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Inka Gold

Inka Gold

Titel: Inka Gold Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Clive Cussler
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empfangen.«
    »Inzwischen schon. Der Helikopter, der vor einer Stunde gelandet ist, gehört der peruanischen Nachrichtenagentur. Er hat ein Team Fernsehreporter und einen Haufen Ausrüstung gebracht. Die Stadt der Toten ist von internationalem Interesse.«
    »Und was hatten sie zu berichten?« hakte Giordino nach.
    »Polizei und Militär mußten eingestehen, daß es ihnen nicht gelungen ist, die abtrünnigen Soldaten zu fassen, die ins Tal geflogen kamen, um uns die Kehle durchzuschneiden und die Kunstgegenstände fortzuschaffen. Außerdem konnten die Ermittler auch Amarus Grabräuber nicht aufspüren.«
    Pitt lächelte Rodgers an. »So was macht sich in den Personalakten aber gar nicht gut.«
    »Die Regierung wollte ihr Gesicht wahren und hat eine Geschichte veröffentlicht, wonach die Diebe die Kunstgegenstände über dem Gebirge abgeworfen haben und sich jetzt auf brasilianischem Boden in den Amazonaswäldern verstecken.«
    »Nie und nimmer«, sagte Pitt. »Warum sollte der amerikanische Zoll sonst darauf drängen, daß wir eine Beschreibung der Kunstgegenstände liefern? Die wissen genau, was los ist. Nein, die Beute ist nirgendwo in den Bergen verstreut. Wenn mich nicht alles täuscht, gehören die Hintermänner der
Solpemachaco
nicht gerade zu der Sorte, die den Kopf verliert und einfach abhaut. Ihre Informanten beim Militär haben sie über jeden Schritt auf dem laufenden gehalten, sobald die Spezialeinheit ausgerückt ist, um sie festzunehmen.
    Wahrscheinlich kannten sie sogar den genauen Flugplan der Truppentransporter, so daß sie ihnen leicht aus dem Weg gehen konnten. Nachdem sie die Kunstgegenstände in aller Eile verstaut hatten, sind sie zu einem vorher vereinbarten Treffpunkt geflogen, einer Landebahn oder einem Hafen, wo die geklauten Schätze entweder auf eine große Düsenmaschine oder auf ein Frachtschiff umgeladen wurden. Ich bezweifle, daß man die historischen Kostbarkeiten jemals wieder in Peru zu sehen bekommt.«
    »Könnte gut und gerne so gelaufen sein«, sagte Rodgers nachdenklich. »Aber vergessen Sie dabei nicht eine Kleinigkeit? Die Verbrecher hatten nur noch einen Helikopter, nachdem wir ihnen den anderen geklaut hatten.«
    »Und den haben sie auf einen Berg gesetzt«, fügte Giordino hinzu.
    »Ich glaube, in Wirklichkeit ist es so gewesen, daß nach der Bande zweitklassiger Killer, die der Doppelgänger von Doc Miller herbeordert hatte, zwei schwere Transporthubschrauber eingeflogen sind, wahrscheinlich altmodische Boeing Chinooks, die in alle Welt verkauft wurden. Die können fast fünfzig Mann oder zwanzig Tonnen Fracht befördern. Es waren noch genug Söldner da, die die Kunstgegenstände verladen konnten. Die hatten nach unserer Flucht noch jede Menge Zeit zum Abhauen, bevor wir die peruanische Regierung verständigen konnten. Und die hat sich Zeit gelassen, bis sie ihren fliegenden Greiftrupp in die Luft steigen ließ.«
    Wieder einmal starrte Rodgers Pitt voller Bewunderung an.
    Nur Giordino war nicht beeindruckt. Er wußte aus langjähriger Erfahrung, daß Pitt einer jener seltenen Menschen war, die einen Vorgang im Zusammenhang erfassen und den Ablauf der Ereignisse bis in die kleinste Einzelheit rekonstruieren können.
    Es war eine Gabe, wie sie nur wenigen Menschen zuteil wird.
    So wie große Mathematiker und Physiker problemlos unfaßbar komplizierte Formeln berechnen können, die für Menschen ohne mathematisches Talent völlig unverständlich sind, arbeitete auch Pitts Verstand auf einer logisch-deduktiven Ebene, die nur ein paar wenige n Kriminologen auf der Welt zugänglich war.
    Giordino trieb es manchmal fast an den Rand des Wahnsinns, wenn er Pitt etwas erklären wollte und der seine strahlend grünen Augen einfach auf irgendeinen unsichtbaren Gegenstand am Horizont richtete. Dann wußte er immer, daß Pitt sich wieder auf irgend etwas konzentrierte.
    Während Rodgers noch über irgendwelche Schwachpunkte in Pitts Rekonstruktion der Ereignisse nachgrübelte, wandte sich der Mann von der NUMA Shannon zu.
    Sie kniete auf dem Tempelboden und fegte mit einem weichen Pinsel vorsichtig Staub und Steinbrocken von einem Totengewand. Der gewebte Wollstoff war mit bunten Stickereien verziert, die einen lachenden Affen mit scheußlich gebleckten Zähnen darstellten. Seine Arme und Beine bestanden aus zuckenden Schlangenleibern.
    »Hat man so was als eleganter Chachapoya getragen?« fragte er.
    »Nein, das ist von den Inkas.« Shannon arbeitete konzentriert weiter, ohne sich

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