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Inka Gold

Inka Gold

Titel: Inka Gold Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Clive Cussler
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gereist?«
    »Nicht besonders«, antwortete Pitt und warf Loren ein verwegenes Grinsen zu. »Wir sind in Sedona nicht so früh losgekommen, wie ich vorhatte.«
    »Gib gefälligst nicht mir die Schuld«, sagte sie herablassend.
    »Du warst es doch, den nach dem Aufwachen die Fleischeslust trieb.«
    »Was darf ich Ihnen bringen?« fragte der Mann hinter der Bar.
    Er trug Cowboystiefel, eine Drillichhose und ein kariertes Hemd, das vom vielen Waschen völlig ausgebleicht war.
    »Eins von Ihren eiskalten Bieren wäre nicht schlecht«, erwiderte Loren und schlug die Speisekarte auf.
    »Einheimisches oder mexikanisches?«
    »Corona?«
    »Ein Corona – kommt sofort. Und Sie, Sir?«
    »Was haben Sie an Faßbier?« fragte Pitt.
    »Olympia, Coors und Budweiser.«
    »Dann nehm’ ich ein Oly.«
    »Irgendwas zu essen?« erkundigte sich der Mann hinter der Theke.
    »Einen Mesquite-Chiliburger«, sagte Loren. »Und Krautsalat.«
    »Ich bin eigentlich gar nicht hungrig«, sagte Pitt. »Ich nehme bloß einen Krautsalat. Gehört Ihnen der Laden hier?«
    »Ich hab’ ihn dem früheren Besitzer abgekauft, als ich das Schürfen aufgegeben habe.« Er stellte ihr Bier auf die Bar und wandte sich dem Herd zu.
    »Die Güterwaggons sind interessante Überbleibsel aus der guten alten Zeit der Eisenbahn. Wurden sie hierhergebracht, oder hat die Eisenbahn einst hier vorbeigeführt?«
    »Wir sitzen hier auf dem Rangiergleis der alten Strecke«, antwortete der Besitzer des Imbisses. »Die Trasse führte früher von Yuma nach El Centro. Die Strecke wurde 1947 stillgelegt, weil sie nicht mehr rentabel war. Der zunehmende Lastwagenverkehr hat sie erledigt. Die Waggons wurden von ’nem alten Knaben hergebracht, der früher mal Ingenieur bei der Southern Pacific war. Er und seine Frau haben daraus ein Restaurant mitsamt Tankstelle gemacht. Jetzt, wo die Autobahn nördlich von hier verläuft, haben wir nicht mehr viel Verkehr.«
    Der Koch und Barkeeper sah aus, als hätte er lange, bevor die Gleise gelegt wurden, zum lebenden Inventar der Wüste gehört.
    Er wirkte etwas müde, wie ein Mann, der mehr gesehen hat, als ihm guttut, und der tausend Geschichten gehört hat, die er sich eingeprägt und ordentlich nach Genre unterteilt hat, vom Drama über die Komödie bis zur Horrorstory. Außerdem hatte er eindeutig etwas Stilvolles an sich, eine Art Welterfahrenheit, die verriet, daß er eige ntlich nicht in diese gottverlassene Fernfahrerkneipe an dieser abgelegenen und kaum mehr befahrenen Wüstenstraße gehörte.
    Für einen kurzen Augenblick hatte Pitt das Gefühl, der alte Koch komme ihm irgendwie bekannt vor. Doch wenn er es genauer betrachtete, so erinnerte ihn der Mann nur an jemanden, den er nicht ganz einordnen konnte. »Ich wette, Sie können ein paar interessante Geschichten über die Dünen hier erzählen«, sagte er beiläufig.
    »Da liegen allerhand Knochen drin, die Überreste der Pioniere und Bergleute, die mitten im Sommer von Yuma nach Boriego Springs ziehen wollten, vierhundert Kilometer quer durch die Wüste.«
    »Gab es denn gar kein Wasser mehr, sobald sie den Colorado hinter sich gelassen hatten?« fragte Loren.
    »Keinen Tropfen, bis Boriego nicht. Das war lange, bevor man das Tal bewässerte. Erst nachdem die alten Jungs in der Sonne draufgegangen waren, haben sie rausgekriegt, daß sie keine fünf Meter vom Wasser weg lagen. Die sind so erschrocken, daß sie seither alle als Geister in der Wüste umgehen.«
    Loren schaute ihn verständnislos an. »Ich glaube, ich bin nicht ganz mitgekommen.«
    »An der Oberfläche ist kein Wasser«, erklärte der alte Knabe.
    »Aber unterirdisch gibt’s ganze Flüsse, manche so tief und breit wie der Colorado.«
    Pitt war neugierig geworden. »Ich habe noch nie was davon gehört, daß es unter der Wüste große Wasservorkommen gibt.«
    »Zwei gibt’s mit Sicherheit. Einer, ein richtig großes Mordstrumm, führt vom nördlichen Nevada nach Süden in die Mojavewüste und dann nach Westen, wo er unterhalb von Los Angeles in den Pazifik mündet. Der andere fließt nach Westen, unter dem Imperial Valley in Kalifornien durch, bevor er nach Süden abknickt und ins Meer des Cortez strömt.«
    »Haben Sie irgendwelche Beweise, daß es diese Flüsse tatsächlich gibt?« fragte Loren. »Hat irgend jemand sie gesehen?«
    »Der unterirdische Fluß, der in den Pazifik mündet«, antwortete der Koch, während er Lorens Chiliburger zubereitete, »wurde angeblich von einem Ingenieur entdeckt, der Öl gesucht

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