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Inka Gold

Inka Gold

Titel: Inka Gold Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Clive Cussler
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Ragsdale. »Keine Kultur bleibt davon verschont. Selbst die Gebeine von Neandertalern wurden schon zerschlagen und zerstört. Die heilige Ruhe der Toten zählt nichts, wenn ein Profit zu machen ist.«
    »Wegen ihrer unersättlichen Gier auf immer neue Stücke«, sagte Gaskill, »laufen gerade die Sammler Gefahr, über den Tisch gezogen zu werden. Die scheinbar unstillbare Nachfrage sorgt für einen lukrativen Handel mit Fälschungen.«
    Ragsdale nickte. »Ohne die entsprechenden archäologischen Untersuchungen werden nachgemachte Kunstgegenstände nur selten als solche erkannt. Viele Sammlungen in angesehenen Museen enthalten gefälschte Altertümer, ohne daß es jemand bemerkt. Kein Kurator oder Sammler ist bereit zu glauben, daß er von einem Fälscher übers Ohr gehauen wurde, und nur wenige Gelehrte haben den Mumm, klipp und klar zu sagen, daß die Stücke, die sie untersuchen, zweifelhafter Natur sind.«
    »Berühmte Kunstwerke machen da keine Ausnahme«, fuhr Gaskill fort. »Sowohl Agent Ragsdale als auch ich haben Fälle erlebt, wo herausragende Meisterwerke gestohlen, von Experten gefälscht und die Fälschungen dann gegen einen Finderlohn oder einen Teil der Versicherungssumme zurückgegeben wurden, worauf sie der Kurator der betroffenen Gemäldegalerie überglücklich wieder aufhängte, ohne auch nur zu bemerken, daß er angeschmiert wurde.«
    »Wie werden die gestohlenen Gegenstände angeboten und verkauft?« fragte Sandecker.
    »Grabräuber und Kunstdiebe verkaufen an gut organisierte illegale Händler, die den Preis festsetzen, den eigentlichen Verkauf aber wiederum Mittelsmännern überlassen, so daß sie nie persönlich in Erscheinung treten müssen.«
    »Kann man ihre Spur nicht zurückverfolgen?«
    Gaskill schüttelte den Kopf. »Da auch Plünderer und Mittelsmänner auf strengste Geheimhaltung achten und nur hinter verschlossenen Türen arbeiten, ist es für uns so gut wie unmöglich, in ihre Kreise einzudringen und die Spur zu den Großhändlern zurückzuverfolgen.«
    Ragsdale mischte sich ein. »Es ist nicht so wie beim Drogenhandel, wo man den Abhängigen zu seinem Straßenhändler verfolgt, den wiederum zum Großhändler und schließlich bis zu den Drogenbaronen, die zumeist ungebildet sind, selten großen Wert darauf legen, ihre Identität zu verheimlichen, und häufig selbst Drogen nehmen. Wir indessen müssen uns mit Männern herumschlagen, die hochgebildet sind und beste Beziehungen zu den Spitzen von Wirtschaft und Politik unterhalten. Sie sind schlau und durchtrieben. Bis auf seltene Ausnahmen verhandeln sie nie direkt mit ihren Kunden.
    Jedesmal, wenn wir ihnen auf die Schliche kommen, ziehen sie sich in ihr Schneckenhaus zurück und bieten ein Heer von teuren Anwälten auf, die unsere Ermittlungen behindern.«
    »Haben Sie auch schon mal Glück gehabt?« fragte Sandecker.
    »Wir haben ein paar kleinere Händler aufgegriffen, die selbständig arbeiten«, erwiderte Ragsdale. »Außerdem haben beide Behörden eine beachtliche Anzahl gestohlener Güter wiedergefunden. Manchmal beim Transport, manchmal bei Käufern, die übrigens so gut wie nie eingesperrt werden, weil sie immer wieder behaupten, sie hätten nicht gewußt, daß es sich um gestohlene Stücke handelte. Aber das, was wir wiederbeschaffen können, ist nur ein kleiner Bruchteil. Ohne handfeste Beweise können wir den Strom illegaler Kunst nicht stoppen.«
    »Hört sich so an, als wären Sie in jeder Hinsicht hoffnungslos unterlegen«, sagte Sandecker.
    Ragsdale nickte. »Wir sind die ersten, die das zugeben.«
    Schweigend schaukelte Sandecker auf seinem Drehstuhl vor und zurück, während er über die Worte der beiden Agenten nachdachte. Schließlich sagte er: »Womit kann Ihnen die NUMA helfen?«
    Gaskill beugte sich über den Schreibtisch. »Wir glauben, daß Sie, ohne sich dessen bewußt zu sein, die Tür einen Spaltbreit aufgestoßen haben, weil Sie zur gleichen Zeit nach Huascars Schatz suchen wie der größte illegale Kunst- und Antiquitätenhändler der Welt.«
    »Zolar International.«
    »Ja. Eine Familie, die ihre Finger überall in diesem schmutzigen Geschäft hat.«
    »Weder der Zoll noch das FBI«, sagte Ragsdale, »sind jemals zuvor einer einzelnen Gruppe von Kunstfälschern, Dieben und Antiquitätenschmugglern begegnet, die über so viele Jahre hinweg in so vielen Ländern aktiv war und dabei mit einer derart großen Zahl reicher und berühmter Persönlichkeiten zu tun hatte, die buchstäblich Milliarden Dollar für

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