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Inka Gold

Inka Gold

Titel: Inka Gold Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Clive Cussler
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Flugzeugpropeller durch die Luft sauste.
    Der Mann, der aus der Dunkelheit geschossen kam, konnte sich nicht mehr bremsen. Seine Knie stießen gegen Pitts geduckten Leib, und hilflos flog er, wie von einer mächtigen Feder katapultiert, nach vorne und krachte schwergewichtig auf das Deck. Die Machete segelte über die Bordwand. Pitt rollte sich seitlich ab, richtete das Licht auf den Angreifer und drückte ab.
    Mit ohrenbetäubendem Donnern ging die Waffe los, und die Kugel drang knapp unter der Achselhöhle des Killers ein. Es war ein tödlicher Treffer. Der Mann keuc hte einmal kurz auf, dann erschlaffte sein Körper, und er gab kein Lebenszeichen mehr von sich.
    »Gute Arbeit, Gringo«, dröhnte Amarus Stimme aus einem Lautsprecher. »Manuel war einer meiner besten Männer.«
    Pitt dachte nicht daran zu antworten. Rasch überschlug er die Situation. Ihm war sofort klar, daß Amaru jede seiner Bewegungen verfolgt hatte, seit er das Oberdeck betreten hatte.
    Jetzt brauchte er nicht mehr heimlich herumzuschleichen. Die wußten, wo er war, aber er konnte sie nicht sehen. Das Spiel war aus. Er konnte nur hoffen, daß Padilla und seine Männer unbemerkt von Bord gelangten.
    Um Eindruck zu machen, gab er drei weitere Schüsse in die Richtung ab, aus der Amarus Stimme ertönte. »Vorbei.« Amaru lachte. »Sogar weit vorbei.« Pitt wollte Zeit gewinnen, deshalb gab er alle paar Sekunden einen Schuß ab, bis die Waffe leer war. Damit hatte sich seine Hinhaltetaktik erledigt, und mehr konnte er nicht tun. Doch die Lage wurde noch verzweifelter, als Amaru oder einer seiner Männer die Positionslampen und die Decklichter einschaltete, so daß er schutzlos wie ein Schauspieler auf leerer Bühne im Rampenlicht stand.
    Er drückte sich rücklings an ein Schott und starrte zur Reling vor der Kombüse. Das Floß war weg – die durchtrennten Leinen baumelten herab. Padilla und die anderen waren in der Dunkelheit verschwunden, bevor die Lichter eingeschaltet worden waren.
    »Ich mache dir einen Vorschlag, den du eigentlich nicht verdienst«, sagte Amaru freundlich. »Gib sofort auf, dann darfst du schnell sterben. Leistest du aber weiter Widerstand, dann wird dein Tod sehr langsam eintreten.«
    Pitt brauchte niemanden, der ihm erklärte, was Amaru beabsichtigte. Seine Möglichkeiten waren ohnehin begrenzt.
    Amarus Ton erinnerte ihn an den mexikanischen Banditen aus dem Film
Der Schatz der Sierra Madre,
der Walter Huston, Humphrey Bogart und Tim Hold ihr mühsam geschürftes Gold abzuschwatzen versucht.
    »Verschwende unsere Zeit nicht mit langen Überlegungen.
    Wir haben andere –«
    Pitt hatte keine Lust, weiter zuzuhören. Er war sich absolut sicher, daß Amaru ihn nur ablenken wollte, damit einer der anderen Mörder sich weit genug an ihn heranschleichen konnte, um ihn mit dem Messer an einer empfindlichen Körperstelle zu erwischen. Er hatte nicht die geringste Absicht, sich von einer Bande von Sadisten zum Narren halten zu lassen.
    Er sprintete über das Deck und sprang zum zweiten Mal an diesem Tag von Bord der Fähre.
    Ein olympischer Kunstspringer wäre zunächst anmutig nach oben gehüpft und hätte allerlei Schrauben, Saltos und andere Figuren gezeigt, bevor er 15 Meter (50 Fuß) tiefer glatt ins Wasser eingetaucht wäre. Er hätte sich überdies das Genick und etliche Wirbel gebrochen, da das Wasser über dem schlickigen Grund nur zwei Meter tief war. Pitt machte sich keinerlei Hoffnung auf eine Aufnahme in das US-Kunstspringerteam. Er sprang mit den Füßen voran von der Fähre, zog dann die Beine hoch und schlug wie eine Kanonenkugel auf dem Wasser auf.
    Amaru und die beiden übrigen Männer rannten an die Reling des Oberdecks und blickten hinab.
    »Könnt ihr ihn sehen?« fragte Amaru, während er auf das dunkle Wasser spähte.
    »Nein, Tupac, er muß unter das Schiff getaucht sein.«
    »Das Wasser wird trüb«, ertönte eine weitere Stimme. »Er muß sich am Grund im Schlamm vergraben haben.«
    »Diesmal gehen wir kein Risiko ein. Juan, die Kiste mit den Sprenggranaten, die wir von Guaymas mitgebracht haben. Wir zermatschen ihn zu Brei. Wirf sie etwa fünf Meter vom Schiff entfernt ins Wasser, vor allem rund um die Schaufelräder.«
    Pitt hinterließ einen Krater auf dem Meeresboden. Er prallte nicht so hart auf, daß er körperliche Schäden davontrug, aber er wirbelte eine mächtige Schlammwolke auf. Er streckte sich lang aus und schwamm von der
Alhambra
weg, ohne von oben gesehen zu werden.
    Er hatte Angst, daß

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