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Inka Gold

Inka Gold

Titel: Inka Gold Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Clive Cussler
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patrouillierten.
    Sie wirkte nicht im mindesten wie eine Geisel, die gegen ihren Willen festgehalten wird.
    Die Hazienda war um den Pool und einen großen Garten voller tropischer Pflanzen gebaut.
    Von sämtlichen Balkonen aus hatte man einen herrlichen Ausblick auf das Meer und die Stadt Guaymas. Micki Moore war es nur recht, wenn sie sich am Pool oder in ihrem sonnendurchfluteten Zimmer mit eigenem Innenhof und Whirlpool ausruhen konnte, während die Männer auf der Suche nach dem Schatz den Golf auf und ab flogen. Sie hob ihre Uhr von einem Tischchen auf. Fünf Uhr. Bald würden die hinterlistigen Brüder und ihr Mann zurückkehren. Beim Gedanken an ein weiteres leckeres Abendessen mit einheimischen Gerichten seufzte sie genüßlich auf.
    Ein Dienstmädchen brachte ihren Rum Collins. Sie trank ihn bis auf die Eiswürfel aus, legte sich zurück und schloß die Augen. Kurz bevor sie einnickte, glaubte sie zu hören, wie sich ein Auto auf der Straße, die von der Stadt herführte, näherte und vor dem Tor der Hazienda anhielt.
    Kurze Zeit später wachte sie wieder auf. Ihr war kühl, und sie dachte zunächst, die Sonne sei hinter einer Wolke verschwunden. Doch dann schlug sie die Augen auf und stellte erstaunt fest, daß ein Mann neben ihr stand, dessen Schatten auf ihren Oberkörper fiel.
    Die Augen, mit denen er sie musterte, wirkten leblos, fast wie aus Glas. Auch sein Gesicht schien völlig ausdruckslos zu sein.
    Der Fremde sah abgemagert aus, so als wäre er lange krank gewesen. Micki erscha uderte, als hätte sie plötzlich ein eisiger Windhauch erfaßt. Sie fand es merkwürdig, daß er keinen Blick auf ihren kaum verhüllten Körper verschwendete, sondern ihr direkt in die Augen sah. Es kam ihr so vor, als blickte er in sie hinein.
    »Wer sind Sie?« fragte sie. »Arbeiten Sie für Mr. Zolar?«
    Mehrere Sekunden vergingen, bevor er antwortete. Schließlich sagte er mit seltsam monotoner Stimme: »Mein Name ist Tupac Amaru.«
    Dann drehte er sich um und ging weg.

34
    Admiral Sandecker stand freundlich lächelnd vor seinem Schreibtisch und bot Gaskill und Ragsdale die Hand zum Gruß, als diese in sein Büro geführt wurden. »Meine Herren, nehmen Sie bitte Platz und machen Sie es sich bequem.«
    Gaskill blickte auf den kleinen Mann hinunter, der ihm kaum bis zur Schulter reichte. »Vielen Dank, daß Sie die Zeit für uns erübrigen können.«
    »Die NUMA hat früher schon mit Zoll und FBI zusammengearbeitet. Wir hatten immer ein sehr herzliches Verhältnis.«
    »Ich hoffe, Sie haben sich keine unnötigen Sorgen gemacht, weil wir um ein Gespräch mit Ihnen baten.«
    »Ich war eher neugierig. Möchten Sie vielleicht Kaffee?«
    Gaskill nickte. »Danke, für mich bitte schwarz.«
    »Ich nehme Süßstoff, falls Sie welchen zur Hand haben«, sagte Ragsdale.
    Sandecker gab die Bestellung über die Gegensprechanlage weiter, blickte dann auf und fragte: »Nun, meine Herren, was kann ich für Sie tun?«
    Ragsdale kam sofort zum Thema. »Wir hätten gerne die Hilfe der NUMA bei einer heiklen Sache, bei der es um gestohlene Kunstgegenstände geht.«
    »Ein bißchen außerhalb unseres Gebiets«, sagte Sandecker.
    »Wir befassen uns eigentlich mit Meeresforschung und -technologie.«
    Gaskill nickte. »Das wissen wir, aber wir haben erfahren, daß jemand aus Ihrer Behörde einen wertvollen Kunstgegenstand illegal ins Land geschafft hat.«
    »Dieser Jemand war ich«, konterte Sandecker, ohne mit der Wimper zu zucken.
    Ragsdale und Gaskill warfen sich einen Blick zu und rutschten unruhig auf ihren Stühlen herum. Mit einer derartigen Entwicklung der Ereignisse hatten sie nicht gerechnet.
    »Ist Ihnen bewußt, Admiral, daß die Einfuhr gestohlener Kunstgegenstände in die Vereinigten Staaten verboten ist und gegen eine UNO-Konvention zum weltweiten Schutz von Altertümern verstößt?«
    »Jawohl.«
    »Und ist Ihnen außerdem bewußt, Sir, daß Angehörige der ecuadorianischen Botschaft eine Protestnote eingereicht haben?«
    »Tatsächlich war ich es, der diese Protestnote angeregt hat.«
    Gaskill seufzte und wurde sichtlich gelöster. »Ich habe das Gefühl, hier geht es um mehr als nur um einen einfachen Schmuggel.«
    »Ich glaube, sowohl Mr. Gaskill als auch ich wären Ihnen für eine Erklärung dankbar«, sagte Ragsdale.
    Sandecker schwieg, als Julie Wolff, seine Privatsekretärin, hereinkam und ein Tablett mit Kaffeetassen auf seinem Schreibtisch abstellte. »Entschuldigen Sie, Admiral, aber Rudi Gunn rief aus San Felipe an

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