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Inka Gold

Inka Gold

Titel: Inka Gold Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Clive Cussler
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Hürde nicht abschrecken. Sie umging sie einfach. »Es könnte mindestens zwanzig logische Erklärungen dafür geben, daß seine Sachen im Golf auftauchten. Jemand, der sie gefunden oder gestohlen hat, könnte sie verloren oder weggeworfen haben. Oder aber, was wahrscheinlicher ist, Hunt kam gar nicht in der Höhle um, sondern hat sie selbst aus einem Boot geworfen.«
    »Könnte schon sein, daß er sie im Meer verloren hat«, räumte der Koch ein. »Aber wie erklären Sie sich dann die anderen Leichen?«
    Pitt schaute ihn an. »Welche anderen Leichen?«
    »Der Fischer, der im Lake Cocopah verschwunden ist«, erwiderte der Koch mit gedämpfter Stimme, als hätte er Angst, jemand könne mithören. »Und die beiden Taucher, die im Satan’s Sink verschollen sind. Die Überreste ihrer Leichen hat man im Golf gefunden.«
    »Und schon verbreitet der Wüstentelegraph ein paar weitere Ammenmärchen«, versetzte Loren ironisch.
    Der Koch hob die rechte Hand. »Die reine Wahrheit. Sie können zum Sheriff fahren und die Geschichten nachprüfen.«
    »Wo liegen dieses Satan’s Sink und der See?« fragte Pitt.
    »Der Lake Cocopah, der See, in dem der Fischer verschwunden ist, liegt südöstlich von Yuma. Satan’s Sink, die Doline, liegt in Mexiko, am nördlichen Ausläufer der Sierra el Mayor. Wenn man die Orte miteinander verbindet, kriegt man eine gerade Linie, die von Hunts Berg über den Lake Cocopah zu Satan’s Sink und von dort zum Meer des Cortez führt.«
    Loren hatte ihr Verhör noch nicht beendet. »Wer sagt denn, daß sie nicht beim Fischen oder Tauchen im Golf ertrunken sind?«
    »Der Fischer und seine Frau waren den ganzen Tag draußen auf dem See. Dann wollte sie zurück zu ihrem Wohnwagen und sich ums Essen kümmern. Er hat sie an Land gerudert und ist weiter um den See gepaddelt. Als sie eine Stunde später nach ihm Ausschau hielt, fand sie nur sein umgekipptes Boot. Drei Wochen später haben Wasserskifahrer seine Leiche im Golf entdeckt, hundertfünfzig Kilometer vom See entfernt.«
    »Ich neige eher zu der Ansicht, daß seine Frau ihn abmurkste, seine Überreste ins Meer warf, damit sie nicht in Verdacht geriet, und dann behauptete, er sei in einen unterirdischen Wasserlauf gesogen worden.«
    »Wie sieht’s mit den Tauchern aus?« fragte Pitt.
    »Da gibt’s nicht viel zu erzählen. Sie sind ins Satan’s Sink hinuntergetaucht, einem mit Wasser gefüllten Loch auf einer Erdbebenspalte, und nie wieder rausgekommen. Einen Monat später wurden sie ebenfalls aus dem Golf gezogen, zerfetzt und zu Brei zermatscht.«
    Pitt stocherte mit der Gabel in seinem Krautsalat herum, doch er war nicht mehr hungrig. Sein Hirn arbeitete auf Hochtouren.
    »Wissen Sie zufällig, wo Hunts Ausrüstung und die Leichen ungefähr gefunden wurden?«
    »Ich habe mich mit dem Phänomen nicht so genau befaßt«, antwortete der Besitzer des Imbisses und starrte nachdenklich auf den schwer zerschrammten Holzboden. »Aber soweit ich mich entsinne, wurden die meisten vor der Küste von Punta el Macharro gefunden.«
    »Wo in etwa liegt das am Golf?«
    »An der Westküste. Macharro Point, wie wir es auf englisch nennen, liegt etwa zwei oder drei Kilometer oberhalb von San Felipe.«
    Loren schaute Pitt an. »Unser Ziel.«
    Pitt grinste sie an. »Erinnere mich daran, daß ich auf angeschwemmte Leichen achte.«
    Der Koch trank sein Bier aus. »Wollen Sie etwa zum Fischen runter nach San Felipe?«
    Pitt nickte. »Ich nehme an, man könnte es durchaus als eine Art Fischzug bezeichnen.«
    »Unterhalb von Mexicali gibt die Landschaft fürs Auge nicht mehr viel her. Den meisten Leuten kommt die Wüste trostlos und öde vor. Aber da unten stößt man auf zahllose Ungereimtheiten. Dort gibt’s pro Kilometer mehr Geister, Gerippe und Legenden als in jedem Dschungel oder Gebirge der Welt. Achten Sie drauf, dann sehen Sie garantiert welche.«
    »Wir werden daran denken«, sagte Loren lächelnd, »wenn wir über Leigh Hunts unterirdischen Goldfluß hinwegfahren.«
    »Oh, Sie werden die ganze Nacht drüberfahren«, sagte der Koch. »Das Traurige daran ist bloß, daß Sie’s nicht merken werden.«
    Nachdem Pitt das Benzin und das Essen bezahlt hatte, ging er hinaus und kontrollierte das Kühlwasser und den Ölstand des Pierce Arrow. Der alte Koch begleitete Loren bis zum obersten Treppenabsatz des Waggonrestaurants. Er trug eine Schüssel mit Karotten und Salat.
    »Weiterhin gute Fahrt«, sagte er fröhlich.
    »Vielen Dank.« Loren deutete mit dem Kopf auf

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