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Inka Gold

Inka Gold

Titel: Inka Gold Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Clive Cussler
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erwiderte Pitt, der ein Blatt Papier in der Hand hielt, auf dem Perlmutter Bauweise, Ausrüstung und Fracht der
Nuestra Señora de la Conception
festgehalten hatte. »Abgesehen von den vier Ankern, die vermutlich von der Wucht der Flutwelle weggerissen wurden, hatte sie so wenig Eisen an Bord, daß man mit dem Magnetometer keinerlei Impulse empfangen dürfte, wenn man weiter als einen Steinwurf von ihr entfernt ist.«
    »Ein EG&G Geometries G-813G könnte selbst kleine Eisenmengen noch aus beachtlicher Entfernung orten.«
    »Du liest meine Gedanken. Frank Stewart hat so ein Gerät an Bord der
Deep Fathom

    »Wir brauchen einen Helikopter, der den Sensor über dem Regenwald entlangzieht«, sagte Gunn.
    »Das fällt in dein Gebiet«, sagte Pitt zu ihm. »Wen kennst du in Ecuador?«
    Gunn dachte einen Augenblick nach, dann verzog sich sein Gesicht zu einem Grinsen. »Wie’s der Zufall will, schuldet der Generaldirektor der staatlichen Ölgesellschaft Corporación Estatal Petrolera Ecuatoriana der NUMA einen Gefallen, weil wir seine Firma auf bedeutende Naturgasvorkommen im Golf von Guayaquil hingewiesen haben.«
    »Dann stehen sie so tief in unserer Schuld, daß sie uns ruhig einen Vogel leihen können.«
    »Ja, das könnte man durchaus sagen.«
    »Wieviel Zeit brauchst du, um mit denen alles klarzumachen?«
    Gunn hielt die Hand hoch und blickte auf das Zifferblatt seiner zuverlässigen alten Timex. »In zwanzig Minuten müßte ich angerufen und etwas ausgehandelt haben. Anschließend sage ich Stewart Bescheid, daß wir vorbeikommen und das Magnetometer abholen. Danach setze ich mich mit Yeager in Verbindung und lasse mir seine Daten noch mal bestätigen.«
    Pitt starrte ihn verdutzt an. »Washington liegt nicht gerade um die Ecke. Erledigst du deine Gespräche per Rauchzeichen oder mit Leuchtspiegeln?«
    Gunn griff in die Tasche und hielt einen Apparat hoch, der wie ein kleines tragbares Telefon aussah. »Das von Motorola hergestellte Iridium. Digital, drahtlos. Damit kannst du auf der ganzen Welt anrufen.«
    »Ich kenne das System«, erklärte Pitt. »Funktioniert über Satellitenschaltung. Wo hast du den Apparat geklaut?«
    Gunn ließ den Blick verstohlen über die Ruinen schweifen.
    »Nicht so laut. Ich habe es beim peruanischen Fernsehteam kurzfristig ausgeliehen.«
    Pitt warf seinem kleinen Freund einen erstaunten Blick zu, in dem aber auch eine Spur Bewunderung mitschwang. Es kam nicht gerade häufig vor, daß der scheue Gunn seinen akademischen Habitus abschüttelte und zu List und Tücke griff.
    »Du bist schon in Ordnung, Rudi. Ist mir doch egal, was in den Klatschspalten alles über dich steht.«
    Die Plünderer hatten die Stadt der Toten nur oberflächlich nach Kunstgegenständen und Schätzen durchkämmt. Sie hatten sich auf die königlichen Gräber in der Nähe des Tempels konzentriert, doch dank Pitts Eingreifen hatten sie nicht genug Zeit gehabt, den Großteil der umliegenden Grüften auszugraben.
    Viele davon enthielten die Überreste hoher Beamter des Städtebundes der Chachapoyas. Außerdem fanden Ortiz und sein Team die noch unberührten letzten Ruhestätten von acht Adligen. Ortiz war außer sich vor Freude, als er feststellte, daß die königlichen Sarkophage noch nicht aufgebrochen waren.
    »Wir werden mindestens zehn, vielleicht sogar zwanzig Jahre brauchen, um eine umfassende Grabung in dem Tal vorzunehmen«, sagte Ortiz während der üblichen Nachmittagsbesprechung. »Die schiere Anzahl der Altertümer übertrifft alles, was man bisher in Amerika entdeckt hat. Wir müssen langsam vorgehen. Kein einziges Samenkorn, nicht eine Perle von einer Halskette darf übersehen werden. Nichts darf uns entgehen. Denn hier bietet sich uns eine einmalige Gelegenheit, die Kultur der Chachapoyas umfassend zu studieren.«
    »Dann haben Sie ja eine Lebensaufgabe vor sich«, sagte Pitt.
    »Ich hoffe nur, daß auf dem Transport ins Nationalmuseum keine Chachapoya-Schätze mehr gestohlen werden.«
    »Darum, daß zwischen hier und Lima etwas verlorengehen könnte, sorge ich mich am allerwenigsten«, erwiderte Ortiz.
    »Aus unseren Museen werden fast genauso viele Kunstgegenstände gestohlen wie aus den Gräbern.«
    »Treffen Sie denn keine Sicherheitsvorkehrungen, um das kostbare Erbe Ihres Landes zu schützen?« fragte Rodgers.
    »Natürlich, aber professionelle Kunsträuber sind sehr durchtrieben. Manchmal vertauschen sie ein Original geschickt gegen eine Fälschung. Es kann Monate, manchmal sogar Jahre dauern,

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