Initiation
verwandeln,
wenn
du es willst,
wann
du es willst. Es geht darum, die Wahl zu haben.«
Sie nickte.
»Also denkst du heute vielleicht, sobald die Verwandlung beginnt, an dein
was auch immer
und versuchst, ob du sie stoppen kannst. Dann können wir dich in den darauffolgenden Tests immer weiter verwandeln lassen und üben, es bei verschiedenen Leveln aufzuhalten. Hört sich das gut an?«
Sie nickte und wir gingen hinaus. Sobald wir beim Testlabor waren – immer noch das mit der Versiegelung, obwohl sich Ryker nicht mehr in ihre Tests einmischte – teilte ich Professor Bern mit, was ich mit Faustine diskutiert hatte.
»Ich bin erleichtert, dass du es geschafft hast, sie zu erreichen«, sagte sie. »Ich hoffe es funktioniert. Wir hinken mit ihrem Fortschritt hinter dem Zeitplan her. Henry, lass noch einmal die Spinne laufen, da wissen wir, dass es funktioniert.«
Sobald Faustine bereit war, startete Henri das Video. Ich sah auf meinen Bildschirm: eine Geburtstagszene. Es war eine Geburtstagsparty mit einem Haufen Mädels in Faustines Alter. Ich fragte mich, ob es von einer ihrer eigenen Geburtstagspartys stammte. Eine beeindruckende Frau – dem Aussehen nach tippte ich auf Lady Annabel, Faustines Mom – rollte einen Servierwagen mit einer riesigen Geburtstagstorte ins Zimmer. Sie grinste breit und sang
Happy Birthday.
Alle drehten sich um, bewunderten die Torte und sangen mit Lady Annabel
Happy Birthday
.
Ich blickte zur Kammer auf Faustine. Sie stand auf und umarmte sich selbst aufgeregt mit einem breiten Lächeln im Gesicht. Dann verzog sie plötzlich ihr Gesicht und starrte etwas auf dem Boden an.
Ich blickte zurück auf den Monitor. Da war sie. Dieser bedrohliche schwarze Umriss … die Spinne,
le horreur!
Oh Mann, ich hätte gedacht, dass sie mittlerweile daran gewöhnt war, aber anscheinend nicht. Ich drehte mich um, damit ich Faustine ansehen konnte und bemerkte, dass ihre Finger schon verschmolzen waren.
Dann schloss sie die Augen und drehte sich um. An der Anspannung ihres Rückens erkannte ich, dass sie sich konzentrierte – zweifellos um an den tollen unwiderstehlichen Ryker zu denken. Es schien zu funktionieren. Ihre Finger wurden langsam wieder normal und kurz danach, sank ihr Körper zu einer entspannteren Haltung zusammen.
Sie öffnete ihre Augen, ihr Gesicht glühte und trug ein breites Grinsen. Sie beugte die Knie und machte eine Rock-‘n‘-Roll-Geste in unsere Richtung, dem ein komischer Siegestanz folgte. Ich rannte zu ihr in die Kammer und umarmte sie. Wir stießen uns gegenseitig mit den Fäusten an.
»OH-MEIN-GOTT! Wow, das war toll! Ich kann nicht glauben, dass ich das geschafft habe!« Faustine war voll in Fahrt.
Noch Stunden später, selbst als es Zeit für das Vermischungsmeeting wurde, war sie total aufgedreht. Sie hüpfte den ganzen Weg zu Martha und Chun und fing an, aufgeregt mit ihnen zu quatschen. Ich sah verblüfft, dass Martha aufmerksam zuhörte.
»Mach ein Foto«, sagte Dax lachend, als er hinter mich trat. »Durchbruch?«
»Ja. Mir war bis jetzt gar nicht bewusst, wie sehr sie das gebraucht hat. Sie wirkt wie eine neue Person.«
»Sie ist eindeutig in den letzten Monaten erwachsener geworden. Es wird nicht lange dauern und unsere Arbeit ist getan. Freust du dich darauf, nach Hause zu fahren und mit deinem Leben weiterzumachen?«
»Schon, aber ich habe es nicht eilig. Frau Schmelder hat mich gefragt, ob ich nicht noch ein Jahr dranhängen möchte, als Professor Berns Lehrling. Anscheinend hat sie ausdrücklich nach mir gefragt.«
»Cool!«
»Ja, ich denke darüber nach.«
Die Glocke läutete den Beginn des Meetings ein. Wir setzten uns auf unsere gewohnten Plätze und ich sah mich nach Quinn und Jagger um. Jagger saß bei Ryker, und Quinn bei Audrey und Viola.
Frau Schmelder stellte sich hinter das Rednerpult und bat um Ruhe. »Danke, dass ihr gekommen seid. Dies ist das zweite und letzte Zusammenführen, das dieses Jahr stattfinden wird. Ich weiß, dass wir letztes Schuljahr drei Termine hatten. Aber wegen der Störungen, die uns gezwungen haben, die Academy zu schließen und weiterer Faktoren, bleibt uns vor der Abschlussfeier keine Zeit für ein drittes Mal. Deshalb wird dieses Zusammenführen größer als normal ausfallen.«
Sie machte eine Pause, um sich zu räuspern. »Ich gestatte 62 unserer Vampir-Initiaten dem Hauptprogramm beizutreten.«
Eine Symphonie von Luftschnappen und Gemurmel erhob sich in der Aula.
Dax sah mich mit aufgerissenen Augen an.
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