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Inka Gold

Inka Gold

Titel: Inka Gold Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Clive Cussler
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Hubschrauber fliegen?«
    Stewart lachte ebenfalls. »Nur im Traum.«
    »Könnten Sie mir vielleicht verraten, was mir entgangen ist?«
    »Augenblick.« Stewart griff wieder zum Schiffstelefon und erteilte eine Reihe von Befehlen.
    »Sonarsensor einfahren und auf neuen Kurs zero-neun-zero Grad gehen. Sobald der Sensor an Bord ist, volle Kraft voraus.
    Und bitte keine Ausflüchte aus dem Maschinenraum. Ich möchte volle Leistung.« Nachdenklich legte er auf. »Wo waren wir stehengeblieben? Ah, ja, Sie wissen nicht, worum es geht.«
    »Ist das so was wie ein Rätsel?« murmelte Stucky.
    »Ganz und gar nicht. Für mich ist das ganz offensichtlich. Pitt und Giordino haben nicht genug Treibstoff bis zum Schiff, deshalb fahren wir volle Kraft voraus und kommen ihnen etwa auf halber Strecke zwischen hier und der Küste entgegen. Wir können bloß hoffen, daß sie nicht schon vorher in dem haiverseuchten Wasser runtergehen müssen.«
9
    Mit einer Geschwindigkeit von nur 144 Kilometern (90 Meilen) pro Stunde flog Giordino knappe zehn Meter über den Baumwipfeln dahin. Der zwanzig Jahre alte Helikopter hätte durchaus hundert Stundenkilometer schneller fliegen können, aber er hatte bewußt das Tempo reduziert, um die letzten Treibstoffreserven zu sparen, die ihm nach dem Flug über die Berge verblieben waren. Nur noch eine Kette niedriger Gebirgsausläufer und die schmale Küstenebene trennten sie vom Meer. Alle paar Minuten schielte er vorsichtig zu den Benzinanzeigern. Die Nadeln näherten sich schneller dem roten Bereich, als ihm lieb war. Er wandte den Blick wieder auf das unter ihm vorbeihuschende grüne Blätterdach. Dichter Wald, und die wenigen Lichtungen lagen voller Felsblöcke. Er hatte nicht die geringste Lust, hier eine Notlandung hinzulegen.
    Pitt war zurück in den Frachtraum gehinkt und verteilte jetzt die Schwimmwesten. Shannon folgte ihm, nahm sie ihm aus der Hand und reichte sie Rodgers.
    »Nein, nicht Sie«, sagte sie energisch und stieß Pitt auf einen mit Zelttuch bespannten Sitz an einer Rumpf strebe. Sie warf einen Blick auf das blutige, locker um sein Bein gebundene Tuch. »Sie setzen sich und bleiben, wo Sie sind.«
    In einem Metallspind entdeckte sie einen Erste-Hilfe-Kasten und kniete sich vor Pitt hin.
    Ohne lange zu zögern, schnitt sie Pitts Hosenbein auf, reinigte die Wunde und vernähte sie mit acht Stichen, bevor sie einen fachmännischen Verband anlegte.
    »Hübsche Arbeit«, sagte Pitt bewundernd. »Sie hätten barmherzige Samariterin werden sollen.«
    »Sie haben Glück gehabt.« Sie klappte den Deckel des Sanitätskastens zu. »Die Kugel hat nur die Haut etwas aufgerissen.«
    »Warum kommt’s mir bloß so vor, als hätten Sie in
General Hospital
mitgespielt?«
    Shannon lächelte. »Ich bin auf einer Farm aufgewachsen und hatte fünf Brüder, die jeden Tag mit einer anderen Verletzung ankamen.«
    »Wie sind Sie auf die Archäologie gekommen?«
    »In einer Ecke unseres Weizenfeldes befand sich ein alter indianischer Grabhügel. Ich grub dort immer nach Pfeilspitzen.
    Als ich für die Schule eine Buchbesprechung schreiben mußte, stieß ich auf einen Bericht über die Erforschung von Grabhügeln der indianischen Hopewell-Kultur im südlichen Ohio. Das hat mich inspiriert, und ich fing an, auf unserer Farm herumzugraben. Nachdem ich etliche Tonscherben und vier Skelette gefunden hatte, war ich verloren. Fachmännisch war die Ausgrabung freilich nicht. Erst auf der Universität lernte ich, wie man so etwas ordentlich macht. Und dort faszinierte mich dann auch die kulturelle Entwicklung in den Zentralanden, und ich beschloß, mich darauf zu spezialisieren.«
    Pitt sah sie einen Augenblick lang schweigend an. »Wann sind Sie Doc Miller zum erstenmal begegnet?«
    »Vor etwa sechs Jahren, als ich über meiner Doktorarbeit saß.
    Aber das war nur flüchtig. Ich besuchte eine seiner Vorlesungen über das Fernstraßennetz der Inkas, das sich von der kolumbianisch-ecuadorianischen Grenze fast fünftausend Kilometer weit bis nach Zentralchile erstreckte. Es war seine Arbeit, die mich auf die andinen Hochkulturen brachte. Seitdem bin ich immer wieder hierhergekommen.«
    »Dann kannten Sie ihn also nicht besonders gut?« fragte Pitt.
    Shannon schüttelte den Kopf. »Wir haben uns, wie fast alle Archäologen, am liebsten um unsere eigenen Projekte gekümmert. Wir haben uns gelegentlich geschrieben und Daten ausgetauscht. Vor etwa sechs Monaten lud ich ihn ein, uns als Tutor der peruanischen Studenten auf

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