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Inka Gold

Inka Gold

Titel: Inka Gold Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Clive Cussler
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ihn die Killer dennoch bemerken könnten, sobald er aus der trüben Brühe herauskam. Dem war nicht so.
    Ein auffrischender Wind aus Süden kräuselte die Wasseroberfläche, so daß die Lichter der Fähre gebrochen wurden, ohne in die Tiefe vorzudringen.
    Er schwamm so weit, wie er konnte, unter Wasser, bis seine Lunge zu brennen anfing. Dann tauchte er vorsichtig auf und vertraute darauf, daß sein Kopf durch die Skimaske im dunklen Wasser nicht auffallen würde. Noch 100 Meter (328 Fuß), und er war außer Reichweite der von der Fähre strahlenden Lampen.
    Er konnte die dunklen Gestalten am Oberdeck schon kaum mehr erkennen. Er fragte sich, warum sie nicht ins Wasser schossen.
    Dann hörte er einen dumpfen Knall, sah, wie eine weiße Wassersäule emporschoß, und spürte eine jähe Druckwelle, die ihm die Luft aus dem Körper preßte.
    Unterwassersprengstoff! Sie versuchten ihn mit den durch Unterwassersprengstoff ausgelösten Druckwellen umzubringen.
    Vier weitere Explosionen folgten kurz hintereinander.
    Glücklicherweise kamen sie von mittschiffs, aus der Nähe der Schaufelräder. Dadurch, daß er vom einen Ende des Schiffes weggeschwommen war, war Pitt mittlerweile so weit entfernt, daß ihn die volle Wucht der Detonation nicht mehr erreichte.
    Er krümmte sich zusammen und zog die Knie bis zur Brust hoch, um die schlimmsten Druckwellen abzufangen. Dreißig Meter näher, und er hätte durch die Wucht der Explosionen das Bewußtsein verloren. 60 Meter (200 Fuß) näher, und er wäre zermalmt worden. Pitt vergrößerte den Abstand zur Fähre, bis er die Explosionen nur mehr als leichten Druck im Unterleib empfand.
    Er schaute hinauf zum klaren Himmel und versuchte sich anhand des Polarsterns zu orientieren. Die öde Westküste des Golfes, etwa 14 Kilometer (8,7 Meilen) entfernt, war das nächstgelegene Land. Er riß die Skimaske herunter und rollte sich auf den Rücken. Das Gesicht dem mit funkelnden Sternen übersäten Firmament zugewandt, schwamm er gemütlich in Richtung Westen.
    Was seine Kondition anging, hatte Pitt ebenfalls keine Chancen, ins Olympische Team aufgenommen zu werden. Nach zwei Stunden fühlten sich seine Arme an, als stemmte er mit jedem Zug ein Zwanzigpfundgewicht. Nach sechs Stunden taten seine Muskeln derart weh, wie er es nie für möglich gehalten hätte. Und dann dämpfte endlich die Müdigkeit seine Schmerzen. Er griff auf einen alten Pfadfindertrick zurück, zog sich die Hose aus, band unten in die Beine Knoten, schwang sie über den Kopf und fing damit die Luft ein, so daß er ein einigermaßen funktionierendes Kissen für die Ruhepausen hatte, die er im Lauf der Nacht immer häufiger einlegen mußte.
    Er dachte überhaupt nicht daran, sich treiben zu lassen und darauf zu hoffen, daß ihn bei Tageslicht ein Fischerboot entdecken möge. Allein die Vorstellung, daß Loren und Rudi in Sarasons Händen waren, reichte aus, damit er weiter durchhielt.
    Die Sterne im Osten verblaßten bereits, als seine Füße zum erstenmal auf Grund stießen.
    Dann torkelte er aus dem Wasser auf den Sandstrand, wo er zusammenbrach und augenblicklich einschlief.
43
    Ragsdale, der unter seiner Handwerkerkluft eine kugelsichere Weste trug, ging gemächlich hinauf zur Seitentür eines kleinen Lagerhauses, in dessen Fenster ein Schild mit der Aufschrift »Zu vermieten« hing. Er stellte den leeren Werkzeugkasten, den er in der Hand hatte, auf den Boden, holte einen Schlüssel aus der Tasche und öffnete die Tür. Drinnen hatte sich ein Team aus zwanzig FBI- und acht Zollagenten versammelt und traf letzte Vorbereitungen für die Razzia auf das Gebäude von Zolar International auf der gegenüberliegenden Straßenseite. Einige Teams hatten im voraus die örtlichen Sicherheitskräfte von dem Unternehmen verständigt und das gesamte Industriegebiet auf ungewöhnliche Aktivitäten ausgekundschaftet.
    Der Großteil der beteiligten Männer und Frauen trug Schutzanzüge und automatische Waffen, während mehrere Experten für Kunst und Antiquitäten Straßenkleidung anhatten.
    Letztere hatten Koffer voller Kataloge und Fotos von gestohlenen Kunstgegenständen dabei, die beschlagnahmt werden sollten, falls man sie fand.
    Laut Plan sollten die Agenten in Gruppen ausschwärmen und ihre speziellen Aufgaben übernehmen, sobald sie in das Gebäude eingedrungen waren. Das erste Team sollte das Gebäude sichern und die Angestellten zusammentreiben, das zweite sollte nach gestohlener Ware suchen, während das dritte die Büros

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