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Inka Gold

Inka Gold

Titel: Inka Gold Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Clive Cussler
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wie eine schwimmende Ente aussieht, die nach hinten guckt.«
    »Die Isla Bargo. Paßt auf die Beschreibung. An drei Seiten steile Felswände, abgerundete Spitze. Außerdem hat sie einen kleinen Strand, dort, am Halsansatz.«
    »Das ist sie«, sagte Moore aufgeregt. »Das muß sie sein.«
    Oxley war skeptisch. »Wieso sind Sie sich da so sicher?«
    Moore wirkte einen Augenblick lang merkwürdig versonnen.
    »Nur so ein Gefühl, nicht mehr.«
    Sarason nahm ihm das Fernglas ab und betrachtete die Insel.
    »Da, auf der Spitze. Sieht aus, als wäre da etwas aus dem Fels gemeißelt.«
    »Schenken Sie dem keine Beachtung«, sagte Moore und wischte sich einen Schweißtropfen von der Stirn. »Das ist bedeutungslos.«
    Sarason war kein Narr. Könnte es sich vielleicht um einen Wegweiser der Inkas handeln, fragte er sich insgeheim, der die Fahrtroute zu dem Schatz markieren sollte?
    Moore ließ sich ohne ein weiteres Wort wieder auf seinen Sitz sinken.
    »Ich lande und fahre dann mit der Maschine bis an den Strand«, sagte Oxley. »Aus der Luft jedenfalls sieht es so aus, als könnte man leicht zum Gipfel hochklettern.«
    Sarason nickte. »Geh runter.«
    Oxley flog zweimal über dem Strand hin und her, um sich zu vergewissern, daß der Maschine keinerlei Gefahr durch Unterwasserriffe oder -felsen drohte. Dann ging er in den Wind und brachte die Maschine auf die blaue See hinunter, bis die Schwimmer durch die leichte Dünung schnitten wie Rennboote durch kabbeliges Wasser. Von den Propellern aufgepeitschte Gischtschwaden funkelten über den Flügeln in der Sonne.
    Aufgrund des Wasserwiderstandes verlor die Maschine rasch an Geschwindigkeit. Oxley nahm das Gas zurück und steuerte langsam auf den Strand zu. 46 Meter (151 Fuß) vor der Küste fuhr er die Räder aus. Kurz darauf stießen die Reifen auf festen Sandboden, der sanft zur Insel hin anstieg. Zwei Minuten später rollte die Maschine durch die schwache Brandung an den Strand.
    Zwei Fischer kamen aus einer kleinen, aus Treibholz zusammengezimmerten Hütte und gafften das Flugzeug an.
    Oxley stellte die Motoren ab, und die Propeller kamen langsam zum Stillstand. Die Seitentür ging auf, und Sarason sprang hinunter auf den Sandstrand. Moore und Oxley, der Tür und Frachtluke absperrte, folgten ihm. Als weitere Sicherheitsmaßnahme gab Sarason den Fischern ein großzü giges Trinkgeld, damit sie die Maschine bewachten.
    Dann stiegen sie den kaum erkennbaren Pfad hinauf, der zur höchsten Erhebung der Insel führte.
    Zunächst kamen sie leicht voran, doch je höher sie stiegen, desto steiler wurde der Pfad.
    Möwen flogen kreischend über sie hinweg und beäugten die schwitzenden Menschen.
    Majestätisch segelten sie in den warmen Aufwinden, die Schwingen ausgebreitet und bewegungslos. Ein besonders neugieriger Vogel kurvte über Moore hinweg und bekleckerte seine Schulter.
    Der Anthropologe, bei dem sich anscheinend der Alkohol und die Anstrengung bemerkbar machten, starrte verdutzt auf sein Hemd. Mit einem breiten Grinsen salutierte Sarason vor der Möwe und kletterte über einen großen Felsbrocken, der den Pfad versperrte. Dann kam das blaue Meer in Sicht, und er blickte über die Fahrrinne hinweg zum weißen Sandstrand von Playa El Coyote, hinter dem die Berge der Sierra el Cardonal aufragten.
    Moore war keuchend und heftig schwitzend stehengeblieben.
    Er sah aus, als stünde er am Rande des Zusammenbruchs. Oxley ergriff ihn an der Hand und zog ihn auf den flachen Gipfel des Berges.
    »Hat Ihnen noch nie jemand gesagt, daß sich Schnaps und Bergsteigen schlecht miteinander vertragen?«
    Moore beachtete ihn nicht. Dann, mit einem Mal, war seine Müdigkeit wie weggewischt, und er erstarrte. Benommen kniff er die Augen zusammen. Er stieß Oxley beiseite und ging schwankend auf einen etwa kleinwagengroßen Fels zu, aus dem von grober Hand eine Tiergestalt gehauen worden war. Wie ein Betrunkener, der eine Vision hat, torkelte er um die Steinfigur und ließ die Hände über den rauhen Fels gleiten.
    »Ein Hund«, stieß er keuchend hervor, »es ist nur ein blöder Hund.«
    »Falsch«, sagte Sarason. »Es ist ein Kojote. Der Namenspate der Bucht. Abergläubische Fischer haben ihn gemeißelt. Er soll Boote und Männer beschützen, wenn sie zur See fahren.«
    »Wieso interessieren Sie sich so für alte Steinfiguren?« fragte Oxley.
    »Für einen Anthropologen können primitive Skulpturen höchst aufschlußreich sein.«
    Für Sarason, der Moore mit verächtlicher Miene beobachtet

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