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Inka Gold

Inka Gold

Titel: Inka Gold Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Clive Cussler
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blitzschnell zu, zerrte dem Gärtner das Funkgerät vom Kopf und riß das Kabel ab, das von dem Kopfhörermikrofon zu den Batterien führte. »FBI«, blaffte der Agent. »Bleiben Sie stehen und machen Sie keinen Mucks.«
    Dann sprach der Agent am Steuer in ein tragbares Funkgerät:
    »Schlagt los, die Luft ist rein.«
    Die Bundesagenten gingen behutsam vor. Sie stürmten das Gebäude der Zolar International nicht blitzschnell wie bei einer Drogenrazzia, und sie rückten auch nicht mit geballter Kraft vor wie bei jenem Desaster, das sich Vorjahren in einer Siedlung in Waco, Texas, zugetragen hatte. Das hier war keine bis an die Zähne bewaffnete Festung. Statt dessen sicherte ein Team leise die Ausgänge des Gebäudes, während das Gros gemächlich durch den Haupteingang eindrang.
    Die Verwaltungskräfte und Bürohilfen zeigten keinerlei Anzeichen von Furcht oder Nervosität. Sie wirkten lediglich verwirrt und erstaunt. Die Agenten komplimentierten sie höflich, aber bestimmt zur Hauptetage des Lagerhauses, wo die Arbeiter aus dem Lager- und Frachtbereich sowie die Kunsthandwerker aus der Abteilung für Konservierung zu ihnen stießen. Zwei Busse fuhren durch die großen Türen ins Gebäude, und das Personal von Zolar International stieg ein und wurde zum Verhör ins FBI-Hauptquartier im nahe gelegenen Houston gebracht. Die ganze Aktion hatte keine vier Minuten gedauert.
    Das Team für den Papierkram, das hauptsächlich aus eigens für Buchprüfungen ausgebildeten FBI-Agenten unter der Führung von Ragsdale bestand, ging sofort ans Werk, durchsuchte die Schreibtische, studierte die Akten und überprüfte jede Transaktion. Gaskill und seine Zollfahnder machten sich gemeinsam mit den Kunstsachverständigen daran, die Tausende und Abertausende von Kunstgegenständen und Altertümern, die in dem Gebäude lagerten, zu sichten und zu fotografieren. Es war eine langweilige und zeitraubende Arbeit, bei der sie zudem auf keinerlei Beweise stießen, daß es sich hier um Diebesgut handelte.
    Kurz nach ein Uhr mittags setzten sich Gaskill und Ragsdale in Zolars luxuriöses Büro.
    Inmitten von unfaßbar wertvollen Kunstschätzen verglichen sie ihre Notizen. Der leitende Mann vom FBI wirkte alles andere als glücklich.
    »Keinerlei Hinweise auf kriminelle Handlungen in den Büchern?« fragte Gaskill.
    »Jedenfalls nicht auf den ersten Blick. Die Buchprüfung dauert mindestens einen Monat, bevor wir genau wissen, ob wir etwas in der Hand haben. Was ist bei Ihnen rausgekommen?«
    »Bislang hat sich jeder Gegenstand, den wir überprüft haben, als sauber erwiesen. Keinerlei Diebesgut.«
    »Also wieder mal ein Schlag ins Wasser.« Gaskill seufzte.
    »Ich sag’s ja ungern, aber es sieht so aus, als wären die Zolars einen ganzen Zacken cleverer als die besten Ermittlerteams der Vereinigten Staaten zusammen.«
    Wenige Augenblicke später kamen Beverly Swain und Winfried Pottle ins Büro, die beiden Zollfahnder, die mit Gaskill die Razzia bei Rummel durchgeführt hatten. Sie gaben sich sachlich und nüchtern, doch ihre leicht hochgezogenen Mundwinkel waren nicht zu übersehen.
    Ragsdale und Gaskill waren ins Gespräch vertieft und hatten gar nicht bemerkt, daß die beiden jüngeren Zollfahnder nicht durch die Bürotür gekommen waren, sondern aus dem angrenzenden privaten Badezimmer.
    »Kann ich Sie mal kurz sprechen, Boß?« fragte Beverly Swain Gaskill.
    »Worum geht’s?«
    »Ich glaube, unsere Instrumente haben eine Art Schacht entdeckt, der unter dem Gebäude durchführt«, antwortete Winfried Pottle.
    »Was hast du da gesagt?« fragte Gaskill.
    Ragsdale blickte auf. »Instrumente?«
    »Einen Ultraschall-Radar-Detektor für Bodenuntersuchungen, den wir uns von der Bergbauakademie von Colorado geborgt haben«, erklärte Pottle. »Seine Aufzeichnungen weisen auf einen kleinen unterirdischen Raum unter dem Lagerhaus hin, der in die Erde führt.«
    Ragsdale und Gaskill schöpften neue Hoffnung. Sie standen beide auf. »Woher haben Sie gewußt, wo Sie suchen müssen?« fragte Ragsdale.
    Pottle und Swain konnten ihr triumphierendes Lächeln nicht länger zurückhalten. Swain nickte Pottle zu, und dieser antwortete: »Wir dachten uns, ein Gang zu einer Geheimkammer müßte auf jeden Fall in Zolars Privatbüro anfangen; er braucht einen Verbindungstunnel, den er ungesehen betreten kann, wann immer es ihm paßt.«
    »Sein Badezimmer«, tippte Gaskill.
    »Bietet sich geradezu an«, bestätigte Agentin Swain.
    Ragsdale atmete tief durch.

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