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Infiziert

Infiziert

Titel: Infiziert Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Scott Sigler
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in die Hocke. Seine Knie hämmerten angesichts dessen, was er ihnen zumutete.
    Der leitende Agent der CIA hat Arthritis, dachte er. Auch so etwas, das man nicht im Kino sieht.
    Während er sich vor den heruntergekommenen, rostfleckigen Ford kauerte, spähte Dew in Richtung Gebäude B. Er spürte eine unerwartete Woge Adrenalin – Dawsey war genau an dieser Stelle gewesen. Dawsey hatte tatsächlich beobachtet, wie die beiden Cops das Gebäude betraten, er hatte zugesehen, wie die Tür sich hinter ihnen schloss und dann war er … dann war er was?
    Dew blickte sich von seiner Position aus um und versuchte, das Terrain mit den Augen eines Infizierten zu sehen.
Links von ihm befand sich die Washtenaw Avenue, die Hauptverbindung zwischen den besseren Wohngegenden von Ann Arbor und dem ärmlicheren Ypsilanti. Hier floss der Verkehr nahezu ununterbrochen mit einer Geschwindigkeit von fünfzig Stundenkilometern. Irgendjemand hätte einen hüpfenden Mann bemerken müssen, wenn Dawsey diese Richtung eingeschlagen hätte.
    Dawsey hätte das nicht gewollt. Zu viel Lärm, zu viele Menschen. Dew sah nach rechts die Straße entlang, die zum Gebäudekomplex führte. Dort gab es weitere Wohnungen. Jede Menge Wohnungen. Fast kein Verkehr, und wegen der winterlichen Kälte hatten die meisten die Jalousien heruntergelassen. Niemand sah nach draußen, niemand ging spazieren. Genau das hatte Dawsey gewollt. Es war ruhig, überall gab es Verstecke – Büsche und Sträucher. Die Armee von Polizisten hatte all diese Verstecke abgesucht und nichts gefunden, nicht einmal einen Fußabdruck im Schnee oder einen abgebrochenen Zweig.
    Doch es war mitten im Winter. Warum sollte sich jemand in einem schneebedeckten Gebüsch verstecken, wenn er sich genauso gut in einer netten, warmen Wohnung verstecken konnte? Genau das hatte Dawsey gesehen. Er hatte soeben einen brutalen Mord begangen und dann beobachtet, wie zwei Polizisten sein Gebäude betraten. Dew erinnerte sich an die rasende Paranoia, die alle Opfer gezeigt hatten. Dawsey hatte gesehen, wie die Cops ins Haus gingen und gewusst, dass sie wegen ihm gekommen waren. Er hatte gewusst, dass sie die Leiche finden würden. Er wollte ein Versteck finden, und das so schnell wie möglich.
    Dew kam aus seiner Ecke heraus und richtete sich grunzend auf, denn seine Knie beschwerten sich gegen die unfreundliche
Behandlung. Er ging auf das Gebäude G zu. Obwohl sein Puls hämmerte wie ein Motor, der mit Benzin von hoher Oktanzahl lief, bewegte er sich bewusst langsam und suchte den Boden mit frischer Konzentration ab.

73
Burn, burn, yes ya gonna burn
    Das Ding auf seinem Rücken würde die größten Probleme machen. Er hatte Fatty Pattys Schränke durchsucht und einen Zigarettenanzünder, zwei Flaschen Wein, drei Flaschen Bacardi 151 und eine Halbliterflasche Jack Daniel’s gefunden. Er hatte bereits eine Flasche Wein getrunken und spürte, wie sein Kopf schwer wurde. Das war kein Rausch, wie er ihn von Wild Turkey bekam, doch da er die ganze Flasche so schnell wie möglich in sich hineingeschüttet hatte, braute sich die eigentliche Wirkung wahrscheinlich erst noch in seinen Därmen zusammen.
    Drei waren noch übrig: auf seinem Rücken, seinem linken Unterarm und seinen Hoden.
    Für das, was er versuchen würde, wollte er sehr, sehr betrunken sein.
    Es gab keinen geschickten Weg, die Dreiecke zu beseitigen, und das Risiko schien größer als je zuvor zu sein. Möglicherweise befand sich das Dreieck auf seinem Unterarm unmittelbar neben der Arterie. Das auf seinem Rücken lag direkt über seinem Rückgrat und möglicherweise hatte sich der gezackte Schwanz um seine Wirbel geschlungen. Wenn
er es herauszog, würde er vielleicht sein Rückenmark verletzen. Und das an seinen Hoden, über das er glücklicherweise schon seit Tagen nicht mehr nachgedacht hatte … nun, zuerst musste er sehr viel betrunkener werden.
    Er war nicht sicher, ob er auch nur ein Einziges von ihnen würde herausziehen können, doch er konnte sie dort umbringen, wo sie wuchsen. Gewiss, sie würden verwesen, aber wenn sein Plan funktionierte, würde er den Notruf wählen und sofort in die nächste Notaufnahme geschafft werden. Sollten sich doch die Ärzte um alles kümmern. Die Soldaten wollten ihn erledigen, um zu verhindern, dass die Dreiecke schlüpften. Vielleicht würden sie ihn nicht umbringen, wenn es keine Dreiecke mehr gab. Vielleicht, vielleicht, vielleicht. Sie konnten ihn natürlich trotzdem umbringen, aber möglicherweise

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