Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Inka Gold

Inka Gold

Titel: Inka Gold Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Clive Cussler
Vom Netzwerk:
unserer Expedition zu begleiten. Er hatte gerade ein Projekt abgeschlossen und war einverstanden. Dann bot er uns freundlicherweise an, fünf Wochen früher aus den Staaten herunterzufliegen und alle notwendigen Vorbereitungen zu treffen, die Genehmigung der peruanischen Behörden einzuholen, die Ausrüstung zusammenzustellen und die Versorgung zu organisieren. Juan Chaco und er arbeiteten Hand in Hand.«
    »Ist Ihnen, als Sie eintrafen, irgendeine Veränderung an ihm aufgefallen?«
    Shannon warf ihm einen eigenartigen Blick zu. »Was für eine seltsame Frage.«
    »In seinem Aussehen, seinem Verhalten«, hakte Pitt nach.
    Sie überlegte einen Augenblick. »Seit Phoenix hatte er sich einen Bart wachsen lassen und etwa sieben Kilo abgenommen.
    Aber im nachhinein fällt mir auf, daß er so gut wie nie die Sonnenbrille abnahm.«
    »Klang seine Stimme irgendwie anders?«
    Sie zuckte mit den Schultern. »Ein bißchen tiefer möglicherweise. Ich dachte, er sei erkältet.«
    »Ist Ihnen aufgefallen, ob er einen Ring trug? Mit einem großen Bernstein?«
    Sie kniff die Augen zusammen. »Ein sechzig Millionen Jahre altes Stück Bernstein mit einer darin eingeschlossenen primitiven Ameise? Der Doc war stolz auf den Ring. Ich kann mich erinnern, daß er ihn bei der Vorlesung über die Inkastraßen trug, aber am Opferbrunnen hatte er ihn nicht an der Hand. Als ich ihn danach fragte, sagte er, er habe so viel abgenommen, daß der Ring zu weit für seinen Finger geworden sei. Deshalb habe er ihn zu Hause zum Ändern gegeben. Woher wissen sie von Docs Ring?«
    Pitt hatte den Bernsteinring, den er dem Leichnam am Boden des Opferbrunnens abgenommen hatte, seither nach innen gekehrt am Finger getragen, so daß man den Stein nicht sehen konnte. Jetzt streifte er ihn ab und reichte ihn wortlos Shannon.
    Sie hielt ihn in das durch ein Rundfenster einfallende Licht und starrte erstaunt auf das winzige, uralte Insekt in seinem Bernsteinsarg. »Wo…?« Ihre Stimme verlor sich.
    »Derjenige, der sich als Doc Miller ausgab, hat ihn ermordet und seinen Platz eingenommen. Bei Ihnen kam der Schwindler damit durch, weil Sie gar nicht auf die Idee kamen, er könnte ein falsches Spiel mit Ihnen treiben. Der Killer hat nur einen Fehler gemacht. Er hat vergessen, den Ring abzuziehen, als er Docs Leiche in das Wasserloch warf.«
    »Wollen Sie damit sagen, der Doc sei ermordet worden, bevor ich die Staaten verließ?« entgegnete sie verwirrt.
    »Nur einen oder zwei Tage, nachdem er im Lager eingetroffen ist«, erklärte Pitt. »Dem Zustand der Leiche nach zu urteilen, muß er über einen Monat im Wasser gelegen haben.«
    »Seltsam, daß Miles und ich ihn nicht gesehen haben.«
    »Nicht unbedingt. Sie sind unmittelbar vor dem Durchfluß in die angrenzende Grotte abgetaucht und gerieten fast auf der Stelle in den Sog. Ich habe den Boden auf der anderen Seite erreicht, und dadurch konnte ich mich erst mal nach zwei vermeintlich frischen Leichen umsehen, bevor mich die Strömung erfaßte. Statt dessen fand ich Docs Überreste und das Skelett eines spanischen Soldaten aus dem sechzehnten Jahrhundert.«
    »Dann wurde der Doc also wirklich ermordet«, sagte sie, und Entsetzen malte sich auf ihrem Gesicht. »Juan Chaco
muß
Bescheid gewußt haben, denn er war der Verbindungsmann zu unserem Projekt und hatte schon vor unserem Eintreffen mit dem Doc gearbeitet. Könnte es sein, daß er darin verwickelt ist?«
    Pitt nickte. »Bis über beide Ohren. Angenommen, Sie wollten alte Kunstschätze schmuggeln könnten Sie dazu einen besseren Informanten und Strohmann finden als einen international angesehenen Archäologen und Regierungsvertreter?«
    »Und wer war dann derjenige, der sich als Doc Miller ausgab?«
    »Ein weiterer Helfershelfer der
Solpemachaco.
Ein schlauer Fuchs, der mit Amarus Hilfe seinen eigenen Tod inszenierte.
    Möglicherweise ist er einer der Männer an der Spitze der Organisation, den es nicht stört, wenn er sich die Finger schmutzig machen muß. Wir werden es vielleicht nie erfahren.«
    »Wenn er den Doc ermordet hat, gehört er aufgehängt«, sagte Shannon, deren haselnußbraune Augen vor Wut funkelten.
    »Zumindest sollten wir in der Lage sein, Juan Chaco vor ein peruanisches Gericht zu stellen –« Pitt brach ab und drehte sich zum Cockpit um, als Giordino den Helikopter in eine Steilkurve zog. »Was gibt’s?«
    »Ein mulmiges Gefühl«, antwortete Giordino. »Ich wollte gerade einen Kreis fliegen und mich mal hinten umgucken. Bloß gut, daß

Weitere Kostenlose Bücher