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Inka Gold

Inka Gold

Titel: Inka Gold Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Clive Cussler
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»Zeigen Sie’s uns.«
    Pottle und Swain führten sie in ein großes Badezimmer mit Marmorboden, dessen Wände mit den Teakholzplanken einer alten Jacht getäfelt war. Auch das Waschbecken, die Kommode und die Armaturen waren Antiquitäten. Die beiden Agenten deuteten zu einer modernen, in den Boden eingelassenen Wanne mit Whirlpool, die nicht so recht in dieses eher antike Ambiente paßte.
    »Unter der Wanne führt ein Schacht nach unten«, sagte Agentin Swain.
    »Sind Sie sich da auch völlig sicher?« fragte Ragsdale skeptisch. »Meiner Ansicht nach wäre die Duschkabine eher als Aufzug geeignet.«
    »Das war auch unser erster Gedanke«, antwortete Pottle, »aber unsere Instrumente haben unter der Dusche festen Boden und dann Erdboden registriert.«
    Pottle ergriff eine lange, röhrenartige Sonde, die über ein Kabel an einen Kleincomputer mit integriertem Drucker angeschlossen war. Er stellte die Apparatur an und fuhr mit dem Ende der Sonde am Boden der Wanne hin und her. Ein paar Sekunden lang blinkten am Computer Lämpchen auf, und dann stieß er durch einen Schlitz an der Oberseite einen Streifen Papier aus. Als der Drucker zum Stillstand kam, riß Pottle das Papier ab und hielt es ihnen hin.
    Mitten durch das ansonsten makellos weiße Blatt zog sich vom einen Ende bis zum anderen ein langer, schwarzer Streifen.
    »Da ist nicht dran zu rütteln«, sagte Pottle. »Hier führt ein Schacht nach unten, der genauso groß ist wie die Badewanne.«
    »Und Sie wissen auch genau, daß Ihr elektronischer Zauberkasten funktioniert?« sagte Ragsdale.
    »Mit dem gleichen Gerät hat man letztes Jahr unbekannte Gänge und Kammern in den Pyramiden von Gizeh entdeckt.«
    Ohne ein Wort zu sagen, stieg Gaskill in die Badewanne. Er fummelte an den Armaturen herum, aber mit denen ließen sich nur Richtung und Stärke des Wasserstrahls regeln. Dann ließ er sich auf einem Sitz nieder, auf den mit Leichtigkeit vier Personen gepaßt hätten. Er drehte an den vergoldeten Hähnen für die Heiß- und Kaltwassereinstellung, doch es kam kein Wasser heraus.
    Mit einem breiten Lächeln blickte er auf. »Ich glaube, wir machen langsam Fortschritte.«
    Danach probierte er einen Hebel, mit dem sich der Stöpsel heben und senken ließ. Nichts tat sich.
    »Drehen Sie doch mal am Wasserhahn«, schlug Agentin Swain vor.
    Gaskill legte seine schwere Pranke um den vergoldeten Hahn und gab ihm einen leichten Ruck. Zu seiner Überraschung ließ er sich bewegen, und die Wanne versank langsam im Badezimmerboden. Als er den Hahn in die entgegengesetzte Richtung drehte, kehrte die Wanne wieder in ihre Ausgangsposition zurück. Er wußte, er
wußte
einfach, daß dieser simple kleine Wasserhahn und diese blöde Badewanne genau die Schlüssel waren, die sie brauchten, um die gesamte Organisation der Zolars zum Einsturz zu bringen und für immer dichtzumachen. Einladend winkte er den anderen zu und sagte vergnügt: »Kommen Sie mit runter?«
    Es ging fast dreißig Sekunden lang abwärts, bevor der ungewöhnliche Fahrstuhl in einem anderen Badezimmer stehenblieb. Pottle schätzte, daß sie fast 20 Meter (65 Fuß) tiefer waren.
    Sie verließen das Badezimmer und betraten ein Büro, das fast genauso aussah wie sein Gegenstück eine Etage höher. Das Licht war an, aber niemand war da. Geführt von Ragsdale, öffneten die Agenten die Tür einen Spalt und spähten hinaus in eine riesige Lagerhalle voller gestohlener Kunstschätze und Antiquitäten. Sie waren wie vom Donner gerührt angesichts der schieren Größe des Raumes und der gewaltigen Anzahl von Objekten. Gaskill schätzte, daß hier mindestens zehntausend Stücke lagern mußten. Ragsdale schlich inzwischen hinaus in die Lagerhalle und erkundete kurz die Lage. Fünf Minuten später war er wieder zurück.
    »Vier Mann mit einem Gabelstapler«, meldete er, »die im vierten Gang die Bronzestatue eines römischen Legionärs in eine Holzkiste laden. Auf der anderen Seite ist ein abgeteilter Bereich, in dem ich sechs Männer und Frauen gesehen habe, die offenbar mit Kunstfälschungen beschäftigt sind. In der Südwand ist ein Tunnel, der meiner Ansicht nach zu dem anderen Lagerhaus führt, das die Lieferung und den Abtransport des Diebesgutes tarnen soll.«
    »Außerdem können dort die Angestellten von hier unten ein- und aus gehen«, meinte Pottle.
    »Mein Gott«, murmelte Gaskill. »Wir haben ins Schwarze getroffen. Ich kann ja schon von hier aus mindestens vier gestohlene Kunstwerke erkennen.«
    »Wir sollten

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