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Inhuman Fynomenon (Roman)

Inhuman Fynomenon (Roman)

Titel: Inhuman Fynomenon (Roman) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Inka Mareila
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bückt sich und erkennt einen Abschnitt mit mehreren Palmen und Büschen, er macht kehrt und läuft geduckt, in einem kleinen Bogen, um sie herum, rennt und...
    „Hey, was machst du hier? Dein Platz ist da vorne, oder?“  
    Erschrocken sieht Fyn einen Soldaten an, der gerade hinter einem Baum pinkelt.
    „Oh!“, sagt Fyn ertappt. „Stimmt schon, aber mir ist übel ich muss mal kurz da hinten,...“  
    „Alles klar Pussy, hier gibt’s halt nur den billigen Stoff!“  
    Fyn lässt den betrunkenen Soldaten alleine „einpacken“ und rennt weiter in Richtung Zaun, befindet sich nun in einer stockdunklen Ecke der riesigen Abgrenzung - das letzte Hindernis, das ihn von seiner zweifelhaften Freiheit trennt. Fyn blickt zurück auf das weitläufige Gelände, auf dem weit entfernt das Lagerfeuer flackert; kaum erkennbar durch die Pflanzen.
    Er schaut wieder nach vorne und steht ratlos vor dem engmaschigen, hohen Gitterzaun.
    „Verdammt Mann, wie komm ich hier raus?“, fragt er sich verzweifelt. Aber er muss jetzt handeln, denn viel Zeit zum Überlegen bleibt ihm nicht mehr: Bald wird die Sonne aufgehen.  
    Er klettert nach oben, in dem er seine Finger in die kleinen Öffnungen des Zauns bohrt und sich mit seinen Beinen dagegen stemmt. Schritt für Schritt, bis er den Stacheldraht erreicht, ignoriert er die Schmerzen in seinen Fingerkuppen. Manchmal rutschen ihm die Stiefel weg, doch er hat sich fest in den Zaun gekrallt und für ihn kommt jetzt nur eine Möglichkeit in Betracht: Er fährt seine Fangzähne aus, stößt sich mit den  Stiefeln kräftig nach oben ab - es sieht kurz aus wie ein krummer  Handstand - dabei beißt er in den obersten Bogen des Drahtes  und löst seine Finger gleichzeitig aus den Maschen.
    Allein' sein Gebiss hält ihn jetzt noch. Dabei lässt er seine Beine über die Stacheldrahtrolle kippen, sein Körper schwingt rückwärts mit hinüber, dann öffnet er wieder sein Maul, als er in der richtigen Position ist. Schließlich fällt er, mit dem Rücken zum Zaun, sanft auf den weichen Boden. Schnell blickt er sich um, nur wenige oberflächliche Kratzer durchziehen sein verschwitztes Gesicht.
    Jetzt muss er sich beeilen: am Horizont wird es bereits hell. Fyn überlegt, wie spät es wohl ist, vielleicht vier oder fünf Uhr? Wann würden die Männer Freeman entdecken?
    Er spurtet los, taucht geradewegs in das Dickicht des Regenwaldes, das ihn leise raschelnd verschluckt.
     
    GEHETZT
     
    Fyn sprintet durch finsteres Gestrüpp. Der Wald ist gnadenlos. Kräftige Blätter schneiden sich in Fyns Fleisch; der zieht seine Macheten aus der Tasche, die er eng um seinen Oberkörper geschnallt hat.
    Mit seiner Rechten schlägt er in das scharfkantige Blättermeer, mit dem linken Arm versucht er sein Gesicht zu schützen. Er rennt so schnell das Unterholz ihn durchdringen lässt. Unter seinen Sohlen brechen Äste, unermüdlich stampft er durch schwarz-grüne Mauern. Hin und wieder bemerkt er Geräusche: Frösche und Grillen - er will an nichts denken, nicht an Freeman, nicht an umherstreifende Screecher, nicht an irgendwelche gefährlichen Tiere die ihm begegnen könnten. Er will einfach nur weit weg; weg von Perreira und Freemans schmierigen Komplizen.
     „Was würde Jonas sagen wenn er wüsste, dass ich Freeman, seinen Vaterersatz, seine Hoffnung erschlagen habe?“, zuckt es durch seinen Kopf.  
    Würde er ihn hassen, verachten, für immer verstoßen?
    Fyn ist eines klar: Ab jetzt wird man ihn suchen, gnadenlos! Er ist jetzt ein Killerfreak , eine unkontrollierbare, misslungene Züchtung... Da gibt es keine Wahl mehr zwischen tot oder lebendig.  
    Niemand wird erfahren, dass Freeman ein fieser Lügner war, der ausnahmslos alle betrogen hat. Warum, verdammt? Ich wollte nicht, aber ich war so... ich hätte einfach nur abhauen sollen... , rügt sich Fyn in Gedanken.  
    Er fällt durch seinen Mord in die Kategorie der mordenden Screecher... Niemals wird er ein Held sein, selbst Dregs werden über ihm stehen. Niemals werden ihm Hybriden-Brüder zur Seite stehen, seine Familie und alles wofür er gelitten hat, ist mit einem Schlag weg, verpufft!
    Fyn spurtet weiter durch den Urwald, der wird lichter. Fyn erkennt nun riesige Bäume, an denen Lianen herunterhängen, vernimmt Schreie von Affen und schrill pfeifende Vögel. Er weiß nicht ob diese Tiere gefährlich sind - Fyn kennt sie nicht! Sein T-Shirt klebt klatschnass an seinem bebenden Brustkorb, Schweiß läuft an den Schläfen herunter. Fyn

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