hereinzulassen.
Rohan nahm auf dem thronartigen Stuhl Platz, der in der Mitte der Halle stand, und trommelte voller Ungeduld auf den Griff seines Schwertes.
Je schneller er nämlich hier fertig war, desto eher konnte er gehen und sein kleines Geschenk auspacken. In seine Augen trat ein freudiger Glanz, als er sich einen Moment lang gestattete, an sie zu denken. Selbst jetzt reagierten seine Sinne. Er fühlte sich hellwach, wenn er daran dachte, dass sich eine Frau im Haus befand.
Die in seinem Bett auf ihn wartete.
Er hatte gewollt, dass sie die Halle verließ. Das war wichtig, falls
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