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Initiation

Initiation

Titel: Initiation Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Imogen Rose
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eins war, war er mir nicht gewachsen, da war ich mir ganz sicher. Also warum war mir schlecht? Vielleicht war es ja etwas, das ich im Flugzeug gegessen hatte.
    Ich beschloss einen Blick aus dem Fenster zu werfen, um meine Nerven zu beruhigen. Wie gewöhnlich versetzten mich die schneebedeckten Gipfel in einen Zustand der Ruhe und des Friedens. Während ich meine Nase an die Scheibe drückte und meinen Atem wolkige Flecken auf dem Glas formen ließ, spürte ich, wie sich mein Magen entkrampfte.
    Ich sah wieder nach unten auf die Notiz und entschied, dass es besser war, mich zusammenzureißen, rüberzugehen und es einfach hinter mich zu bringen. In der Nachricht hieß es, dass ich so bald wie möglich kommen sollte. Ich drehte mich für einen schnellen Check im Spiegel um. Wenn ich
den Vorsitzenden
treffen sollte, machte ich mich besser salonfähig.
    Ich sah gar nicht so übel aus und sicher nicht so, als ob ich gereist war. Der Flug von Paris im Privatjet meines Vaters war auch nicht wirklich anstrengend gewesen. Mein glattes blondes Haar, in das ich während der Schulferien Highlights mit roten Strähnchen gemacht hatte, musste bloß kurz mit den Fingern durchgekämmt werden. Nachdem ich meine rot-orange gestreifte Krawatte gerichtet hatte, lief ich hinaus und die Steintreppe zum Zimmer des Schülervorsitzenden hoch.
    Als ich dort angekommen war, hatte ich wieder ein flaues Gefühl im Magen, der die peinlichsten gurgelnden Geräusche machte. Was zur Hölle war mit mir los?
    Ich stand nur einfach da vor der Metalltür, aber meine Knöchel weigerten sich sie zu berühren. Meine rosa lackierten Fingernägel zitterten, als ich meine Hand dazu bringen wollte zu klopfen. Aber ich konnte es nicht.
    Fünf Minuten später hatte ich mir eine beeindruckende Sammlung einleuchtender Ausreden einfallen lassen, um die Nachricht völlig zu ignorieren – die Beste war, dass ich sie gar nicht gesehen hatte. Erleichtert und zufrieden mit mir selbst drehte ich mich um und wollte zurück in mein Zimmer gehen.
    Ich hätte mir dir Mühe nicht machen müssen.
    Die Tür flog auf und mein Kiefer klappte geschockt auf. Gänsehaut bildete sich auf meinen Armen, als mich ein kalter Hauch berührte. Ich sah hoch und starrte in ein Paar kalte, silbergraue Augen.
    Ich hielt seinem Blick stand, für eine unangenehm lange Zeit. Mein Herzschlag beschleunigte, während ich darum kämpfte, die Beherrschung nicht zu verlieren. Endlich schaffte ich es, meine Augen von seinen zu lösen. Es gelang mir nicht, sein abnorm weißes glänzendes Haar zu übersehen, welches wie Kämme von seinem Kopf abstand. Er hob seine dunklen Augenbrauen und lächelte, wobei sich seine kantigen Gesichtszüge entspannten. Ich schmolz in seine wunderschönen Augen, die von dunklen Wimpern umrahmt wurden, lächelte zurück und vergaß alle Vorsicht.
    Sein Kiefer zuckte und sein Lächeln verschwand so schnell, dass ich mich fragte, ob ich es mir eingebildet hatte. Ich stand da wie gelähmt, gebannt von dem fesselndsten Typen, den ich je in meinem Leben getroffen hatte, und in mein Gesicht war das weltdämlichste Grinsen tapeziert, während er mich ansah, als sei ich total übergeschnappt.
    »Cordelia. Darf ich dich so nennen?«
    Ich nickte und versuchte verzweifelt, meinen verblödeten Gesichtsausdruck in einen neutraleren, anerkennenden zu verwandeln, aber wahrscheinlich versagte ich kläglich.
    »Du wirkst überrascht. Kann mir nicht denken, warum. Ich habe beschlossen, dir mit der Tür zu helfen, weil du schon seit über fünf Minuten davor herumlungerst.« Er zuckte mit den Schultern. »Komm schon rein. Ich bin übrigens Jagger.«
    Ich folgte ihm hinein und setzte mich, als er mich zu einem Sessel im französischen Renaissance-Stil winkte. Er ging um den Schreibtisch aus Metall herum und setzte sich auf einen dick gepolsterten, schwarzen Ledersessel. Ich sah mich im Zimmer um, während er einige Unterlagen sortierte. Das Arbeitszimmer war groß und luftig, ein Eckzimmer, bei dem an zwei Seiten raumhohe Fenster die Wände ersetzten, die eine atemberaubende Aussicht auf die schneebedeckten Gipfel boten. Die Fenster waren angelehnt, der Wind griff mit eisigen Fingern durch den Fensterspalt. Die beiden anderen Wände waren mit Ski- und Snowboard-Fotos und Postern bedeckt. Trophäen und Medaillen füllten eine Ausstellungsvitrine in der Ecke. Ich konnte, durch einen Spalt in der Tür, in ein angrenzendes Zimmer spähen – ein Schlafzimmer. Schließlich erkannte ich Jagger als den

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