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Inhuman Fynomenon (Roman)

Inhuman Fynomenon (Roman)

Titel: Inhuman Fynomenon (Roman) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Inka Mareila
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blutverschmierten Maul kreischt der Screecher den rotäugigen Fyn an, der mit weit aufgerissenem Kiefer seine Zähne bleckt. Sie brüllen sich an, der Screecher schlägt zu und peitscht mit seinen langen Armen gegen den Körper von Fyn. Der weicht den Schlägen aus. Fyn rennt einen kleinen Bogen und zückt dabei sein schmales Jagdmesser. Der Screecher dreht sich parallel zu Fyns ausweichenden Schritten und setzt wieder zum Angriff an. Er springt mit aufgerissenem Maul auf Fyn zu, doch der reagiert zackig:
    beißt dem Monster in den Hals und stößt dabei sein kleines Messer in das rasende Mutantenherz. Fyns Kopf sinkt mit dem sterbenden Körper zwischen den Zähnen nach unten. Er trinkt das Blut, dass ihm aus der Quelle der Halsschlagader entgegen strömt, saugt gierig an der Wunde. Wie im Rausch labt er sich an der widerwärtigen Kreatur.
    Energie steigt in ihm hoch und dieses Blut vor dem er bisher immer Ekel empfand, scheint ihm gut zu bekommen. Fyn glaubt zu wissen warum, denn er spürt, seitdem er das erste Mal Gift aus seinen Drüsen absonderte, eine starke Gier nach Screecherblut. Kann es sein, dass seine Drüsen Bestandteile des Mutantenblutes benötigen um all ihre Gifte herzustellen?
    Fyn blickt in die Ferne und hält Ausschau nach seinen Freunden. Sein verletztes Pferd ist nicht mehr zu sehen. Da erkennt Fyn die Drei, die weit entfernt immer noch Mühe haben ihre verängstigen Tiere unter Kontrolle zu bringen. Fyn sprintet los. In einer unmenschlichen Geschwindigkeit verfolgt er blutverschmiert seine Freunde. Im Rausch genießt er noch immer den Geschmack in seinem Mund. Als er seinen Leuten näher kommt wird er langsamer und fährt seine Zähne ein.
    Allein seine Augen belegen Fyns vorangegangenen Blutrausch. „Mach' mal Platz“, brummt er mit veränderter Stimme zu Keylan, der verschwitzt auf seinem Kamel schwankt. Fyn schwingt sich zu ihm nach oben, dabei normalisiert sich sein Zustand wieder.
    „Echt Fyn, du kannst so dermaßen beschissen aussehen!“  
    „Und du stinkst wie ein Fass Buttersäure. Dein Angstschweiß lockt bestimmt schon das nächste Batallion Screecher an.“  
    Glucksend foppen sich die beiden jungen Männer, was Keylan von seinen grässlichen Vorstellungen ablenkt. Da erkennt Fyn auf der rechten Seite einer kleinen Anhöhe, eine winzige Kapelle. Sie besteht aus einem kleinen runden Turm, dem separat ein  quadratischer Bau angeschlossen ist. Fyn starrt sprachlos auf  dieses unscheinbare Bauwerk.
    Er spürt etwas, ein Gefühl der Angst beschleicht ihn; er glaubt Flüstern zu hören. In seinem Bauch kribbelt es, als ob große Spinnen über seine Eingeweide stolpern. Niemand scheint mitzubekommen, wie Fyn dieses Gebäude mit runzelnder Stirn mustert und seine Augen verengt, als ob es ihn blendet. Er will nichts sagen, denn er spürt, dass etwas von diesem Objekt ausgeht, wovon er lieber Abstand halten möchte. Vielleicht ist es ein Screechernest, vor dem ihn seine Sinne warnen. Wo sollten sich die nackten Biester sonst vor der Sonne verkriechen?
    Sie galoppieren weiter über ein freies Feld. Hier sieht es aus,  als ob vor langer Zeit mehrere Äcker bestellt worden sind. Man erkennt alte Bewässerungsgräben, einen Brunnenschacht und zerstörte Hütten, die wie Ruinen aus trockenem Sand ragen. Manchmal liegt ein Tierkadaver zwischen verdorrten Büschen.
    „Ich könnte grad' echt 'n doppelten „Sanious Dreg“ vertragen“, unterbricht Keylan die nachdenkliche Stimmung.  
    „Der würde dir auch nicht weiter helfen“, mein Fyn trocken. Fyns Augen werden schwarz, als er versucht in der Ferne zu erkennen, was sich vor ihnen auftut. Aber die entfernten Mauern entpuppen sich nur als kleine Lehmhütte. Alte Lumpen und tote Hühner hängen links und rechts neben der Baracke auf spartanisch zusammengezimmerten Holzgerüsten. Jetzt bemerken sie noch eine Art Eingang, der von alten Laken verschlossen wird. Verrottete Gefäße stehen vor dem armseligen Verschlag.  
    Je näher sie kommen desto besser erkennen sie seltsame Details: In einem Metalleimer schwappt eine zähe, undefinierbare Brühe. Die Lehmmauern sind abschnittsweise mit blauer Farbe besprengt. Oberhalb des Eingangs sind kleine Verzierungen angebracht, die wie Runen und mystische Zeichen aussehen. Rechts und links sind jeweils weitere Zeichen eingeritzt.
    „Sind wir hier richtig?“, fragt Fyn Aleph.  
    „Hier sollen wir sein“, antwortet er mit untypisch wacher Stimme, sie steigen ab.  
    „Da wohnt doch keiner

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