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Inka Gold

Inka Gold

Titel: Inka Gold Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Clive Cussler
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hinterhältigen Tricks zurück, die es gibt, und machen sie nach.«
    Ragsdale lachte. »Wir sorgen dafür, daß man im Fernmeldeamt behauptet, bei Bauarbeiten seien die Glasfaserkabel durchtrennt worden. Wir schicken falsche Mitteilungen über ihre Faxverbindungen. Wir legen die Arbeiter, die wir in Gewahrsam genommen haben, auf Eis. Mit etwas Glück können wir die Zolars achtundvierzig Stunden lang im Ungewissen lassen, während wir uns eine List ausdenken, wie wir sie über die Grenze locken können.«
    Gaskill blickte Ragsdale an. »Sie lassen es gerne drauf ankommen, stimmt’s, mein Guter?«
    »Ich setze meine Frau und meine Kinder gegen ein dreibeiniges Pferd, wenn sich auch nur die geringste Chance bietet, daß wir diesen Abschaum endgültig unschädlich machen können.«
    »Ihr Einsatz gefällt mir.« Gaskill grinste. »Gehen wir aufs Ganze.«
44
    Viele der hundertsechsundsiebzig Menschen aus Billy Yumas Dorf schlugen sich mit dem Anbau von Kürbissen, Mais und Bohnen durch, andere schnitten Wacholder- und Manzanitasträucher, die sie als Zaunpfosten und Feuerholz verkauften. Durch das wiedererwachte Interesse an ihrer uralten Töpferkunst hatte sich ihnen eine neue Einkommensquelle erschlossen. Noch immer verstanden sich etliche Frauen der Montolos auf die Herstellung gediegener Keramiken, die neuerdings bei Sammlern, die auf indianische Kunst scharf waren, sehr begehrt waren.
    Nachdem er sich fünfzehn Jahre lang als Cowboy bei einem reichen Ranchero verdingt hatte, hatte Billy Yuma schließlich genug Geld gespart, um sich auf einem kleinen Stück Land selbständig zu machen. Verglichen mit der Mehrzahl der Ureinwohner auf der nördlichen Baja, verdienten er und seine Frau nicht schlecht – sie mit dem Brennen von Tontöpfen, er durch die Aufzucht von Schlachtvieh.
    Nach dem Mittagessen sattelte Yuma wie üblich sein Pferd, eine Fuchsstute, und ritt hinaus, um sich zu überzeugen, daß kein Tier aus seiner Herde krank oder verletzt war. In dem rauhen und wenig einladenden Gelände mit seinen zahllosen Felszacken, Kakteen und tief eingeschnittenen Gräben konnte sich ein unvorsichtiger Jungstier leicht etwas brechen.
    Er suchte gerade nach einem verirrten Kalb, als er den Fremden auf dem schmalen Pfad näher kommen sah, der zu seinem Dorf führte.
    Der Mann, der da durch die Wüste marschierte, schien nicht hierherzugehören. Im Gegensatz zu den Wanderern oder Jägern hatte dieser Mann nichts als seine Kleidung am Leib – keine Wasserflasche, keinen Rucksack; er trug nicht einmal einen Hut, um sich vor der Nachmittagssonne zu schützen. Er wirkte müde und erschöpft bis auf die Knochen, doch er marschierte mit raschen, entschlossenen Schritten, so als hätte er es überaus eilig. Billy, der neugierig geworden war, unterbrach vorübergehend die Suche nach dem Kalb und ritt durch ein trockenes Bachbett auf den Pfad zu.
    Pitt war 14 Kilometer (fast 9 Meilen) durch die Wüste marschiert, nachdem er aus seinem totenähnlichen Schlaf erwacht war. Vermutlich wäre er noch immer nicht bei Sinnen, wenn er nicht durch ein seltsames Gefühl geweckt worden wäre.
    Blinzelnd hatte er die Augen geöffnet und eine kleine Felseidechse auf seinem Arm entdeckt, die auf seinem Arm hockte und ihn anstarrte. Er hatte den kleinen Naseweis abgeschüttelt und dann auf seiner Doxa-Taucheruhr nachgesehen, wie spät es war. Erschrocken hatte er festgestellt, daß er fast den halben Morgen verschlafen hatte.
    Die Sonne brannte bereits auf die Wüste herab, als er aufgewacht war, doch die Temperatur lag noch bei erträglichen 30 Grad Celsius (86 Grad Fahrenheit). Der Schweiß auf seinem Körper war rasch getrocknet, und zum erstenmal hatte er sich nach einem Schluck Wasser gesehnt. Er hatte sich die Lippen geleckt und das Meersalz geschmeckt, das noch daran klebte.
    Trotz der Wärme war er wütend auf sich gewesen, weil er kostbare vier Stunden verschlafen hatte. Eine Ewigkeit für seine Freunde, fürchtete er, die alle möglichen Qualen erdulden mußten, nach denen Sarason und seinen Sadisten an diesem Tag zumute war. Nur um sie zu retten, hatte er überlebt.
    Nach einem kurzen, erfrischenden Bad im Meer hatte er sich durch die Wüste gen Westen aufgemacht, in Richtung des zwanzig bis dreißig Kilometer entfernten Mexico Highway Nummer fünf. Sobald er erst auf die befestigte Straße stieß, konnte er per Anhalter nach Mexicali fahren und sich dann über die Grenze nach Calexico durchschlagen. Das war sein Ziel, es sei denn, die

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