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Inka Gold

Inka Gold

Titel: Inka Gold Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Clive Cussler
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bevor das Verbrechen entdeckt wird.«
    »Erst vor drei Wochen«, mischte sich Shannon ein, »meldete das Nationalmuseum in Guatemala, daß präkolumbianische Kunstgegenstände der Mayas im Wert von schätzungsweise acht Millionen Dollar entwendet wurden. Die als Wächter verkleideten Diebe kamen während der allgemeinen Öffnungszeit und taten so, als transportierten sie die Schätze in einen anderen Gebäudetrakt. Niemand stellte ihnen auch nur eine Frage.«
    »Mein Lieblingsbeispiel«, sagte Ortiz, ohne zu lächeln, »ist der Diebstahl von fünfundvierzig aus dem zwölften Jahrhundert stammenden Trinkgefäßen der Shang-Dynastie aus einem Museum in Peking. Die Diebe öffneten vorsichtig die Glaskästen und ordneten die zurückgelassenen Stücke so an, daß es aussah, als fehlte nichts. Es dauerte drei Monate, bis der Kurator bemerkte, daß die Exponate fehlten und gestohlen sein mußten.«
    Gunn hielt seine Brille ans Licht und sah nach, ob die Gläser fleckig waren. »Ich hatte keine Ahnung, daß Kunstdiebstahl so weit verbreitet ist.«
    Ortiz nickte. »In Peru sind große Kunst- und Antiquitätendiebstähle ebenso häufig wie Banküberfälle. Noch schlimmer ist, daß die Diebe immer dreister werden. Sie zögern keine Sekunde, notfalls auch einen Sammler zu entführen.
    Anschließend muß er sich natürlich mit Kunstgegenständen freikaufen. In vielen Fällen ermorden sie einen Sammler einfach, bevor sie sein Haus ausräumen.«
    »Sie haben Glück gehabt, daß die Plünderer nur einen Bruchteil der Kunstschätze wegschaffen konnten, bevor sie gestört wurden«, sagte Pitt.
    »Glück hatten wir wohl. Aber tragischerweise dürften die ausgewählten Stücke bereits außer Landes geschafft worden sein.«
    »Ein Wunder, daß die Stadt nicht schon längst von den
Huaqueros
entdeckt wurde«, sagte Shannon, die bewußt Pitts Blick auswich.
    »Der Pueblo de los Muertos liegt in einem abgelegenen Tal, neunzig Kilometer vom nächsten Dorf entfernt«, entgegnete Ortiz. »Hierher zu gelangen, ist ziemlich schwierig, vor allem zu Fuß. Die Einheimischen haben keinen Grund, sich sieben oder acht Tage lang durch den Dschungel zu schlagen und etwas zu suchen, das es ihrer Meinung nach nur in Legenden aus dunkler Vorzeit gibt. Bevor Hiram Bingham die auf einem Berggipfel gelegene Inkastadt Machu Picchu entdeckte, hatte sich kein Einheimischer dort hingewagt. Und obwohl sich ein abgebrühter
Huaquero
davon nicht abschrecken lassen würde, glauben die Nachfahren der Chachapoyas noch immer, daß sämtliche Ruinen in den großen Wäldern jenseits der Berge von einem Dämonengott, ähnlich dem, den wir heute nachmittag gefunden haben, beschützt werden. Sie fürchten sich davor, ihm zu nahe zu kommen.«
    Shannon nickte. »Viele schwören noch immer, daß jeder, der sich in die Stadt der Toten wagt, zu Stein verwandelt wird.«
    »Ah, ja«, murmelte Giordino. »Die alte Leier von wegen verflucht seist du, der du meine Gebeine anrührst.«
    »Da bislang keiner von uns unter Gelenkstarre leidet«, sagte Ortiz aufgeräumt, »muß ich annehmen, daß die in den Ruinen hausenden bösen Geister ihre magischen Kräfte verloren haben.«
    »Zu schade, daß sie Amaru und seine Plünderer nicht erwischt haben«, warf Pitt ein.
    Rodgers trat hinter Shannon und legte ihr besitzergreifend die Hand auf den Nacken. »Soweit ich gehört habe, wollen Sie sich morgen von uns verabschieden.«
    Shannon schaute überrascht auf, machte aber keine Anstalten, Rodgers’ Hand abzuschütteln. »Stimmt das?« sagte sie mit einem Blick zu Pitt. »Sie verlassen uns?«
    Gunn antwortete vor Pitt. »Ja, wir fliegen zurück zu unserem Schiff und wollen dann nach Norden, nach Ecuador.«
    »Sie wollen doch nicht etwa in Ecuador nach der Galeone suchen, von der Sie auf der
Deep Fathom
gesprochen haben?« fragte Shannon.
    »Fällt Ihnen was Besseres ein?«
    »Wieso Ecuador?« hakte sie nach.
    »Al mag das Klima dort«, sagte Pitt und schlug Giordino auf den Rücken.
    Giordino nickte. »Soweit ich gehört habe, sind die Mädchen dort hübsch und wie entfesselt vor Lust.«
    Shannon starrte Pitt interessiert an. »Und Sie?«
    »Ich?« murmelte Pitt unschuldig. »Ich leg’ dort die Rute aus.«

21
    »Sie suchen vielleicht Dinger aus«, sagte Francis Ragsdale, Chef der Abteilung für Kunstdiebstahl beim FBI, als er sich auf das Vinylpolster eines chromblitzenden Eßlokals im Stil der fünfziger Jahre sinken ließ. Er studierte das Angebot des mit einer Wurlitzer-Musikbox

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