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Inhuman Fynomenon (Roman)

Inhuman Fynomenon (Roman)

Titel: Inhuman Fynomenon (Roman) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Inka Mareila
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erschaudert:
    „Fyn, bitte beruhige dich, ich konnte es nicht ahnen! Ich steh' auch doof da, wenn das rauskommt. Denk doch nur mal an die GVO und Perreira. Die wollen alle eine Armee, die ich ihnen eigentlich versichert habe!“  
    Er hält schützend eine Mappe vor seinen Kopf. Fyn atmet schnell und ungehalten, immer wieder dreht er sich um, tigert von links nach rechts, schüttelt den Kopf und blickt Freeman ungläubig an. Außer sich vor Wut, versucht er seine abgrundtiefe Enttäuschung irgendwie zu kontrollieren, aber die aufkeimende Hilflosigkeit in ihm wird immer größer.
    Plötzlich packt er den kleinen Tisch, auf dem Ruperts Geräte liegen, sie fallen zu Boden. Mit wutverzerrtem Gesicht schleudert er ihn krachend zu Boden, er splittert auseinander, Freeman wimmert, er traut sich nicht mehr Fyn anzusehen.
    „Wenn das wahr ist...VERDAMMT!“, brüllt Fyn und nur schwerlich schafft er es ein wenig Fassung zu erringen.  
    „Erklär's mir wenigstens DU WIDERLICHER...! “, fordert er Freeman brüllend auf. Langsam lässt der seine Mappe sinken, krallt sich aber weiter an ihr fest. Er beginnt Fyn von seinem wahren Alter zu erzählen, von Briggs und dem Mutagenkomplex den er kurz vor dem GAU für Fyns Erschaffung aufbewahrt hat und von dem nichts mehr übrig blieb; erzählt, dass Fyn evtl. dieses Gift produzieren könnte, aber diese Fähigkeit schon längst überfällig ist.  
    „Ich wollte dir heute Abend doch nur ein wenig abzapfen, falls meine Scanner erkennen würden, dass nun doch etwas vorhanden ist, immerhin müssen deine Mutationen noch ausreifen. Weißt du, wir brauchen diese unnachahmliche Chemikalienkombination unbedingt.“  
    Freeman beginnt sich zu überschlagen, als er von diesem Gift spricht und Fyn schafft es, sich ein wenig unter Kontrolle zu bringen:
    „Was kann es alles bewirken?“  
    „Na, sehr viel, je nachdem, mit welchen weiteren Mutagenen man es kombiniert. Bei dir hab ich es mit tierischen Genen gekreuzt und in deine DNA gespeist, teilweise konnte ich ganz neue genetische Informationen schaffen.“  
    „Wie hast du dein Altern aufgehalten? Hast du öfter was einnehmen müssen oder war es eine einzige Mutation? Hoffentlich war sie schmerzhaft!“  
    „Davon verstehst du nichts, es ist die Essenz jahrzehntelanger Forschung. Letztendlich kann man sagen, dass man damit viel erreichen kann, wenn man versteht wie man damit umgehen muss. Aber das tut jetzt wirklich nichts zur Sache.“  
    Fyn bleibt ruhig, aber in ihm keimt ein böser Verdacht auf.
    „Wieviel hattest du noch in deiner Ampulle von dem wertvollen Chemiezeug, als ich bereits da war?“  
    „Nichts mehr, das sagte ich doch. Es war nur diese eine winzige Ampulle, die ich komplett auf dich angewendet habe!“  
    Freeman schwitzt und wird nervöser.
    „Wie selbstlos und großzügig! Das Zeug wär' ja sicher für Vieles zu gebrauchen gewesen. Mutagene sind doch mikroskopisch klein, oder? Hmmm, und die in so 'ner kleinen Ampulle, also: Viele, kleine Chemikalienmutagene in einer großen Ampulle...“  
    Fyn rätselt theatralisch, aber er erwartet keine Antwort:
    „Mach' deinen Scan, Professor.“  
    Erleichtert sackt Freemans Brustkorb in sich zusammen. Schnell hat er das kleine Gerät aus seinem Koffer geholt, es surrt leise. Freeman hält es an Fyns Kiefer und tastet dabei elektronisch den komplett relevanten Bereich ab. Mit großen Augen blickt Freeman auf den Scanner.

„Und?“, fragt Fyn angespannt.  
    „Es ist niederschmetternd“, bemerkt Freeman mit abwesendem Gesichtsausdruck: „Nicht ein einziger Nanopartikel.“  
    Fyn schüttelt künstlich betroffen seinen Kopf:
    „Armer Professor Freeman. Echt doof, nicht wahr? Wie pantschst du dir jetzt deinen Anti-Aging-Drink?“  
    Freeman sieht ihn erschrocken an und greift ertappt nach seiner Dokumententasche: „Fyn das glaubst du doch nicht? Es ging mir immer um das „Große Ganze“ um die Familien, die kleinen Kinder, um die sichere Zukunft von uns allen.“
    „LÜGNER! Wer weiß wofür du mich wirklich brauchst!“, schreit Fyn. Freemans panisches Gesicht wird von kleinen Zuckungen bewegt; ohne sie, hätte er das Antlitz eines Steines.  
    Fyn riecht es, den beißenden Angstschweiß, den puren, unmenschlichen widerwärtigen Egoismus. Vor Fyns Augen wird Freeman zu einer dreckigen kleinen Mücke, die auf ihrem übelriechenden Berg aus genetischen Formeln, winselnd um Gnade fleht. In ihm steigt eine brodelnde Wut auf, eine kalte Gnadenlosigkeit,

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