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Infinitas - Krieger des Glaubens (German Edition)

Infinitas - Krieger des Glaubens (German Edition)

Titel: Infinitas - Krieger des Glaubens (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andrea Wölk
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habe es total versaut, oder?« Unsicher blickte er ihr in die Augen. Er wusste nicht, was ihn erwartete, doch als er nur ihre meergrüne Farbe sah, war er sicher, dass seine Fantasie ihm vorher einen Streich gespielt hatte.
Sara war zu aufgewühlt, um etwas zu erwidern.
»Sehen wir uns noch einmal, bevor du in die Staaten zurückfliegst?« So etwas wie Hoffnung schwang in seiner Stimme mit.
Mit Mühe hob Sara ihren Kopf. »Ich denke nicht. Ich danke dir für das Bild. Es tut mir leid, dass ich deine Gefühle nicht erwidern kann, aber glaube mir, es ist wirklich besser so.«
Sie fuhr ihm mit ihrem Zeigefinger leicht über die Wange. Philippe nahm ihre Hand in seine, führte sie langsam an seine Lippen und küsste sie kurz.
»Wir werden uns wiedersehen.« Es war ein Versprechen, und Sara hoffte, es würde sich nicht erfüllen.

Krieger des Glaubens
     
    Kapitel 5
     
    M aroush führte mit seinem Shinai einen Shõmen-uchi aus. Der große weite Schlag auf die Stirn eines imaginären Gegners war von einem lauten Schrei begleitet.
»Men!« , hallte durch den geräumigen schallisolierten Trainingsraum im Untergeschoss des Hauses. Sogleich folgte ein Jôgeburi , ein ausholender Schlag auf Kniehöhe, verbunden mit einem weiteren lauten Ausruf.
Danach verbeugte er sich in Richtung seines unsichtbaren Gegners und nahm seinen Kopfschutz ab. Er klemmte sich das Shinai , sein Übungsschwert aus Karbon, unter den Arm und ging zu der kleinen Gruppe herüber, die am Eingang der Übungshalle auf ihn wartete. Er nickte Shia zum Gruß kurz zu und schaute neugierig zu dem Besucher auf.
Shia war gut einen Kopf größer als Maroush, und obwohl Letzterer in seiner Kendo-Ausrüstung sehr bedrohlich wirkte, musterte auch Channing ihn unverhohlen. Maroush streifte sich sein Tenugui , das dunkelblaue Kopftuch ab, und wischte damit den Schweiß von seiner Stirn.
»Das ist Maroush, er stammt aus Marokko. Unser bester Kendokämpfer. Er besitzt den zehnten Dan, den gibt es heute gar nicht mehr. Aber er ist schon so alt, dass er diese Nominierung noch erreicht hat.« Shia klopfte ihm lachend auf den Rücken.
» As-salãmu ‘alaikum! «, grüßte Maroush höflich.
» Wa ‘alaikumu s-salãm! «, erwiderte Channing und deutete eine kleine Verbeugung an.
»Channing gehört jetzt zu uns. In gewisser Weise hat Sara ihn zu uns geführt, aber das erkläre ich euch allen später.«
Maroush musterte ihn auffällig intensiv mit seinen dunkelbraunen Augen und nickte anerkennend.
»Willkommen, Channing.« Seine Stimme war ruhig und angenehm tief, ganz im Gegensatz zu seiner äußeren Erscheinung. Der Krieger hatte sein langes, dunkles gelocktes Haar im Nacken zusammengebunden. Obwohl der Schutzanzug viel von seinem Körper verbarg, war offensichtlich, dass es sich hier ebenfalls um einen Vampir handeln musste. Ein mächtiger Körperbau, die starke Ausstrahlung, die weißen ebenmäßigen Zähne, die sich in Sekunden zu einem Raubtiergebiss verwandeln konnten, und nicht zuletzt die totbringende Aura, all dies wies auf seine eigentliche Beschaffenheit hin.
»Ich muss duschen, wir treffen uns später im Besprechungsraum.« Maroush hielt Shia grüßend seine Faust hin, damit dieser seinen Gruß erwiderte.
»Okay Maroush, wir sehen uns.« Er wandte sich Channing zu. »Komm, ich will dir noch den Schießstand und unseren Besprechungsraum zeigen. Dort werden wir später die anderen treffen.«
»Du meinst, es gibt hier im Haus noch mehr Vampire?« Channings Frage klang ungläubig.
Shia verzog das Gesicht zu einem Lächeln. »Bei dir hört sich das an, als wären wir Aussätzige.«
Channing schnaufte verächtlich. »Was soll ich denn deiner Meinung nach von dieser ganzen Geschichte halten? Wir reden hier über Mythen und Märchen, die frei erfunden sind. Fantasien, worüber Filme gedreht und Bücher geschrieben wurden, mehr nicht.«
»Wenn du meinst«, Shia schaute ihn überheblich an, »deine Zähne im Mund fühlen sich aber sehr real an, oder? Scheint wohl doch etwas Wahres dran zu sein, an deinen Mythen und Büchern.«
Channing hielt ihn an der Schulter fest.
»Shia, das alles hier übersteigt meinen Verstand. Ich brauche dringend Antworten auf meine Fragen, und du scheinst der Einzige zu sein, der sie mir geben kann. Was ist mit mir passiert?«
Shia hielt einen Moment inne und nickte dann ergeben.
»Okay, komm, lass uns auf dein Zimmer gehen, ich werde dir deine Fragen beantworten.«
 
    Channing setzte sich auf die Fensterbank und starrte

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