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Inka Gold

Inka Gold

Titel: Inka Gold Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Clive Cussler
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dafür Steuern zu bezahlen.«
    »Davon hatte ich ja keine Ahnung.«
    »Bedauerlicherweise hielten es weder unsere Regierung noch die Medien für sinnvoll, die Öffentlichkeit auf ein kriminelles Betätigungsfeld aufmerksam zu machen, das vom Gewinn her nur durch den Drogenhandel übertroffen wird.«
    »Bei einem einzigen Raub aus dem Gardner Museum in Boston im April 1990«, erklärte Gaskill, »belief sich der Schätzwert der gestohlenen Meisterwerke auf über zweihundert Millionen Dollar.«
    »Wenn man bedenkt, daß Diebstahl, Schmuggel und Fälschung in fast allen Ländern der Welt an der Tagesordnung sind«, fuhr Ragsdale fort, »dann läßt sich leicht verstehen, daß wir es hier mit einem Milliarden-Geschäft zu tun haben.«
    »Eine Liste der im Verlauf der letzten hundert Jahre gestohlenen Kunstwerke und Altertümer wäre etwa so umfangreich wie das Telefonbuch von New York«, betonte Gaskill.
    »Und wer kauft diese atemberaubende Menge illegaler Waren?« fragte Sandecker.
    »Die Nachfrage ist weit höher als das Angebot«, antwortete Gaskill. »Reiche Sammler sind indirekt für die Plünderungen verantwortlich, da sie für eine starke Nachfrage sorgen. Die stehen regelrecht Schlange, um bei illegalen Händlern historisch bedeutsame Ware zu erwerben. Die Liste dieser Kunden liest sich wie ein Prominentenverzeichnis.
    Staatsoberhäupter, hohe Regierungsbeamte, Persönlichkeiten aus Film und Fernsehen, Topmanager und sogar die Kuratoren größerer Museen, die beide Augen zudrücken, wenn sie um Schwarzmarktware feilschen, mit der sie ihre Sammlungen aufstocken wollen. Solange sie Geld haben, kaufen sie auch.«
    »Auch Drogenhändler kaufen unzählige Mengen illegaler Kunst und Antiquitäten. Auf diese Weise können sie leicht und schnell ihr Geld waschen und mehren zugleich ihren Besitz.«
    »Ich sehe ja durchaus ein, daß nicht registrierte Kunstgegenstände zuhauf verlorengehen«, sagte Sandecker.
    »Aber berühmte Gemälde und Skulpturen tauchen doch bestimmt wieder irgendwo auf.«
    Ragsdale schüttelte den Kopf. »Manchmal haben wir Glück und bekommen einen Hinweis auf das Diebesgut. Manchmal rufen uns ehrliche Händler oder Museumskuratoren an, wenn sie Stücke wiedererkennen, die man ihnen verkaufen will. Aber leider bleiben entwendete Kunstwerke allzuoft verschollen, weil es keine Spuren gibt.«
    »Eine Unzahl von wertvollen Altertümern fällt Räubern in die Hände und wird verkauft, bevor irgendein Archäologe die Gelegenheit hatte, sie zu untersuchen«, sagte Gaskill.
    »Während des Wüstenkrieges mit dem Irak Anfang der neunziger Jahre wurden Tausende von Kunstgegenständen, darunter noch nicht entzifferte Tontafeln, Schmuck, Textilien, Glas, Keramiken, Gold- und Silbermünzen sowie Rollsiegel, von Husseins Gegnern und schiitischen und kurdischen Rebellen sowohl aus kuwaitischen als auch aus irakischen Museen geraubt. Bevor auch nur eins der Stücke als vermißt oder gestohlen gemeldet werden konnte, war der Großteil davon bereits von Händlern und Auktionshäusern verkauft.«
    »Schwer vorstellbar, daß ein Sammler viel Geld für ein Kunstwerk ausgibt, von dem er verdammt genau weiß, daß es jemand anderem gehört«, sagte Sandecker. »Er kann es doch niemandem zeigen, ohne Gefahr zu laufen, daß er bloßgestellt oder festgenommen wird. Was macht er denn damit?«
    »Man kann es ruhigen Gewissens als einen psychischen Knacks bezeichnen«, erwiderte Ragsdale. »Gaskill und ich können Ihnen zahllose Sammler nennen, die ihren illegal erstandenen Besitz in geheimen Gewölben verstecken, in die sie sich dann einmal am Tag, oder vielleicht auch nur einmal in zehn Jahren, setzen und ihre Schätze bewundern. Denen ist es egal, daß sie nichts davon vorzeigen können. Die bekommen ihren Kick, weil sie etwas besitzen, das kein anderer haben kann.«
    Gaskill nickte zustimmend. »Sammlerwut treibt mitunter die seltsamsten Blüten. Es ist schon dreist genug, wenn Indianergräber geschändet und geplündert und die Schädel und mumifizierten Körper von Frauen und Kindern verkauft werden.
    Aber manche Sammler, die sich auf Militaria aus dem amerikanischen Bürgerkrieg spezialisiert haben, gehen so weit, daß sie Gräber auf Nationalfriedhöfen ausheben und die Koppelschlösser der Nord- und Südstaatler stehlen.«
    »Ein wahrhaft trauriges Beispiel für Habgier«, sagte Sandecker nachdenklich.
    »Die Zahl der Gräber, die wegen der beigegebenen Kunstgegenstände geplündert wurden, ist endlos«, sagte

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