Infinitas - Krieger des Glaubens (German Edition)
kommuniziere mit dir per Gedankenaustausch. Ich sende dir meine Gedanken und du mir deine.«
»Wie?«
Sie lachte leise. »Du musst dich auf mich konzentrieren.«
»Als wenn ich je etwas anderes getan hätte.« Er blickte Sara tief in die Augen und legte seine ganze Konzentration in ihren Blick.
» Du meinst so ?«
Auch für Sara war es eine neue Erfahrung, sie nickte ihm zu, konnte aber ihren Blick nicht von seinen Augen wenden.
» Also kann ich dir sagen, dass ich dich heute Nacht lieben werde, bist du den Verstand verlierst, ohne dass uns jemand hört ?«
Obwohl die Musik schon längst einen schnelleren Rhythmus gefunden hatte, drehten sie sich immer noch langsam im Kreis. Erschrocken durch seine Gedanken, blieb Sara abrupt stehen.
» Träum weiter !« , dachte sie. Channing strich wieder mit seiner Hand über ihren Rücken.
»Dann solltest du vermeiden, solche Kleider zu tragen.«
Obwohl der Technoclub vollkommen überfüllt war, stellte es keine große Schwierigkeit dar, Aragón in der Masse ausfindig zu machen. Die eigentliche Stärke dieses Kriegers war seine Herkunft. Er hieß nicht nur Aragón, er war auch einmal der König von Aragón. Sein eigentlicher Name war Ramiro II. von Aragón, und er lebte damals ein ruhiges Leben als Mönch, bis sein Bruder Alfons I. starb. Dieser vermachte sein Land dem geistlichen Ritterorden, dem Aragón vorstand, aber die Stände Aragoniens erkannten dieses Testament nicht an, und so wurde Ramiro zum König seines Landes erhoben. Doch er war nicht geboren worden, um zu herrschen.
Er war von Natur aus ein friedfertiger Mann, jemand, der eher einen Streit schlichtete, als dass er ihn vom Zaun brach. Im Jahre 1135 heiratete er Agnes von Aquitanien, um die Thronfolge zu sichern. Knapp neun Monate später gebart sie ihm eine Tochter namens Petronella. Ramiro war so angewidert von den Intrigen am Hof, dass er sich bereits nach einem Jahr dazu entschloss, seine Tochter mit dem Grafen Berengar IV. zu verloben und dadurch die Thronfolge neu zu regeln.
Er zog sich ins Kloster zurück, was sich als fataler Fehler erwies. Im gleichen Jahr wurde die Abtei von einer Gruppe von Vampiren überfallen und die Mönche getötet, nur Ramiro überlebte schwer verletzt und gewandelt. Bis zu seinem Zusammentreffen mit den Kriegern des Glaubens führte er wie die anderen ein Leben im Verborgenen. Aber seine Erscheinung, die majestätische Haltung, der Stolz in den Augen und der würdevolle Gang, ließ darauf schließen, was er wirklich war: der König von Aragón.
Sein Blick glitt hinüber zu der verspiegelten Wand am anderen Ende der Halle, als sich Channing zu ihm gesellte. Er wies mit seinem ausgeprägten Kinn in die Richtung.
» Hola , hinter dieser Wand befindet sich ein Raum, ich kann die Stimmen hören, die sich dahinter befinden, und es sind keine Menschen«, knurrte er Channing leise zu, der ihn aber trotz der lauten Musik so gut verstand, als hätte Aragón ihm die Worte ins Ohr geflüstert. Channing warf einen flüchtigen Blick auf die Spiegelwand und ließ ihn dann durch die Halle schweifen. »Ich kann sie riechen, es ist ein Vampir und mindestens drei Kreaturen. Wir sollten mal nachsehen, wie wir einen Zugang zu diesem Raum bekommen.«
Sara beobachtete die beiden Männer, wie sie ihre Köpfe zusammensteckten und sich auf irgendetwas konzentrierten. Es erfüllte sie mit Stolz, dass diese Krieger zu ihr gehörten. Sie kannte Aragón bereits über hundert Jahre, und er war ein aufrechter und ehrlicher Mann. Sein Profil im zuckenden Licht des Clubs zeigte seine Autorität, die sich in edlen Gesichtszügen, einer aristokratischen Nase und strengen Lippen widerspiegelte. Sein schwarzes langes Haar schimmerte seidig, und der kleine Ziegenbart verlieh ihm das Aussehen eines Musketiers.
Sara wusste um seine königliche Herkunft, und ein Lächeln huschte über ihre Lippen, wenn sie bedachte, dass Channing sich gar nicht im Klaren war, mit wem er da den Kopf zusammensteckte. Genauso wenig wie alle weiblichen Gäste, die begierig einen Blick auf ihn warfen. Vermutlich wären sie reihenweise in Ohnmacht gefallen, einem leibhaftigen König gegenüberzutreten.
Ohne es zu wollen, glitten ihre Augen aber gleich wieder zu Channing. Seine Aura zog sie magisch an, auch wenn sie sich noch so sehr dagegen sträubte. Es war berauschend, in seinen Armen zu liegen und zu tanzen. Oh mein Gott, es war wirklich nur ein Tanz gewesen, aber Sara fühlte sich, als hätte er wundervolle Dinge mit
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