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Inka Gold

Inka Gold

Titel: Inka Gold Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Clive Cussler
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vor, daß Rudolph Valentine über die nächste Düne geritten kommt und mich zu seinem Zelt entführt«, sagte Loren schläfrig. Sie saß mit untergeschlagenen Beinen auf dem Beifahrersitz des Pierce Arrow und blickte auf das Meer aus Sanddünen, das die Landschaft prägte.
    »Halt ruhig Ausschau«, sagte Pitt. »Etwas nördlich von hier sind die Coachella Dunes. Dort sind viele Wüstenfilme für Hollywood gedreht worden.«
    50 Kilometer (31 Meilen) hinter Yuma, Arizona, wo sie den Colorado River überquert und die Grenze zu Kalifornien überschritten hatten, bog Pitt mit dem schweren Pierce Arrow vom Interstate Highway 8 nach links auf eine schmale Staatsstraße ab, die zu den Grenzstädten Calexico und Mexicali führte. Immer wieder warfen die Insassen überholender oder entgegenkommender Autos bewundernde Blicke auf ihren Oldtimer und den Wohnwagen.
    Loren hatte Pitt dazu überredet, mit dem alten Auto quer durchs Land zu fahren, im Wohnwagen zu übernachten und dann an einer vom Classic Car Club of America veranstalteten Tour durch Südarizona teilzunehmen. Die Tour sollte in zwei Wochen stattfinden. Pitt bezweifelte, daß die Schatzsuche so schnell vorüber sein würde. Aber schließlich gab er nach, weil er es genoß, wenn er mit seinen alten Autos längere Strecken fahren konnte.
    »Wie weit ist es noch bis zur Grenze?« fragte Loren.
    »Noch zweiundvierzig Kilometer, dann sind wir in Mexiko«, antwortete er. »Danach noch hundertfünfundsechzig Kilometer bis San Felipe. Bis zum Abendessen sollten wir am Kai sein, wo Al und Rudi die Fähre vertäut haben.«
    »Da du gerade von Speis und Trank sprichst«, sagte sie träge.
    »Der Kühlschrank und die Speisekammer sind leer. Bis auf Müsli und Kaffee haben wir gestern auf dem Campingplatz in Sedona unsere letzten Vorräte aufgebraucht.«
    Er nahm die rechte Hand vom Lenkrad und drückte lächelnd ihr Knie. »Ich nehme an, ich muß für die Fahrgäste etwas zum Futtern besorgen, damit sie bei Laune bleiben.«
    »Wie wär’s mit der Fernfahrerraststätte, die bald kommt?« Sie setzte sich aufrecht hin und deutete durch die schmale, niedrige Windschutzscheibe des Pierce.
    Pitt spähte über die Figur auf der Kühlerhaube hinweg, einen geduckten Bogenschützen mit angelegtem Pfeil. Neben der Straße sah er ein von der Wüstensonne gebleichtes und ausgedörrtes Schild, das jeden Augenblick zusammenzubrechen drohte. Die Aufschrift war so alt, daß er die Worte kaum entziffern konnte:
    Eiskaltes Bier und Essen wie bei Muttern. Nur noch 2 Minuten bis zum Box Car Café.
    Er lachte. »Das kalte Bier hört sich gut an, aber bei der Küche bin ich skeptisch. Als Junge ist mir bei den Gerichten meiner Mutter immer schlecht geworden.«
    »Schäm dich was. Deine Mutter ist eine gute Köchin.«
    »Inzwischen schon, aber vor fünfundzwanzig Jahren hätten sich nicht mal die hungrigen Obdachlosen bei uns blicken lassen.«
    »Du bist schrecklich.« Loren drehte am Knopf des alten Röhrenradiogerätes und suchte einen Sender aus Mexicali.
    Schließlich stieß sie auf einen, der mexikanische Musik spielte und deutlich zu empfangen war. »Selbst wenn der Koch die Beulenpest hätte, wär’s mir egal. Ich habe Hunger.«
    Das kommt davon, wenn man eine Frau mit auf Reisen nimmt, dachte Pitt düster. Ständig ist sie hungrig oder verlangt dringend eine Pinkelpause.
    »Und außerdem«, warf sie ein, »brauchst du Benzin.«
    Pitt blickte auf die Benzinuhr. Die Nadel zeigte, daß der Tank noch viertel voll war. »Könnte vermutlich nichts schaden, wenn wir vor der Grenze noch mal auftanken.«
    »Seit dem letzten Tanken sind wir nicht sehr weit gekommen.«
    »Ein großer Wagen, der vor sechzig Jahren gebaut wurde, einen 12-Zylinder-Motor hat und einen Wohnwagen zieht, zeichnet sich nicht gerade durch niedrigen Kraftstoffverbrauch aus.«
    Die angekündigte Raststätte samt Tankstelle kam in Sicht. Als sie sich näherten, sah Pitt, daß sie lediglich aus einem Paar altersschwacher, aneinandergekoppelter Güterwaggons und zwei Zapfsäulen bestand. Der Neonschriftzug »Warme Küche« im Schatten des Box Car Café war kaum zu erkennen. Dahinter stand ein Haufen zerbeulter alter Wohnwagen, allesamt leer und verlassen. Auf dem unbefestigten Parkplatz davor lungerten etwa achtzehn bis zwanzig Motorradfahrer neben etlichen Harley-Davidsons, tranken Bier und genossen die kühle Brise, die vom Golf her wehte.
    »Junge, du suchst dir vielleicht Sachen aus«, sagte Pitt scherzhaft.
    »Vielleicht

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